
Boker Tov liebe Leser!
In den letzten zwei Tagen konnten wir erleben, wie es ist, ohne Corona zu leben. Nicht, dass Corona plötzlich verschwunden ist, das ist es leider nicht, aber es wurde in den letzten 48 Stunden einfach etwas in den Hintergrund gedrängt. Und ich muss sagen, dass das ein sehr angenehmes Erlebnis war, dieser Eindruck des normalen Lebens. Wir haben gelernt, dass man trotz Corona auch anders leben kann. Und das haben wir zwei Ereignissen zu verdanken.
Zum ersten sind es die Wahlen in den USA, der Kampf zwischen Trump und Biden stiehlt Corona die Show. Alle Fernsehsender beschäftigten sich nur noch mit den Präsidentschaftswahlen. Dafür schickten sie ihre besten Journalisten auf die andere Seite des Ozeans, um uns fast pausenlos von den Ereignissen dort zu berichten. Ich kann die Aufregung ja verstehen, denn so wie es aussieht, sind die vier Zuckerjahre mit Donald Trump beendet und Israel muss sich auf eine neue Ära einstellen. Wen interessiert da noch Corona, stimmts?
Mein erster Gedanke war, wie es nun weitergehen wird. Was passiert mit der US-Botschaft in Jerusalem und der amerikanischen Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels? Wird sich die Einstellung zu den jüdischen Siedlungen in biblischen Kernlandes jetzt wieder ändern? Und was wird Biden zu den Golanhöhen sagen? Die Sache mit der Botschaft in Jerusalem war ja etwas, dass schon längst vom US-Kongress beschlossen worden war, nur mit der Umsetzung hatten es sich die ehemaligen Präsidenten schwergetan.

Daher bin ich optimistisch. Dazu kommt, dass Biden als ein Freund Israels gilt und auch gute Beziehungen mit Benjamin Netanjahu haben soll. Wir sollten optimistisch bleiben. Die USA waren immer gute Freunde von uns und das werden sie auch bleiben. Aber vielleicht wird ab Januar wieder ab und zu ein warnender Finger erhoben werden, wenn Israel etwas machen sollte, was nicht unbedingt im Sinne der amerikanischen Demokraten ist. Genau über dieses Thema hat gestern unser Chefredakteur Aviel Schneider im Rahmen unserer Mitgliederveranstaltungen gesprochen. Eine Aufnahme des gestrigen Treffens wird später hier zu sehen sein.
Die US-Wahlen waren aber nur ein Grund dafür, dass Corona in den Hintergrund gedrängt wurde. Der zweite Grund war für mich ein noch viel erfreulicherer Grund, es waren die enorm starken Regenfälle, die es gestern in vielen Teilen des Landes gegeben hat. Auch hier bei uns in Modiin hat es seit gestern Abend “aus Eimern geschüttet”. Es ist immer ein ganz besonderer Moment, der erste richtige Regen nach so vielen trockenen und heißen Monaten. Ich bin sofort in unseren Garten gegangen, als ich den Regen hörte. Die Luft war einfach wunderbar, ich habe die auf mich fallenden Regentropfen so richtig genossen, ein Gefühl der Freude kam auf. Ich weiß gar nicht, ob Sie, liebe Leser, dieses Gefühl der Freude über den Regen nachempfinden können, denn bei Ihnen regnet es ja auch im Sommer und das nicht zu wenig. Der Regen hat dafür gesorgt, den ganzen Tag gut gelaunt gewesen zu sein. Auch jetzt höre ich die Regentropfen und rieche diesen wunderbaren Geruch nach nasser Erde.

Und wenn wir schon vom Wetter reden:
Das Wetter für heute in Israel
Vereinzelte Regenschauer vom Norden bis zum nördlichen Negev. In der Judäischen Wüste und in der Umgebung des Toten Meeres kann es zu Blitzfluten kommen. Für die Jahreszeit zu kühl. Der Regen wird im Laufe des Tages nachlassen. In der kommenden Nacht kann es besonders an der Küste noch zu Regenschauern kommen. Für heute werden folgende Höchsttemperaturen erwartet: Jerusalem 16 Grad, Tel Aviv 23 Grad, Haifa 20 Grad, Tiberias am See Genezareth 24 Grad, am Toten Meer 28 Grad, Beersheva 22 Grad, Eilat am Roten Meer 27 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist um zwei Zentimeter angestiegen und liegt jetzt bei – 209.975 m unter dem Meeresspiegel angegeben. Endlich geht es wieder aufwärts. Es fehlen 117,5 Zentimeter bis zur oberen Grenze!

Und mit diesen guten Nachrichten vom See Genezareth wünsche ich Ihnen im Namen der gesamten Redaktion von Israel Heute einen wunderbaren Donnerstag und schon jetzt ein angenehmes Wochenende und einen gesegneten Schabbat. Morgen wird Sie wieder mein Kollege Michael zum neuen Tag begrüßen. Es hat mich sehr gefreut, endlich einmal nicht über Corona zu schreiben. Machen Sie es gut und bleiben Sie gesund.
Schalom aus einem verregneten Modiin!
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