
Am Wochenende löste ein Videoclip eines israelischen Polizeibeamten, der einen jüdischen Mann auf dem Jerusalemer Tempelberg auffordert, seinen Kopf nicht zu neigen, eine wütende Online-Reaktion aus.
In dem kurzen Clip ist ein ultraorthodoxer jüdischer Mann zu sehen, der neben einem Weg auf dem Tempelberg, der heiligsten Stätte des Judentums, sitzt. Er fragt den Beamten, ob er dort sitzen dürfe, was dieser bejaht. Der religiöse Mann verbeugt sich daraufhin scheinbar zum Gebet, woraufhin der Beamte sofort reagiert: “Ich muss Sie bitten, Ihren Kopf nicht zu verneigen.”
Der Mann, der die Szene filmt, sagt daraufhin: “Auf dem Tempelberg ist es verboten, den Kopf zu verneigen. Zumindest wenn man Jude ist.“
שוטר בהר הבית:”מבקש ממך לא להוריד את הראש”. אנא יהודים אל תורידו את הראש ואל תשלימו עם המצב הזה!!! pic.twitter.com/fTOiRrGrBW
— nati rom (@natirom) January 6, 2022
Der Grund für diese Einschränkung der Religionsfreiheit liegt darin, dass die Behörden einen Ausbruch muslimischer Gewalt befürchten, wenn Juden beim Beten an einem Ort erwischt werden, den alle anderen als ausschließlich islamisches Heiligtum betrachten.
Das Thema hätte letztes Jahr beinahe zu einer unüberbrückbaren Kluft in Israels neuer Regierung geführt, als ein Jerusalemer Richter das israelische Gesetz bestätigte und entschied, es sei für Juden nicht illegal, auf dem Tempelberg oder anderswo zu beten.
Dies rief eine scharfe Reaktion der linken und arabischen Elemente in der Regierungskoalition hervor, die nur wenige Tage später dazu führte, dass die Richterin ihre Entscheidung teilweise zurücknahm.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Wird der Tempelberg zum Stolperstein für Israels Einheitsregierung?
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