Guten Morgen Israel – Normalität und Stammtisch

Langsam versuchen wir, in die Normalität zurückzukehren. Wir können uns wieder treffen und über alles reden. Auch Sie sind eingeladen.

von Dov Eilon | | Themen: Guten Morgen
Foto: Miriam Alster/Flash90

Boker Tov liebe Leser!

Während in Europa die Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus mit jedem Tag schärfer werden, versucht man hier bei uns, langsam und so sicher wie möglich wieder in die Normalität zurückzukehren. Die Zahl der neuen täglichen Coronafälle ist drastisch zurückgegangen und liegt seit einigen Tagen nur noch im dreistelligen Bereich. Der landesweite Lockdown scheint also effektiv gewesen zu sein. Doch nun hängt alles davon ab, wie wir diesen Lockdown verlassen und vor allem, wie wir uns verhalten werden.

Am Sonntag sollen die Schulen für die ersten vier Klassen endlich wieder geöffnet werden, dabei sollen die Schüler der ersten und zweiten Klasse in zwei Gruppen aufgeteilt werden, die dann jeweils drei Tage in der Woche in der Schule lernen sollen. Die dritten und vierten Klassen sollen in Kapseln während der ganzen Woche lernen. Es geht wirklich sehr langsam voran. Wir alle erinnern uns noch an die Fehler bei der letzten Rückkehr aus dem Lockdown, als die Öffnung der Schulen den beginn der zweiten Coronawelle einleitete.

Ab Sonntag kann man auch endlich wieder zum Friseur gehen, allerdings wird das nicht einfach werden, denn nur jeweils ein Kunde darf bedient werden. Was die Öffnung der Geschäfte betrifft, darüber soll erst am Donnerstag entschieden werden. Dabei geht es nur um die Geschäfte an den Straßen.

Die Einkaufszentren werden weiterhin geschlossen bleiben, wie das Dizengoff Center in Tel Aviv

Da unser jüngster Sohn am Sonntag nach einer Woche in der Basis wieder nach Hause gekommen war, wollten wir zusammen etwas unternehmen und sind daher gestern ganz spontan nach Tel Aviv gefahren. Schließlich muss die wiedergewonnene Freiheit ja ausgenutzt werden. Wegen der Rückkehr zur Winterzeit war es schon sehr früh dunkel, aber ich will mich nicht beschweren. Tel Aviv ist wirklich eine andere Welt. Das stelle ich immer wieder fest, wenn ich dort bin. Der Dizengoff-Platz war voller Menschen. Da wundert man sich, warum Hochzeiten mit mehr als 20 Gästen verboten sind.

Der Dizengoff-Platz gestern Abend. Ob das gut geht?

Überall war Musik zu hören. Der Platz war wie ein großer Pub, die ja jetzt noch immer geschlossen sind. Es war eine tolle Stimmung. Ich kann nur hoffen, dass wir später nicht für diese Freiheit mit einem dritten Lockdown bezahlen müssen. Wir sehnen uns nach dem normalen Alltag.

Während wir dann durch die Straßen Tel Avivs gingen und bei der Gelegenheit auch unseren ältesten Sohn trafen, bekam unser Jüngster eine SMS von der Armee. Er soll schon morgen wieder zurück in die Basis. Die Aufteilung in Kapseln ist beendet. Auch mit dem Fahrdienst der Armee ist es vorbei. Die Soldaten sollen wieder mit den öffentlichen Bussen fahren. Ist Corona für die Armee beendet? Unser Sohn war  zunächst etwas enttäuscht, war er doch gerade erst nach Hause gekommen im Glauben, erst in einer Woche wieder in die Basis zurückkehren zu müssen. Aber dann war alles wieder gut, denn er wird ja schon am Donnerstag wieder zum Wochenende nach Hause kommen. Und dann kann er sich auch mit seinen Freunden treffen.

Auch jetzt trifft er sich immer regelmäßig mit seinen Freunden. Zurzeit aber nur draußen, denn ihr “Stammcafé” ist noch immer geschlossen. Mit der Zeit hat sich eine Art “Stammtisch” gebildet. Sie sitzen dann nett zusammen, tauschen Erlebnisse von ihrem Armeedienst aus und reden über alles, was gerade so aktuell ist. Diese “Stammtische” habe ich auch immer in einem Café in unserem Einkaufszentrum gesehen. Jeden Freitag sitzt dort immer dieselbe Gruppe von Menschen. Eine nette Sache.

Die Cafés sind noch geschlossen. So trifft man sich eben draußen zu einem netten Gespräch wie hier in Jerusalem

Und wenn wir schon von Stammtischen reden, morgen Abend können auch die Mitglieder unsere Israel Heute Gemeinschaft an einem Stammtisch teilnehmen. Wir nennen das hier in Israel auch “Parlament”. Es darf über alles geredet werden. Morgen können Sie sich mit unserem Chefredakteur Aviel Schneider, mir und weitere Kollegen unterhalten. An Themen fehlt es sicher nicht. Um morgen Abend um 21 Uhr deutsche Zeit mit dabei zu sein, brauchen Sie sich nur zu unserem Stammtisch per Zoom anzumelden. Dazu klicken Sie bitte hier. Sollten Sie noch nicht Mitglied sein, so ist das eine gute Gelegenheit, das jetzt zu ändern. Als Mitglied können Sie übrigens auch unsere Artikel hier auf der Webseite kommentieren. Meine Kollegen und ich würden uns freuen, Sie morgen Abend begrüßen zu können. Und jetzt zum Wetter.

 

Das Wetter für heute in Israel

Heiter bis teilweise bedeckt und für die Jahreszeit noch immer zu warm, besonders im Landesinneren und in den Bergen. Nur an der Küste und im nördlichen Negev gehen die Temperaturen etwas zurück. Für heute werden folgende Höchsttemperaturen erwartet: Jerusalem 30 Grad, Tel Aviv 28 Grad, Haifa 28 Grad, Tiberias am See Genezareth 36 Grad, am Toten Meer 33 Grad, Beersheva 31 Grad, Eilat am Roten Meer 36 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist um einen weiteren  Zentimeter gesunken und liegt jetzt bei – 209.955 m unter dem Meeresspiegel angegeben. Es fehlen 115,5 Zentimeter bis zur oberen Grenze!

Im Namen der gesamten Redaktion von Israel Heute wünsche ich Ihnen einen wunderbaren Dienstag, Sie erinnern sich, der Dienstag ist immer ein besonders guter Tag. Machen Sie es gut.

 

Schalom aus Modiin!

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