Guten Morgen Israel – Vertreibung und Rückkehr

Im Thoraabschnitt dieser Woche, Behar-Bechukotai, lesen wir über die Konsequenzen des Ungehorsams.

von | | Themen: Guten Morgen
Foto: Nati Shohat/Flash90

Boker Tov liebe Leser!

Selutin_Michael

Es ist Brauch in den Synagogen den Teil der Thoralesung, der die Flüche beschreibt, in leiser Stimme zu lesen. In 3. Mose 26: 3 – 39 werden die schrecklichen Dinge aufgelistet, die den Juden passieren, wenn sie die Gebote Gottes nicht ausführen. Jeder Absatz in dieser Liste wird mit den Worten, „Wenn ihr mir aber auch dann noch nicht gehorcht,“ eingeleitet und es klingt als würde das Folgende vermieden werden können, wenn man doch gehorcht. Ein Blick in die jüdische Geschichte scheint jedoch darauf hinzuweisen, dass wir nicht gehorchten und all diese Flüche in Erfüllung bereits gegangen sind:

„Euch aber will ich unter die Heidenvölker zerstreuen und das Schwert hinter euch herziehen, so daß euer Land zur Wüste wird und eure Städte zu Ruinen“.

„Und den Übriggebliebenen von euch will ich das Herz verzagt machen in den Ländern ihrer Feinde, so daß das Rascheln eines verwehten Blattes sie jagen wird; und sie werden davonfliehen, als jage sie ein Schwert, und fallen, ohne dass sie jemand verfolgt. Und sie sollen einer über den anderen fallen wie vor dem Schwert, obgleich sie niemand jagt; und ihr werdet vor euren Feinden nicht standhalten können, sondern ihr werdet unter den Heidenvölkern umkommen, und das Land eurer Feinde wird euch fressen.“

Das klingt wie eine gute Beschreibung des jüdischen Lebens in der Diaspora, Angst und Bedrohung waren unsere dauernden Begleiter. Sie sind es eigentlich immer noch, es ist ziemlich riskant als erkennbarer Jude durch die Straßen vieler Städte der Welt zu gehen. In Israel ist es auch nicht ungefährlich, aber es ist doch anders. Man ist im eigenen Land, auch wenn die Bedrohung weiterhin vorhanden ist, die Angst ist doch weit geringer. Wie in den oberen Versen beschrieben haben Juden im Exil immer auch mit einer Angst zu kämpfen gehabt, einfach, weil sie in einem fremden Land sind, in dem auf die staatliche Ordnungsgewalt kein Verlass ist – im besten Fall. Im schlimmsten Fall wurde der Mord an Juden staatlich organisiert. Das kann uns in der jüdischen Heimat nicht passieren und auch im täglichen Leben wird ein staatlicher Beamter in Israel einen Juden nicht diskriminieren.

Es ist aber auch eine andere Prophezeiung aus unserem Thoraabschnitt wahr geworden (3. Mose 26: 40 – 45):

„Dann werden sie ihre Schuld und die Schuld ihrer Väter bekennen samt ihrer Untreue, die sie gegen mich begangen haben, und dass sie sich mir widersetzten, weswegen auch ich mich ihnen widersetzte und sie in das Land ihrer Feinde brachte. Und wenn sich dann ihr unbeschnittenes Herz demütigt, sodass sie dann ihre Schuld annehmen, so will ich an meinen Bund mit Jakob gedenken, und auch an meinen Bund mit Isaak und auch an meinen Bund mit Abraham, und ich will an das Land gedenken. Aber das Land wird von ihnen verlassen sein, um seine Sabbate zu genießen, indem es ohne sie öde liegt; sie aber werden ihre Schuld büßen, eben deshalb, weil sie meine Rechtsbestimmungen missachtet haben und ihre Seele meine Satzungen verabscheut hat. Jedoch, auch wenn sie im Land der Feinde sein werden, so will ich sie nicht so verwerfen und sie nicht so verabscheuen, dass ich ein Ende mit ihnen mache oder meinen Bund mit ihnen breche; denn ich, der Herr, bin ihr Gott. Und ich will zu ihren Gunsten an meinen ersten Bund gedenken, als ich sie aus dem Land Ägypten herausführte vor den Augen der Heidenvölker, um ihr Gott zu sein. Ich bin der Herr.“

Klagemauer
Gebet an der Klagemauer

Hier lesen wir, dass Gott sein Volk auch im Exil nicht aufgibt und sie als eigenständiges Volk weiterleben lässt. Weiterhin will Er seinem Bund gedenken, Israel in seine Heimat zurückzuführen. All das ist in jüngster Geschichte passiert.

Die Vergangenheit und Gegenwart haben wir im Abschnitt dieser Woche noch einmal vor Augen geführt bekommen. Wie sieht es mit der Zukunft aus? Einen Blick in die Zukunft gewährt uns ein Abschnitt weiter hinten in der Bibel (5. Mose 30, 1-11):

„Es wird aber geschehen, wenn alle diese Worte über dich kommen werden, der Segen und der Fluch, die ich dir vorgelegt habe, und du es dir zu Herzen nimmst unter all den Heidenvölkern, unter die dich der Herr, dein Gott, verstoßen hat, und wenn du umkehrst zu dem Herrn, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchst in allem, was ich dir heute gebiete, du und deine Kinder, von ganzem Herzen und von ganzer Seele, so wird der Herr, dein Gott, dein Geschick wenden und sich über dich erbarmen und wird dich wieder sammeln aus allen Völkern, wohin dich der Herr, dein Gott, zerstreut hat.

Und wenn du auch bis an das Ende des Himmels verstoßen wärst, so wird dich doch der Herr, dein Gott, von dort sammeln und dich von dort holen. Und der Herr, dein Gott, wird dich in das Land zurückbringen, das deine Väter besessen haben, und du wirst es in Besitz nehmen, und er wird dir Gutes tun und dich mehren, mehr als deine Väter.

Und der Herr, dein Gott, wird dein Herz und das Herz deiner Nachkommen beschneiden, dass du den Herrn, deinen Gott, liebst von ganzem Herzen und von ganzer Seele, damit du lebst. Aber alle diese Flüche wird der Herr, dein Gott, auf deine Feinde legen und auf die, welche dich hassen und dich verfolgt haben. Du aber wirst umkehren und der Stimme des Herrn gehorchen und alle seine Gebote befolgen, die ich dir heute gebiete.

Und der Herr, dein Gott, wird dir Überfluss geben in allem Werk deiner Hände, an der Frucht deines Leibes, an der Frucht deines Viehs, an der Frucht deines Landes zu deinem Besten; denn der Herr wird sich wiederum über dich freuen, zu deinem Besten, wie er sich über deine Väter gefreut hat.“

Es scheint als hätten wir das Schlimmste hinter uns und können uns nun auf den Überfluss aus dem Werk unserer Hände freuen. Und damit zum Wetter:

Das Wetter für heute in Israel

Ein-Gev am See Genezareth – Pegelstand

Die angekündigte Hitzewelle hat begonnen, sie soll uns die ganze nächste Woche begleiten. Heute soll es noch etwas heißer werden als gestern. Im Landesinneren und in den Bergen wird es besonders heiß und trocken. Dennoch können im Süden des Landes ein paar Regentropfen fallen. Für heute werden folgende Höchsttemperaturen erwartet: Jerusalem 35 Grad, Tel Aviv 29 Grad, Haifa 30 Grad, Tiberias am See Genezareth 42 Grad, am Toten Meer 39 Grad, Beersheva 34  Grad, Eilat am Roten Meer 41Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist unverändert und liegt bei – 208.895 m unter dem Meeresspiegel, es fehlen nur noch 9,5 Zentimeter bis zur oberen Grenze!

Im Namen der gesamten Redaktion von Israel Heute wünsche ich Ihnen ein angenehmes Wochenende und einen gesegneten Schabbat.

 

Schabbat Schalom aus Bet Schemesch!

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