Guten Morgen Israel – Endlich frei!

Nach vier Wochen Lockdown können wir uns ab heute wieder frei im Land bewegen

von Dov Eilon | | Themen: Guten Morgen
Strassenbahn Jerusalem Foto: Yonatan Sindel/Flash90

Boker Tov liebe Leser!

Was für ein aufregender Start in die neue Woche! Wir sind wieder frei! Nachdem wir uns vier Wochen lang nicht weiter als einen Kilometer von unserer Wohnung entfernen durften, können wir uns ab heute wieder frei im ganzen Land bewegen. Voller Erwartung auf diesen Moment haben wir schon gestern Abend unsere nächsten Ausflüge in die Freiheit geplant. Unsere erste Fahrt wird uns nach Tel Aviv führen, wo wir dann endlich wieder unseren ältesten Sohn in die Arme schließen können. Und dann werden wir vielleicht gemeinsam einen Spaziergang auf der Strandpromenade machen und an den Strand gehen. Was haben wir uns auf diese Freiheit gefreut! Allein der Gedanke, dass wir uns wieder frei im Land bewegen können, egal wohin, erfüllt uns mit einem unbeschreiblichen Glücksgefühl.

Endlich können wir wieder an den Strand!

Und nicht nur wir sind überglücklich. Denn die Aufhebung der Ein-Kilometer-Begrenzung bedeutet auch, dass man endlich wieder gegen unsere Regierung und besonders gegen unseren Ministerpräsidenten demonstrieren kann. In der Zeit des Lockdowns mussten sich die Demonstranten auf kleine Demos in der Nähe ihrer Häuser begrenzen. Sogar hier bei uns in Modiin gab es dann an vielen Kreuzungen kleinere Proteste. Und damit trotz der Einschränkungen genug Menschen auf den Straßen waren, wurden auch die Kinder mitgenommen, die dann stolz alle möglichen Schilder halten durften, egal, ob sie verstanden, was auf ihnen geschrieben stand, Hauptsache sie mussten nicht im Lockdown zu Hause sitzen. Gestern Abend sah ich dann vom meinem Garten aus eine ganze Kolonne mit Autos, die mit Fahnen geschmückt auf dem Weg zur großen Demo vor dem Amtssitz von Netanjahu in Jerusalem waren. Dabei wurde lautstark gehupt, damit auch wir an ihrer Freude teilhaben konnten.

Wir haben es so vermisst – endlich darf man wieder überall protestieren und sich mit der Polizei anlegen. Aber was ist mit den 2 Meter Abstand voneinander?

Sie haben in meinen Worten hoffentlich meinen etwas zynischen Ton bemerkt. Nicht, dass ich nicht froh darüber bin, dass die Einschränkungen nach vier Wochen gelockert werden, aber ich habe das Gefühl, dass es auch diesmal vielleicht wider etwas zu schnell gehen wird. Denn schon jetzt gibt es Gerüchte, dass man sich nicht an den ursprünglichen Plan der Lockerungen halten wird, denn der Druck von allen möglichen Seiten ist einfach zu stark. Unsere Politiker schaffen es nicht, sich diesem Druck zu widersetzen. Und so werden viele Lockerungen wieder mehr politische als gesundheitliche Gründe haben. So wurde die Zahl der roten Städte, als die Städte, in denen die Infizierungsrate besonders hoch ist, weiter nach unten korrigiert. Auch der Plan, in diesen Städten den Lockdown beizubehalten oder sogar zu verschärfen, scheint beiseite gelegt worden zu sein. Sogar die Kindergärten dürfen jetzt auch dort geöffnet werden, wie im ganzen Land. Bei fast allen “roten” Städten handelt es sich um jüdisch-orthodoxe Städte. Und deren Stimmen möchte man bei den kommenden Wahlen natürlich nicht verlieren.

Heute sollte auch unsere Tochter ihr Studium beginnen, allerdings nur per Zoom, wie bei allen Universitäten und Hochschulen im Land. Aber sogar das scheint heute nicht zu klappen, nachdem die Lehrkräfte, wie es sich gehört, einen Tag vor Studienbeginn, einen Streik ausgerufen haben. Aber ich denke, es wird kein langer Streik werden und unsere Tochter kann sich schon bald als Studentin bezeichnen. Ihr Zimmer ist jedenfalls für das Studium vorbereitet, auch das Arbeitsmaterial wurde von der Hochschule zu ihr geschickt.

Unser jüngster Sohn muss heute wieder zur Armee, nach 17 Tagen zu Hause, ein langer Urlaub. Wir haben die Zeit mit ihm sehr genossen. Ich werde ihn gleich zum Treffpunkt fahren, wo er dann von einem Bus der Armee abgeholt werden wird. Wir haben die gemeinsame Zeit gut genutzt und waren eigentlich viel mehr draußen als sonst. Jeden Abend haben wir einen etwa 4 Kilometer langen Spaziergang im Rahmen der Ein-Kilometer-Begrenzung gemacht. Ob wir diese Tradition auch jetzt beibehalten werden? I

Und nun zum Wetter.

Das Wetter für heute in Israel

Heute soll es wieder etwas wärmer werden, der Sommer will einfach nicht gehen. Für heute werden folgende Höchsttemperaturen erwartet: Jerusalem 30 Grad, Tel Aviv 29 Grad, Haifa 27 Grad, Tiberias am See Genezareth 36 Grad, am Toten Meer 33 Grad, Beersheva 33 Grad, Eilat am Roten Meer 35 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist am Wochenende um einen Zentimeter gesunken und liegt jetzt bei – 209.88 m unter dem Meeresspiegel angegeben. Es fehlen 108 Zentimeter bis zur oberen Grenze!

Im Namen der gesamten Redaktion von Israel Heute wünsche ich Ihnen einen angenehmen Sonntag. Hier bei uns wird schon fleissig an der neuen Ausgabe des Israel Heute Magazins geasrbeitet. Bleiben Sie gesund.

 

Schalom aus Modiin!

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