
Rabbi Yosef Yitzchak Wolff, der Chabad-Abgesandte in Cherson, Ukraine, hat in einem Interview des israelischen Radiosenders 103 FM über die aktuelle und alarmierende Situation in seiner Region berichtet.
Chabad ist eine jüdische Bewegung, die weltweit bekannt für ihre soziale und religiöse Arbeit in jüdischen Gemeinschaften ist. Sie ist in vielen Teilen der Welt vertreten und bietet Juden ein Zuhause, unabhängig davon, wo sie sich befinden. Ihre Häuser, die sogenannten Chabad-Häuser, dienen als Zentren für jüdische Kultur, Bildung und Gastfreundschaft.
Chabad ist in 35 Städten und Gemeinden in der Ukraine präsent und bietet religiöse, kulturelle und soziale Dienstleistungen für die jüdische Gemeinde an. In der aktuellen Krise wurde eine umfangreiche Mobilisierung durchgeführt, um Nahrung, Unterkunft, Transport und medizinische Versorgung bereitzustellen. Viele Chabad-Zentren wurden in Schutzräume umgewandelt, ausgestattet mit Küchen, Betten zum Schlafen und medizinischer Versorgung. Chabad nutzt Netzwerke in Ländern wie Deutschland und den Niederlanden, um Evakuierungs- und Unterbringungspläne für Flüchtlinge zu organisieren. Zusätzlich werden umfangreiche Spendensammlungen organisiert, um lebensrettende Mittel für die Arbeit in der Ukraine zu sammeln.
Nach der Bombardierung eines zentralen Staudamms durch Russland kam es in der Region Cherson zu großflächigen Überschwemmungen. Laut Wolf sind Zehntausende Menschen in unmittelbarer Lebensgefahr, da der Wasserpegel bereits auf zwei Meter gestiegen ist und voraussichtlich auf drei Meter ansteigen wird. Dutzende von Siedlungen sind bereits überflutet, und das Risiko könnte weiter steigen, wenn der Damm vollständig zusammenbricht.
In dieser schwierigen Zeit spielt das Chabad-Haus in Cherson eine entscheidende Rolle. Es befindet sich in einem höhergelegenen Teil der Stadt und ist daher nicht von den Überschwemmungen bedroht. Chabad kümmert sich um die Evakuierung von Dutzenden von Familien, die in andere Unterkünfte umgesiedelt werden müssen.
Cherson werde noch immer täglich bombardiert, erklärte Wolff. Trotz der Gefahr bleibt er in ständigem Kontakt mit der Gemeinde und ist regelmäßig vor Ort, insbesondere um sich um die älteren Mitglieder der Gemeinde zu kümmern, die den Ort nicht verlassen wollen.
Die Gemeinde sei trotz der Notlage gut organisiert und vorbereitet. Es gibt Vorräte an Lebensmitteln, Wasser und Generatoren für extreme Fälle, in denen es keinen Strom gibt. Die Schäden durch die Überschwemmungen sind noch nicht vollständig bekannt, aber Wolf betonte, dass alle Mitglieder der Gemeinde gesund und unversehrt seien.
שליחי חב”ד בעיר חרסון שבאוקראינה מחלקים סיוע כספי לתושבי העיר שמופגזת באופן יומי@DovGilHar
צילום: הרב יוסף יצחק וולף, רב הקהילה של חרסון ושליח חב״ד pic.twitter.com/hhLR7UZEqS— כאן חדשות (@kann_news) May 19, 2023
Hilfe in Not – Chabad-Gesandte verteilen finanzielle Hilfe an die Bewohner der bombardierten Stadt Cherson.
Wolf dankte dem israelischen Botschafter sowie der Chabad-Organisation für die Unterstützung in dieser schwierigen Zeit. Trotz der Herausforderungen zeigte er sich zuversichtlich, dass sie die Krise überstehen werden. Diese Situation verdeutlicht die wichtige Rolle, die Chabad und seine Häuser weltweit spielen, indem sie jüdische Gemeinschaften unterstützen, insbesondere in Zeiten von Krisen und Konflikten.
Israel macht Russland für die Sprengung des Staudamms verantwortlich
Während Russland die ukrainische Armee für die Zerstörung des Staudamms bei Cherson verantwortlich macht, beschuldigt die US-Administration Russland für die Tat. Auch in Israel wird diese Ansicht geteilt. In einem Interview des israelischen Radiosenders Reshet Bet sagte der israelische Außenminister Eli Cohen, dass nach israelischer Einschätzung Russland derjenige sei, der den Damm in der Ukraine gesprengt hat. “Wir prüfen die Möglichkeit, humanitäre Hilfe zu leisten. Wir unterstützen die Integrität der Ukraine”, sagte der Außenminister.
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Eine Antwort zu “Chabad-Rabbiner in Cherson: „Zehntausende in unmittelbarer Gefahr””
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Können Sie die Sprengung oder sogar eine Bombardierung durch Russland bestätigen? Gibt es Beweise dafür?
Russland warnte im UNO-Sicherheitsrat bereits im Oktober 2022 vor einem Dammbruch.
Was hatRussland von einer Sprengung? Genau das gleiche wie bei Nordstream, nähmlich nichts.