Guten Morgen Israel – Erstes Corona-Wochenende

Dieses Wochenende war anders. Wir werden uns daran gewöhnen müssen.

von Dov Eilon | | Themen: Guten Morgen
Foto: Basel Awidat/Flash90

Boker Tov liebe Leser!

Auch an diesem Wochenende haben wir unseren Sohn zusammen mit seiner Freundin und ihrem Hund gesehen. Den Freitagabend verbrachten wir gemeinsam, doch leider nur für knappe zwei Stunden. Nachdem wir uns dann mit einem Schabbat Schalom verabschiedet hatten, klappte ich mein Laptop zu.

Es war das erste Wochenende, an dem wir unseren ältesten Sohn nur virtuell treffen konnten. So verlangen es die Anordnungen des Gesundheitsministeriums. Um die Ausbreitung des Coronavirus, das nun unser tägliches Leben bestimmt, zu vermeiden, darf man das Haus eigentlich nur noch zum Einkaufen verlassen. Wir werden uns daran gewöhnen müssen. 

Es ist schon irgendwie komisch, wie schnell man sich an eine völlig neue Realität gewöhnt. Aber dafür sind wir Israelis ja bekannt. Und gerade in Krisenzeiten halten wir zusammen. Ich gebe zu, es macht mich schon etwas traurig, dass wir das bevorstehende Pessachfest ohne unseren ältesten Sohn feiern müssen. Wahrscheinlich werden wir sogar nur zu dritt die Haggada zu Pessach lesen, denn auch unser jüngster Sohn ist jetzt in der Armee. Ihm wurde gesagt, sich auf mindestens drei Wochen in der Basis vorzubereiten.

Im Fernsehen wurde fast ausschließlich von der Krise um das Coronavirus berichtet. Die Zahl der vom Virus infizierten steigt weiter an. Immer werden die Orte, an denen sich Coronakranke aufgehalten haben, veröffentlicht. Wäre ich in der letzten Woche eine Stunde später in einen bestimmten Drogeriemarkt gewesen, würde ich mich jetzt in der Isolierung befinden. Aber so geht es jetzt sehr vielen Menschen. Vor ein paar Tagen hörte man fast einen ganzen Stadtteil hier bei uns in Modiin geschlossen, da dort sehr viele Menschen auf einmal am Virus erkrankt sind. Am Donnerstag bin ich noch einmal kurz in den Supermarkt gegangen, da wir bei unserem über das Internet bestellten Einkauf nicht alles bekommen hatten, was wir bestellt hatten. Es gab kein Toilettenpapier und keinen Reis. Während es im Supermarkt nicht an dem so begehrten Toilettenpapier fehlte, konnte ich keinen Reis mehr finden. Er war den hysterischen Hamsterkäufen der letzten Tage zum Opfer gefallen. So essen wir dann erstmal Nudeln und Kartoffeln, keine Katastrophe.

Das Zuhause ist jetzt wieder der Mittelpunkt unseres Lebens geworden. Und die Familie. Vielleicht ist es das, was wir aus dieser Krise mitnehmen werden. Die Konzentration auf das wirklich wichtige, die Familie, das Zuhause. Schluss mit den übertriebenen Flügen ins Ausland, dem übertriebenen Shopping in den Einkaufszentren und dem hektischen Rennen nach der Karriere. Hoffentlich werden wir uns auch später noch an diese Zeit erinnern, dann werden diese nicht immer einfachen Tage auch etwas Gutes gehabt haben.

Bis die Corona-Krise hinter uns liegen wird, werde ich versuchen, die Zeit zu Hause zu genießen. Unser Garten macht es uns einfach, ich liebe den Blick von dort.

 

Zu Hause ist es schön – Blick vom Garten

 

Und hier ist das Wetter für heute in Israel:

Mit dem Regen scheint es zunächst einmal vorbei zu sein. Auch die Sonne wird sich endlich wieder zeigen, wie es sich für den Frühling gehört. Und es wird wärmer, jeden Tag etwas mehr. Für die Jahreszeit zu kalt. Für heute werden folgende Höchsttemperaturen erwartet: Jerusalem 13 Grad, Tel Aviv 17 Grad, Haifa 14 Grad, Tiberias am See Genezareth 21 Grad, am Toten Meer 19 Grad, Beersheva 18 Grad, Eilat am Roten Meer 22 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist am Wochenende um weitere stolze 9 Zentimeter gestiegen und liegt jetzt bei –209.31 m unter dem Meeresspiegel, es fehlen noch 51 Zentimeter bis zur oberen Grenze!

Das Foto oben zeigt den verschneiten und leider menschenleeren Hermon-Berg.

Ich schreibe Ihnen übrigens nicht mehr aus unserer Redaktion in Jerusalem. Seit fast einer Woche arbeite ich, wie viele meiner Kollegen, von zu Hause aus. Die Technik ermöglicht es uns, trotzdem weiter zusammenzuarbeiten. Wir sprechen und sehen uns täglich. So werden wir Ihnen auch in diesen nicht einfachen Zeiten weiter wie bisher über das Geschehen hier in Israel berichten. Bis zum 24. März haben Sie übrigens noch die Möglichkeit, alle Inhalte unserer Internetseite zu lesen, auch die, die sonst nur unseren Mitgliedern zugänglich sind.

Und nun wünsche ich Ihnen im Namen aller Kollegen von Israel Heute einen angenehmen Sonntag, machen Sie das Beste aus der Situation, in der wir uns alle zusammen befinden. Und wer weiß, vielleicht werden wir auch danach mehr zusammen sein. Machen Sie es gut.

 

Schalom aus Modiin!

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