IDF gegen Drogenhändler: Wie gemeinsame Anstrengung den Drogenschmuggel eindämmt

Grenzüberschreitende Drogenschmuggler hatten im Jahr 2021 eine Erfolgschance von 50 %. In diesem Jahr lag sie dank der Paran-Brigade der IDF bei nur 20 %.

von Yaakov Lappin | | Themen: IDF
Kämpfer der Paran-Brigade bekämpfen den illegalen Drogenhandel an der ägyptischen Grenze
Kämpfer der Paran-Brigade bekämpfen den illegalen Drogenhandel an der ägyptischen Grenze Foto: IDF-Sprechereinheit

(JNS) Die Paran-Brigade der israelischen Verteidigungskräfte ist für die Verteidigung von 170 Kilometern der israelisch-ägyptischen Grenze und großen Teilen der Negev-Wüste zuständig. Daher gehört es zu ihren Aufgaben, sich mit den ständigen Bemühungen von Drogenschmugglern sowohl aus Ägypten als auch aus Israel auseinanderzusetzen, die Drogen über die Grenze zu bringen.

Zur Brigade gehören zwei gemischte Infanteriebataillone, die sich auf den Schutz der ägyptischen Grenze gegen Terrorismus und Drogenschmuggel spezialisiert haben: das Caracal(Wildkatze) – und das Bardelas(Gepard)-Bataillon. Ein neues Bataillon soll ebenfalls in die Brigade aufgenommen werden.

 

Siehe dazu: Mehr Frauen im Gefecht

 

Die Brigade hat zwei Hauptaufgaben: Die Ausbildung ihrer Bataillone und deren Aktivierung bei Routineeinsätzen und in Notfällen.

Einem hohen Sicherheitsbeauftragten zufolge steht die Brigade im Negev und entlang der Grenze vor vier zentralen Herausforderungen.

Soldaten der Paran-Brigade und die von ihnen abgefangenen Drogen. Foto: IDF-Sprechereinheit.

Eine dieser Herausforderungen sind die anhaltenden Versuche von Schmugglern in Ägypten und Israel, große Mengen von Drogen vom Sinai nach Israel zu bringen.

“Dies ist ein ernstes Problem. Verbrecherorganisationen verdienen mit diesen Aktivitäten eine Menge Geld, das sie zum Kauf von Waffen verwenden. Für fünfundzwanzig Kilogramm Drogen kann in manchen Fällen eine Million Schekel [rund 280.000 Euro] gezahlt werden”, so die Quelle gegenüber JNS.

Um dieser Herausforderung besser begegnen zu können, hat die Brigade ein gemeinsames Operationszentrum in Beerscheva eingerichtet, wo sie mit der israelischen Polizei, der israelischen Luftwaffe und anderen zusammenarbeitet, um die Sicherheitsmaßnahmen zu koordinieren.

“Wenn ein Schmugglerring auftaucht, bringen wir unsere Bataillone in Stellung, um ihn abzuwehren”, so die Quelle.

Diese Bündelung der Kräfte hat dazu geführt, dass die Zahl der gescheiterten Drogenschmuggeltouren dramatisch gestiegen ist.

Während im Jahr 2021 etwa 200 Drogenschmuggeltouren vereitelt und gestört wurden, waren es in diesem Jahr mehr als 500, von denen es sich bei 450 um unterbrochene Schmuggelversuche und bei 63 um vereitelte Versuche handelte.

Der Unterschied zwischen Störung und Vereitelung besteht darin, dass  bei ersterer die Schmuggler die Grenze in Ägypten erreichen und ihre Gegenspieler in Israel ebenfalls ankommen, oft in geländegängigen Fahrzeugen, bevor sie auf eine IDF-Präsenz treffen, die sie zur Flucht zwingt.

Bei einem vereitelten Versuch beschlagnahmen die Sicherheitskräfte die Drogen und die Fahrzeuge, die an dem Versuch beteiligt sind, und nehmen die Schmuggler auf der israelischen Seite fest.

Nach Angaben der IDF lag die Erfolgsquote bei Drogenschmugglern im Jahr 2021 bei 50 %, während sie im Jahr 2022 auf 20 % gesunken ist.

Die Schmuggler auf israelischer Seite kommen nicht bewaffnet an der Grenze an, um zu vermeiden, dass sie von der IDF ins Visier genommen werden, und geben sich oft als Zivilisten aus, die in der Gegend herumlaufen. Auf der ägyptischen Seite ist die Lage prekärer, da die beduinischen Schmuggler oft bewaffnet ankommen und manchmal das Feuer eröffnen, um zu versuchen, ägyptische Sicherheitskräfte von ihrem Weg zur Grenze abzuhalten.

Diese Schmuggler vermeiden es oft, auf die IDF zu schießen, da sie wissen, dass das israelische Militär das Feuer erwidern kann.

“Ich habe noch nie gesehen, dass sie das Feuer auf die IDF eröffnen. Letztlich geht es um wirtschaftliche Aspekte. Sie würden lieber auf niemanden schießen und ihr Geld bekommen”, sagte die Quelle.

Im Jahr 2021 wurden Drogen im Wert von rund 300 Millionen Schekel (83 Millionen Euro) illegal über die Grenze gebracht; diese Zahl soll in diesem Jahr drastisch sinken.

Eine Offizierin der Paran-Brigade. Foto: IDF-Sprechereinheit

Die Quelle erklärte, dass das gleiche Maß an Bereitschaft und schneller Reaktion auf jeden Versuch gerichtet ist, die Sicherheit zu stören oder die Grenze zu überschreiten. “Die überwiegende Mehrheit der Vorfälle ist kriminell, aber wir müssen die ganze Zeit auf der Hut sein. Wir investieren dasselbe Maß an nachrichtendienstlichen Tätigkeiten in den Umgang mit allen Vorfällen”, erklärte er.

Die zweite, eng damit zusammenhängende Herausforderung ist die Nutzung von militärischen Feuerzonen in der Wüste, um Cannabis-Drogenfarmen zu verstecken, sagte die Quelle, während die dritte Herausforderung die landwirtschaftliche Kriminalität ist.

Um diese Probleme anzugehen, hat die Paran-Brigade zusammen mit anderen Sicherheitsdiensten eine Operation namens Magen Hanegev (Verteidiger des Negev) ins Leben gerufen, die dazu beitragen soll, die staatliche Souveränität in dem Gebiet wiederherzustellen.

Eines der Ziele der Operation ist die Verfolgung krimineller Organisationen, die die staatliche Souveränität in den Gebieten des Negev untergraben haben.

Die israelische Polizei und der israelische Inlandsgeheimdienst (Shin Bet) leiten die Verbrechensbekämpfung, wobei die IDF bei Bedarf einbezogen wird. Die israelische Natur- und Parkbehörde und die Grenzpolizei sind ebenfalls beteiligt.

“Durch die Synergie entsteht eine ‘Kampfgruppe’, die Aufgaben auf neue Weise erledigen kann”, so die Quelle.

Dies hat dazu geführt, dass eine Rekordzahl von Drogenfarmen zerstört wurde, wobei der Informationsaustausch zwischen den Organisationen über deren Standorte auf neue Weise optimiert wurde.

Im Rahmen dieser Bemühungen wurden die IDF-Feuerzonen geräumt, die riesige Gebiete im Negev umfassen und in denen sich Tausende von Cannabisfarmen und andere Drogenaktivitäten befanden.

Zur Paran-Brigade gehören auch beduinische Spürhunde. Wie andere Einheiten des IDF-Südkommandos arbeitet die Brigade mit Jugendlichen in Beduinenschulen zusammen, um sie zum Eintritt in die IDF zu ermutigen, und schickt Fährtenleser in die Schulen, um als Vorbilder zu fungieren, den hohen Abbrecherquoten entgegenzuwirken und eine alternative Perspektive zu bieten.

Die vierte Herausforderung auf der Agenda der Brigade besteht in ihrer verbleibenden Kernaufgabe, der Verteidigung der ägyptischen Grenze gegen terroristische Angriffe, vor allem von ISIS im Sinai.

Die dschihadistischen Kräfte sind zwar nach wie vor im Sinai aktiv, doch richten sie sich derzeit gegen ägyptische Sicherheitskräfte und Angehörige von Beduinenstämmen im Sinai, die sich mit dem ägyptischen Staat gegen sie verbündet haben, und nicht gegen Israel.

Die Paran-Brigade übt ständig ihre Fähigkeit, mit solchen Bedrohungen umzugehen, unter anderem bei einer groß angelegten Gefechtsübung im November.

“Sobald wir Informationen erhalten, dass jemand die Sicherheit Israels oder der IDF bedroht, werden wir mit Gewalt zuschlagen und dafür sorgen, dass sie ihre Entscheidung bereuen”, so die Quelle. “Wir sind auf diese Bedrohung 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche vorbereitet.

Eine Antwort zu “IDF gegen Drogenhändler: Wie gemeinsame Anstrengung den Drogenschmuggel eindämmt”

  1. Serubabel Zadok sagt:

    Ich finde die Paran-Brigade eine gute Einrichtung. Es würde mich reizen, in ihr eine zeitlang zu dienen, denn ich hasse Drogen.

Schreibe einen Kommentar

Israel Today Newsletter

Daily news

FREE to your inbox

Israel Heute Newsletter

Tägliche Nachrichten

KOSTENLOS in Ihrer Inbox