Demokratie-Unterricht in Modiin

Heute früh hörte ich wieder Gehupe und Rufe nach Demokratie aus der Richtung des Hauses von Justizminister Yariv Levin. Bereits um 7 Uhr früh wurde dort wieder gegen die Justizreform protestiert. Diesmal könnt Ihr mit dabei sein.

von Dov Eilon | | Themen: Justizreform
Heute früh in meiner Straße vor dem Haus des Justizministers Yariv Levin. Foto: Dov Eilon

Heute früh bekamen meine Nachbarn und ich wieder Unterricht in Demokratie. Gegen 7 Uhr früh hörte ich wieder eifriges Gehupe und Rufe nach Demokratie. Da ich heute früh meine Frau zum Bahnhof fahren musste, kontrollierte ich mithilfe von Google Maps die Situation am Ende meiner Straße, wo unser berühmter Nachbar, der israelische Justizminister Yariv Levin, wohnt. Auf der Karte war der gesamte Bereich in Rot markiert. Ich musste also einen anderen Weg fahren, damit meine Frau ihren Zug rechtzeitig erreicht. Situationen wie diese sind wir hier in unserer Straße leider schon gewohnt. So fuhr ich aus meinem Parkplatz heraus und dann links ein paar Meter gegen die Fahrrichtung, um nicht durch die eifrig pfeifende Menge fahren zu müssen.

Ich erreichte den Bahnhof pünktlich, verabschiedete mich von meiner Frau und fuhr dann wieder nach Hause. Jetzt war ich natürlich neugierig geworden und entschloss mich daher, den normalen Weg zu fahren, am Haus des Justizministers vorbei. Ich nahm das Risiko, steckenzubleiben, in Kauf.

Als ich dann unsere Straße erreichte, hörte ich schon das Gehupe und die Rufe nach Demokratie. Zum Glück war die Polizei diesmal rechtzeitig eingetroffen und sorgte für Ordnung. Bei der letzten spontanen Protestaktion brauchte sie  ganze zwei Stunden, um einzugreifen.

Die Demonstration findet einen Tag vor dem Zusammenkommen des Obersten Gerichtshofes in Jerusalem statt, bei dem sich 15 Richter mit dem von der Regierung verabschiedeten Gesetz der sogenannten “Angemessenheit” befassen werden. Für heute Abend ist daher auch eine Demonstration vor dem Obersten Gericht in Jerusalem geplant.

Aber zurück nach Modiin. Ich parkte mein Auto und ging dann zu Fuß in Richtung der Demonstration. Ich war neugierig und dachte mir, dass es vielleicht auch Euch interessieren könnte, was hier bei uns los ist. Daher könnt Ihr heute mit dabei sein und etwas über die Demokratie Israels lernen, die allen Bürgern ermöglicht, ihre Meinung zu äußern.

An einer Stelle des folgenden Videos sah ich plötzlich eine ehemalige Kollegin von mir aus meiner Zeit am israelischen Fernsehen. Sie schwenke gerade die israelische Flagge, als sie plötzlich vor mir stand. Ich entschuldige mich für die schlechte Kameraführung in dem Moment.

So, und hier ein paar Aufnahmen der Demonstration, heute früh vor dem Haus des Justizministers Yariv Levin:

Auch jetzt, beim Schreiben dieser Zeilen, höre ich noch das Gehupe und die Rufe nach Demokratie, ich bin gespannt, wie lange es noch so weitergehen wird.

Heute Abend sind dann alle Augen nach Jerusalem gerichtet, ab 18 Uhr Ortszeit soll dort wie gesagt vor dem Obersten Gericht demonstriert werden. Wie werden sich die Richter entscheiden? Die Präsidentin des Obersten Gerichts, Esther Hayut, hatte sich schon gegen das Gesetz ausgesprochen, allerdings hat das Oberste Gericht bis jetzt noch nie ein Grundgesetz abgewiesen. Es wird interessant, wir stehen vor einem heißen Herbst, wie ich es im Video schon besagt habe.

Tweet: Yariv Levin hat es dann geschafft, das Haus zu verlassen und zur Arbeit zu fahren. Auch er fuhr, wie ich vorher, gegen die Fahrrichtung und an unserem Haus vorbei. 

Am Freitag feiern wir das Jüdische Neujahr. Hoffentlich wird es ein gutes Jahr. Am Donnerstag seid Ihr alle eingeladen, zusammen mit Chefredakteur Aviel Schneider zum neuen Jahr anzustoßen und mehr zur momentanen Situation hier bei uns zu erfahren. Wir würden uns freuen, Euch alle am Donnerstagabend um 18:30 Uhr deutsche Zeit zu sehen (auch ich werde mit dabei sein). Weitere Informationen gibt es HIER.

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