
Guten Morgen liebe Leser!
Chanukka liegt hinter uns. Gestern Abend haben wir keine Kerze mehr angezündet. Schade eigentlich, ich hatte mich so richtig daran gewöhnt. Im Kühlschrank liegen noch ein paar alte Sufganiot. Auch damit ist es jetzt vorbei. Aber keine Sorge. Das nächste Fest wird kommen. Ich verspreche Ihnen, dass es nicht lange dauern wird, bis uns in den Supermärkten und auch anderswo eine Vielzahl von Trockenfrüchten angeboten werden wird. Denn am 21. Januar wird Tu BiShvat sein, das Neujahrsfest der Bäume. An dem Tag werden nicht nur Bäume gepflanzt, sondern eben auch viel Obst und besonders Trockenfrüchte gegessen. Immerhin ist das im Vergleich zu den Sufganiot wesentlich gesünder, von den oft viel zu süßen Trockenfrüchten einmal abgesehen.
Jedes Fest hat seine Spezialität, was natürlich von den Geschäften ausgenutzt wird. Aber das stört uns gar nicht. Wir lieben diese Tradition. Sufganiot zu Chanukka, Trockenfrüchte zu Tu BiShvat, Oznei Haman zu Purim, leckere Kokus- und Mandelkekse zu Pessach, Käsekuchen zu Shavuot und Honikuchen zum Neujahr. Nur zu Sukkot fällt mir momentan keine besondere Spezialität ein. Aber da steht das Essen eh im Vordergrund, in der Sukkah. Und dann geht alles wieder von vorne los.
Statt Sufganiot wird es bald überall Trockenfrüchte geben (Foto: Miriam Alster/Flash90)
Nur schade, dass uns dieser Anschlag von Sonntagabend bei Ofra wieder aus dem Alltagstrott gebracht hat. Was hat dieser sinnlose Anschlag gebracht? Was hat der Terrorist gewonnen, das er auf eine hochschwangere Frau geschossen hat? Und wie grausam muss man sein, diese Tat zu loben und als heroisch zu bezeichnen, wie es die Hamas getan hat. Aber was erwarten wir eigentlich, wenn sich sogar die Vereinten Nationen weigern, diese Terror-Organisation zu verurteilen. Und alle bleiben still.
Gestern habe ich über eine Abstimmung auf dem Parteitag der CDU geschrieben. Es ging um den Antrag, die Bundesregierung aufzufordern, die Hilfszahlungen an die Palästinensische Autonomiebehörde einzufrieren, solange diese weiterhin monatliche Gehälter an Terroristen und deren Familie zahlt. Ich finde es in der Tat ungeheuerlich, dass man Geld an die gibt, die damit dann die Terroranschläge gegen uns, die Israelis, honoriert. Ein Unding, unfassbar. Allerdings kann es sein, dass ich in meinem Artikel etwas zu hart mit der deutschen Bundeskanzlerin umgegangen bin. Sicher, ich kann ihr vorwerfen, dass ihre Regierung weiterhin ihre Zahlungen an die Palästinensische Autonomiebehörde überweisen, aber sie war nicht für das Abstimmungsergebnis verantwortlich, von dem der Artikel handelte.
Auch würde ich nicht alles, was uns als Israelis vielleicht nicht passt, als antisemitisch bezeichnen. So ist in meinen Augen auch nicht jede Kritik an Israel automatisch mit Antisemitismus gleichzusetzen. Man darf Israel kritisieren und Israel macht sicher auch Fehler, wir alle machen Fehler. Es kann sein, dass die Handlungsweise der Europäer etwas mit der Naivität zu tun hat, mit der sie versuchen, den Konflikt hier bei uns zu lösen.
Am Ende sind nur wir für unser Schicksal verantwortlich. Wir dürfen uns nicht auf andere verlassen, die meinen, es besser zu wissen. Nein, wir sind es, die hier leben, nur wir kennen die Realität, wie sie wirklich ist. Daher sollten wir uns weniger darum kümmern, was man über uns sagt. Es lohnt sich nicht, sich darüber aufzuregen oder zu beschweren, es bringt nichts, das haben wir bei der letzten Abstimmung der Vereinten Nationen wieder gelernt.
Und nun wird es Zeit für das Wetter für heute in Israel:
Teils heiter, teils wolkig ohne nennenswerte Veränderung der Temperaturen. Im Norden kann es zu vereinzelten Regenschauern kommen. An der Küste weht ein starker südwestlicher Wind. Folgende Höchsttemperaturen werden erwartet: Jerusalem 16 Grad, Tel Aviv 20 Grad, Haifa 18 Grad, Tiberias am See Genezareth 21 Grad, am Toten Meer 25 Grad, Beersheva 20 Grad, Eilat am Roten Meer 24 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist unverändert und liegt weiterhin bei -214.61 m unter dem Meeresspiegel.
Er braucht noch viel Wasser, der See Genezareth (Foto: Nati Shohat/Flash90)
Und nun wünsche ich Ihnen einen angenehmen und friedlichen Dienstag. Gestern gab es bei uns in der Redaktion wieder Pizza. Viele von Ihnen wissen sicher was das bedeutet. Die nächste Ausgabe des Israel Heute-Magazins ist in den Druck gegangen, damit unsere Abonnenten sie noch vor den Feiertagen im Briefkasten vorfinden werden. Wenn Sie noch kein Abo haben und die neue Januar-Ausgabe bis zu Ihnen nachhause geliefert haben möchten, dann können Sie sich hier über die verschiedenen Abo-Möglichkeiten informieren. Bitte haben Sie Verständnis für meine kleine Werbung. Machen Sie es gut.
Shalom aus Jerusalem!
Dov
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