
Die christliche Bevölkerung Israels lehnt die arabische Identität, die ihnen vor so vielen Jahrhunderten aufgezwungen wurde, nach wie vor ab und bekennt sich zu den älteren Identitäten ihrer Vorfahren, vor allem zu den Aramäern.
Das ist mittlerweile nichts Neues mehr. Wir haben bereits mehrfach über dieses spannende Phänomen geschrieben.
Siehe:
- Rückkehr des Urchristentums ins Heilige Land
- Christen und Juden sind Israels einheimische Bevölkerung
- Lernen Sie die christlichen Soldaten Israels kennen
- Maronitisch-aramäische Christen: Wahre Freunde des Staates Israel
Nach dem schweren Terroranschlag in Bnei Barak in der Nähe von Tel Aviv wurde das Thema in der vergangenen Woche wieder aktuell. Unter den fünf Opfern das Anschlags befand sich auch Amir Khoury, ein israelischer Christ und einer der beiden Polizeibeamten, die den Terroristen zur Strecke brachten, wobei Khoury selbst ums Leben kam.
Seine herzzerreißende Beerdigung war auch ein deutliches Beispiel für die Koexistenz, die heute einen Großteil Israels prägt. Dies gilt insbesondere für das Zusammenleben zwischen der jüdischen Mehrheit des Landes und der kleinen christlichen Minderheit.
Die in den sozialen Medien aktive Emily Schrader postete ein Bild von der Beerdigung, das Khourys Sarg zeigt, der in eine israelische Flagge gehüllt und mit einem christlichen Kreuz aus Blumen geschmückt ist. Es war eine ergreifende Erinnerung daran, dass Christen in Israel heute weit davon entfernt sind, diskriminiert zu werden, und von den meisten ihrer jüdischen Landsleute als Brüder angesehen werden.
A powerful and heartbreaking photo that is a painful testament to the reality in #Israel.
We are one society 🇮🇱 targeted by extremists with an obsessive hate that doesn’t discriminate between Israeli Arabs and Jews.
We must stand strong even in the face of unimaginable sorrow. pic.twitter.com/4LPJ67B1vW
— Emily Schrader – אמילי שריידר (@emilykschrader) March 31, 2022
Aber wie die meisten israelischen Medien, uns eingeschlossen, bezog sich Schrader auf das Bild als ein Beispiel für die Koexistenz zwischen israelischen Juden und Arabern.
Das kam bei vielen Christen vor Ort nicht gut an.
“Ich sehe dieses Kreuz als Symbol für einen christlichen Märtyrer, nicht für Araber”, schrieb Shadi Khalloul, Vorsitzender der Israelischen Christlichen Aramäischen Vereinigung (ICAA). “Ich fordere alle israelischen Medien auf, die Menschen nicht länger in die Irre zu führen”, fügte er hinzu.
Ein anderer Israeli, der auf Khallouls Beitrag antwortete, fügte hinzu:
“Christen sind keine Araber. Es gibt keine christlichen Araber. Die Christen in Israel stammen ursprünglich aus der Region Syrien, Libanon und Phönizien. Sie sprachen früher Hebräisch und Aramäisch. Die Araber stammen ursprünglich von der arabischen Halbinsel.
“Alle Muslime, die in Israel eingedrungen sind, sprechen Arabisch. Sie kamen aus wirtschaftlichen und anderen Gründen aus den umliegenden Ländern nach Israel und brachten die vorherrschende Sprache der Region, Arabisch, mit. Das hat zu dem Fehler geführt, Christen als Araber zu bezeichnen.”
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