Guten Morgen Israel – Raketen, Donner & Corona

Endlich war das Wetter wieder das Gesprächsthema Nummer eins. Auch die Raketen aus dem Süden lenkten etwas von Corona ab.

von Dov Eilon | | Themen: Guten Morgen
Jerusalem Jaffa Straße Foto: Hadas Parush/Flash 90

Boker Tov liebe Leser!

Gestern Abend habe ich mir zum ersten Mal seit Ewigkeiten eine Jacke gesucht, mir war kalt. Das war eine absolute neue Erfahrung für mich. Mindestens seit Beginn der Corona-Ära hatte ich keine Jacke oder irgendetwas anderes mit langen Ärmeln getragen, es war einfach nicht notwendig. Gut, ich gebe zu, dass ich vielleicht etwas weniger kälteempfindlich bin wie der Rest der Familie. Aus  meinen ersten 22 Lebensjahren in Deutschland war ich an niedrigere Temperaturen gewöhnt. Dafür hatte ich immer mit der Sommerhitze ein Problem. Das ist wohl auch der Grund dafür, dass ich jetzt immer einer der ersten bin, der die Klimaanlage einschaltet, auch, wenn ich mich nach 32 Jahren im Land schon einigermaßen an die israelische Hitze gewöhnt habe. Meiner Frau, eine gebürtige Israelin, ist es nie zu warm. Diskussionen um den Betrieb der Klimaanlage gehören daher zur Tagesordnung.

Aber jetzt ist es draußen einfach wunderbar. Ich liebe diese frische kühle Luft mit dem Geruch nach feuchter Erde nach starken Regenfällen. Gestern hat es am Vormittag und in der Nacht davor sehr stark geregnet. Wie sagt man? Es hat aus Eimern geschüttet. Fällt Ihnen auf, wie gerne ich über das Wetter schreibe? Endlich mal ein ganz normales und alltägliches Thema. Und wenn ich schon vom Wetter rede, dann können wir auch eben einen Blick auf das Wetter von heute werfen.

 

Das Wetter für heute in Israel

Teilweise bewölkt mit für die Jahreszeit zu niedrigen Temperaturen in den Bergen und im Inneren des Landes. Im Norden und Zentrum kann es auch heute noch zu vereinzelten Regenschauern kommen. Für heute werden folgende Höchsttemperaturen erwartet: Jerusalem 17 Grad, Tel Aviv 22 Grad, Haifa 19 Grad, Tiberias am See Genezareth 23 Grad, am Toten Meer 24 Grad, Beersheva 22 Grad, Eilat am Roten Meer 26 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist um einen Zentimeter gesunken und liegt jetzt bei  – 210.005 m unter dem Meeresspiegel angegeben. Es fehlen 120,5 Zentimeter bis zur oberen Grenze! Nach dem enormen Regen gestern wird der Wasserpegel hoffentlich bald beginnen, anzusteigen.

Der Regen lieferte uns zum Teil dramatische Szenen:


In der Stadt Ashkelon musste ein junger Mann aus seinem überfluteten Auto geborgen werden. In Tzfat (0:30) verwandeltem sich Treppen in einen reißenden Fluss.

Auch bei uns in Modiin hatte es bis gestern Vormittag sehr stark geregnet. In der Nacht davor wurde der Regen von extrem lauten Donnern begleitet, fast zur selben Zeit, als im Süden zwei Raketen aus dem Gazastreifen auf uns geschossen wurden. Eine Erinnerung, dass es bei uns außer Corona leider noch andere Probleme gibt. Für den Raketenbeschuss machten unsere Nachbarn in Gaza übrigens das Wetter verantwortlich. Blitze und Donner seien schuld daran, na gut.

Nun ist der Regen vorbei, die Raketensplitter, die sogar in der Stadt Bat Yam vom Himmel gefallen waren, sind eingesammelt, wir haben wieder Zeit, uns mit den Corona-Problemen zu beschäftigen.

Corona-Alltag in Jerusalem

Dieses Foto fiel mit mir gestern besonders ins Auge. Das Schlangestehen gehört seit der Öffnung der Geschäfte leider zur Tagesordnung. Hier auf dem Foto warten die Menschen geduldig, nur um sich etwas aus einem Café zu holen, denn Sitzen darf man dort noch nicht. Ich persönlich hätte keine Geduld für einen Kaffee oder ein Stück Kuchen in einer Warteschlange zu stehen. Auch, wenn es sich hier um ein besonders beliebtes Café handelt.

Unser Corona-Kabinett hat gestern sieben Stunden lang über die kommenden Schritte diskutiert. Am Ende einigte man sich darauf, keine Entscheidung zu treffen. Die Schüler bleiben erst einmal weiter zu Hause, die Einkaufszentren geschlossen. Ich bin neugierig, wie es weitergehen wird. Der Weg in die Normalität ist noch sehr lang. Bleiben wir einfach optimistisch, haben wir eine andere Wahl?

Und mit diesem Optimismus wünsche ich Ihnen nun im Namen der gesamten Redaktion von Israel Heute einen wunderbaren Montag. Bleiben Sie gesund.

 

Schalom aus Modiin!

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