Eine rufende Stimme in der Wüste

Manchmal fällt es mir sehr schwer zu schreiben. Wenn ich kein Thema finde und keine Inspiration habe. Und ich stehe, oder besser gesagt, sitze vor der leeren Seite auf dem Computerbildschirm und zerbreche mir den Kopf, so sagen wir das übrigens auch im Hebräischen. Worüber um alles in der Welt soll ich schreiben?

| Themen: Guten Morgen
Foto: Yonatan Sindel/Flash90

Guten Morgen, liebe Leser!

Das Gefühl ist ein Gefühl der Trockenheit, ein Gefühl, dass alle Quellen der Kreativität in mir versiegt sind. Und dieses Gefühl wird von Angst und Stress begleitet. Habe ich nichts mehr zu sagen? Ist die Geschichte zu Ende?

Aber dann erinnere ich mich! Ich erinnere mich an die Wüste!

Es ist ein Ort, an dem es schwer ist, zu überleben. Wo die Sonne auf den Kopf brennt. Wo der Körper geschwächt ist und man das Gefühl hat, von einem Moment zum anderen im Überlebensmodus zu sein.

Und in dem Moment, in dem mir die Wüstenmetapher in den Sinn kommt und ich die Trockenheit in mir spüre, erinnere ich mich daran, dass gerade an diesem schwierigen Ort, wenn das Herz offen und bereit ist, zu hören und zu empfangen und sich zu verändern. In diesen Momenten offenbart sich uns Gott. Gott spricht unsere Herzen an. Und ermutigt uns, weiterzugehen.

Dort in der Wüste spricht Gott zu uns. Und wie erstaunlich, dass “Wüste” und “sprechen” im Hebräischen die gleichen Buchstaben haben – mdbr. Wüste ist midbar und sprechen heißt medaber.

 Judäische Wüste. Im Winter werden die sonst trockenen Flussbetten überflutet. Bild: Nati Shohat/Flash90

Gerade dort in der trostlosen Wüste, wo der Boden hart und brennend ist, wo Wasser so selten ist. Gerade dort offenbart sich Gott und schenkt uns einen Tropfen, eine Liebkosung, und hilft uns zu verstehen, dass der Weg weitergeht und dass wir weitergehen müssen.

Die physische Wüste, in der sich Gott den großen Anführern Israels offenbarte, ist eine Metapher für diesen trockenen Ort, für die Wüste, die in uns ist.

Das bedeutet nicht, dass wir eine Wüste geworden sind. Es bedeutet nur, dass wir tiefer und höher gehen müssen, damit die innere Quelle wieder sprudelt. Damit wir uns wieder dafür entscheiden, das Land der Verheißung zu erreichen. Die Verheißung hilft uns trotz ihrer Herausforderungen, weiterzugehen.

Wenn uns dieser Ort offenbart wird, besteht kein Zweifel, dass wir destilliertes Wissen erfahren.

Als jemand, der gelegentlich durch diese Momente der Trockenheit geht, werde ich dann von der Erfahrung erfüllt, dass Gott sich jederzeit und überall offenbaren kann – in einer aufregenden Erneuerung von Leidenschaft und Kreativität, die wie frisches Wasser hervorsprudeln.

Auch wenn es im Leben Momente der Trockenheit gibt, haben sie einen Sinn. Sie bringen uns an den nächsten Ort der Entwicklung im Glauben.

 


Das Wetter für heute in Israel

Teilweise bewölkt bis sonnig. Für heute werden folgende Höchsttemperaturen erwartet: Jerusalem 31 Grad, Tel Aviv 30 Grad, Haifa 28 Grad, Tiberias am See Genezareth 37 Grad, am Toten Meer 38 Grad, Beersheva 35 Grad, Eilat am Roten Meer 40 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist weiter am Sinken, er liegt jetzt bei -209.485 m unter dem Meeresspiegel. Es fehlen 0,685 Meter bis zur obersten Grenze!

Die Redaktion von Israel Heute wünscht allen Lesern einen wunderbaren Montag. Machen Sie es gut.

 

Schalom aus Jerusalem!

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