
Was hat das mit Antisemitismus zu tun? Ziemlich viel! Ich behaupte sogar, dass hier die Wurzel des Antisemitismus zu finden ist, im Namen Juda. Zugegeben, es bedarf eines guten Verständnisses der hebräischen Sprache – vielleicht sogar noch mehr eines Gefühls für deren Feinheiten. Für den Anfang wollen wir den gesamten Abschnitt zitieren (1.Mose 29,31-35):
Als aber der Herr sah, daß Lea verschmäht war, da öffnete er ihren Mutterschoß; Rahel aber war unfruchtbar. Und Lea wurde schwanger und gebar einen Sohn, dem gab sie den Namen Ruben. Denn sie sprach: Weil der Herr mein Elend angesehen [ראה = ra’ah] hat, so wird mich nun mein Mann liebgewinnen! Und sie wurde wieder schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Weil der Herr gehört [שמע = schama’] hat, dass ich verschmäht bin, so hat er mir auch diesen gegeben! Und sie gab ihm den Namen Simeon. Und sie wurde wieder schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Nun wird mein Mann mir anhänglich [ילוה = yillaveh] sein, denn ich habe ihm drei Söhne geboren! Darum gab man ihm den Namen Levi. Und sie wurde noch einmal schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Nun will ich den Herrn preisen [אודה = oddeh]! Darum gab sie ihm den Namen Juda; und sie hörte auf mit Gebären.
Um den Namen von Leahs Erstgeborenen vollständig zu verstehen, muss er in zwei Teilen betrachtet werden: re´u (sehen) – ben (Sohn). Man kann sich vorstellen, wie Leah sich vor ihrer Schwester und Rivalin brüstet: „Er liebt dich, aber siehe – ich habe den Sohn! Simeon heißt auf Hebräisch Schim´on; Levi ist Levvi.
Der Name Juda [יהודה = Jehudah] klingt etwas wie das hebräische Wort für preisen (הודיה = hodajah), desweiteren findet sich hier das Element von „Ruhm / Pracht“ (הוד = hod) wieder. Das Wort, das in allen Übersetzungen als preisen – אודה – angegeben wird (was auch als danken übersetzt werden kann), trägt allerdings auch eine andere Bedeutung in sich, eine mit weit größerer Signifikanz: beichten/anerkennen! Bedenken wir Leahs „Nun (will ich den Herrn preisen)“, was sie bei den ersten drei Söhnen nicht gesagt hat.
Man kann sich vorstellen, dass Leah nach der Geburt ihres vierten Sohnes sagte: „Nun werde ich die Götter meines Vaters vergessen; dieses Mal werde ich den Gott meines Mannes Jakob anerkennen.“ Deswegen nannte sie den Jungen יהודה, der einzige Name im Hebräischen, der Gottes unaussprechlichen Namen, das Tetragrammaton, in sich trägt י ה ו ה!
Das Wort Jude [יהודי = Jehuddi], kommt von Juda [יהודה], das jüdische Volk hat damit den Stempel des Gottesnamens in seinen Genen. Und die Welt hasst Gott!
2 Antworten zu “Juda und seine Namensbedeutung – biblische Wurzeln des Antisemitismus”
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Ich würde es präzisieren: Die Welt hasst den wahren Gott. Selbst die Christen wissen nicht genau wer JHWH ist. Sie schwanken zwischen:
– JHWH = der dreieinige Gott und
– JHWH (HERR) = der Herr Jesus.
Dabei ist die Bibel klar: Der Vater, der Gott Jesu, ist der eine wahre Gott. Ps 110:1; Joh 17:3; 20.17. Stellen, die scheinbar etwas anderes, sagen lassen sich leicht so deuten, dass sie dem nicht widerspechen.
Das ist ja umwerfend anschaulich – und eine Bestätigung für die Berechtigung meines Argwohns, dass “die Welt” eine (geistige) optische Täuschung ist als Resultat vom ES (Pause) WERDE (Pause) LICHT.
Biblisch-jüdische-kirchlich-philosophische Überlieferung hat bisher offen gelassen, wie lang die jeweiligen Pausen sind zwischen den Wörtern des Schöpfers. Vermutlich viele Milliarden Jahre . . . und das Zielwort “Licht” kommt erst h i e r richtig an . . .