
Der Holocaust-Überlebende Moshe Etzion, 88, hat sich am Sonntagmorgen, dem hebräischen Datum des Todestages seines Sohnes Ze’ev Etzion, das Leben genommen. Mitglieder des Kibbuz Nirim in der Nähe des Gazastreifens fanden den leblosen Körper von Moshe über dem Grab seines Sohnes kauernd.
Ze’ev Etzion kam in den letzten Stunden des Gazakriegs 2014 auf tragische Weise ums Leben, als eine von der Hamas abgefeuerte Mörsergranate in Nirim einschlug. Damals war Ze’ev Etzion der Sicherheitschef der Gemeinde. Da er in dem Chaos des Bombardements nicht auffindbar war, wurde Moshe geschickt, um zu sehen, wo die Mörsergranate gelandet war.
Als Moshe die Stelle erreichte, sah er seinen eigenen Sohn Ze’ev (damals 55 Jahre alt), der von einem Schrapnell tödlich verletzt worden war. Ze’ev erlag in den folgenden Stunden seinen Wunden.
Moshe trug den unermesslichen Schmerz dieser Erfahrung, zusätzlich zu seinen Erfahrungen im Holocaust, in den letzten sieben Jahren mit sich herum, immer in dem verzweifelten Bestreben, dem Erbe seines Sohnes gerecht zu werden, so Freunde aus Nirim.
Letztes Jahr veröffentlichten Freunde und Familie ein Buch mit dem Titel Always on the Road (Immer unterwegs), das Moshes unglaubliche Reise von Krakau, Polen, durch den Nazi-Holocaust, durch den Beinahe-Hunger in Sibirien und schließlich über Teheran ins Heilige Land beschreibt. Es schien, als könnte er jedes Hindernis und jede Tragödie überstehen. Bis auf den Verlust seines eigenen Kindes.
Als Ze’ev 2014 getötet wurde, bat Moshe darum, seine persönliche Pistole als Erinnerung an seinen Sohn zu bekommen. Mit eben dieser Pistole hat sich Moshe am Sonntag das Leben genommen.
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