
Boker Tov liebe Leser!
Stellen Sie sich vor, Sie haben zum ersten Mal seit langer Zeit endlich mal wieder einen Urlaub in einem der beliebtesten Urlaubsorte gebucht. Sie haben lange Zeit dafür gespart, um ein Zimmer in einem wirklich guten Hotel zu buchen mit Blick auf das Meer. Aufgeregt planen Sie, wo sie am Abend ausgehen werden, es gibt so viele Möglichkeiten. Und heute soll der Urlaub endlich beginnen, auf den Sie wegen der Coronakrise so lange gewartet haben. Und dann erfahren Sie in den Nachrichten nur wenige Stunden vor der geplanten Fahrt in den Urlaub, dass ausgerechnet in ihrem Urlaubsort eine nächtliche Ausgangssperre verhängt werden soll. Was nun?
Genau diese Situation erleben heute viele Israelis, die ihren Urlaub in Eilat beginnen wollen, aber nicht wissen, ob sie nun fahren oder den Urlaub lieber auf ungewisse Zeit verschieben sollen. Über den Plan einer Ausgangssperre in der Nacht habe ich schon gestern geschrieben. Eigentlich sollte sie bereits gestern Abend um 19 Uhr beginnen. Aber wie es hier bei uns nun mal ist, tut sich die Regierung weiterhin schwer, Entscheidungen zu treffen. Sogar jetzt, kurz vor 9 Uhr morgens, hat man sich immer noch nicht entschieden, in welchen Städten die nächtliche Ausgangssperre gelten soll. Die Urlaubsstadt Eilat befindet sich seit gestern in der Liste der sogenannten roten Städte, dabei galt sie bis vor einigen Tagen noch als grüne Stadt. Die Hotels dort sind zu 80 Prozent belegt. Eine Ausgangssperre am Abend und in der Nacht würde den Tourismus in der Stadt zerstören. Keiner würde dort bleiben, wenn man Abends das Hotel nicht verlassen darf, nicht dafür hat man das Geld für den Urlaub gespart.

Eilats Bürgermeister versucht alles, um die Entscheidungsträger davon zu überzeugen, Eilat von der Liste der roten Städte zu streichen. Gerade erst beginnt sich die Stadt von dem Lockdown der ersten Welle zu erholen, die befürchtete Ausgangssperre würde die Stadt kaputtmachen.
Mittlerweile steigt die Zahl der täglichen Neuinfizierungen weiter an, heute wurde mit 3392 neuen Coronafällen ein neuer Rekord erreicht. Viele meinen, die nächtliche Ausgangssperre würde nichts bringen, man könne sich ja während des Tages mit dem Virus infizieren, wenn alle Geschäfte und Einkaufszentren geöffnet seien. Außerdem ist ein totaler Lockdown zu den Feiertagen noch immer im Gespräch. Ob es ihn tatsächlich geben wird, darüber soll am Donnerstag entschieden werden, oder auch nicht.

Ja, die Situation bei uns ist weiterhin verzwickt. Trotz allem habe ich heute meine Tochter und ihren Freund zum Bus begleitet, sie machen einen Kurzurlaub am Toten Meer. Das ist viel näher als Eilat und es besteht auch keine Gefahr einer Ausgangssperre, denn dort gibt es nur Hotels und keine Stadt. Es wird kein normaler Hotelaufenthalt werden, der Pool soll geschlossen sein und die Mahlzeiten werden jedem Gast persönlich serviert. Aber egal. Ich freue mich für meine Tochter, dass sie etwas aus diesem Corona-Alltag herauskommen kann. Warum war ich eigentlich so lange nicht mehr dort? So ist das eben, wenn man so nah an beliebten Urlaubsorten lebt. Da man weiß, dass man immer dorthin fahren kann, macht man es am Ende kaum. Genauso geht es mit der Altstadt von Jerusalem und der Klagemauer. Ich bin viel zu wenig dort. Das sollte ich ändern und sie, liebe Leser, werden mich dann begleiten, abgemacht?
Aber vorher sollte es etwas kühler werden. Die momentane Hitzewelle soll noch mindestens bis zum Wochenende andauern. Aber vielleicht schaffen wir den Spaziergang zur Klagemauer ja „nach den Feiertagen“. Und jetzt das Wetter.
Das Wetter für heute in Israel
Meist heiter mit einem weiteren leichten Rückgang der Temperaturen im Landesinneren und in den Bergen. Es bleibt heiß und trocken, an der Küste schwül. Für heute werden folgende Höchsttemperaturen erwartet: Jerusalem 34 Grad, Tel Aviv 32 Grad, Haifa 30 Grad, Tiberias am See Genezareth 39 Grad, am Toten Meer 40 Grad, Beersheva 36 Grad, Eilat am Roten Meer 42 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist um einen weiteren halben Zentimeter gesunken und liegt jetzt bei – 209.565 m unter dem Meeresspiegel. Es fehlen 76,5 Zentimeter bis zur oberen Grenze!
Im Namen der gesamten Redaktion von Israel Heute wünsche ich Ihnen einen wunderbaren Dienstag. Bleiben Sie gesund.
Schalom aus Modiin!
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