
Es ist soweit: Kaum hat sich Israel vorsichtig in die Reihe der Stimmen eingereiht, die die russische Aggression in der Ukraine verurteilen, wird Moskau laut, wenn es um Israels Position gegenüber Syrien geht.
In den letzten Monaten hat Israel immer wieder betont, dass es die ohnehin schwierig gewordenen Beziehungen zu Russland nicht noch weiter verkomplizieren wolle. Und Jerusalems Bedenken haben sich nun als begründet erwiesen. Nur wenige Stunden, nachdem Moskau öffentlich gegen Russlands Einmarsch in der Ukraine Stellung bezogen hatte, griff es Israel wegen seiner “Besetzung” der Golanhöhen an.
Jahrelang hat Russland bei israelischen Luftangriffen auf iranische und syrische Militärziele in Syrien ein Auge zugedrückt. Und das, obwohl sich Russland selbst bemüht, das Regime des syrischen Diktators Bashar Assad inmitten eines anhaltenden Bürgerkriegs zu stützen. Und bis jetzt hat Moskau kein Wort über die Golanhöhen verloren, die Israel im Sechstagekrieg 1967 von Syrien erobert hat.
Doch das änderte sich am frühen Donnerstagmorgen, als Israel sich dem Rest der westlichen Welt anschloss und Russland zur Rede stellte.
“Wir sind besorgt über die angekündigten Pläne Tel Avivs zur Ausweitung der Siedlungstätigkeit auf den besetzten Golanhöhen, die den Bestimmungen der Genfer Konvention von 1949 widersprechen. Russland erkennt Israels Souveränität über die Golanhöhen, die zu Syrien gehören, nicht an“, sagte Dmitri Polyanskiy, Russlands Vertreter bei den Vereinten Nationen.
#Polyanskiy: We’re concerned over Tel Aviv’s announced plans for expanding settlement activity in the occupied #GolanHeights, which contradicts the provisions of the 1949 Geneva Convention. Russia doesn’t recognize Israel’s sovereignty over Golan Heights that are part of #Syria. pic.twitter.com/slHQSefJp5
— Russian Mission UN (@RussiaUN) February 23, 2022
Wird Moskau noch weiter gehen und sich israelischen Militäraktionen gegen feindliche Ziele in Syrien widersetzen? Die Zeit wird es zeigen.
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