
Boker Tov liebe Leser!
Gestern war es endlich so weit! Nachdem ich gestern meinen Guten Morgen Artikel geschrieben und veröffentlicht hatte, packte ich mein Laptop ein und machte mich auf den Weg zur Busstation, von wo ich dann zum ersten Mal seit Ende des dritten Lockdowns nach Jerusalem gefahren bin. Es war das erste Mal seit dem Sommer, dass ich nicht mit dem Auto, sondern mit dem Bus gefahren bin. Da ich ja nun nach den zwei Impfungen als Corona-immun gelte, dachte ich mir, dass ich mir es nun wieder erlauben kann, im Bus zu sitzen, ohne das Risiko einzugehen, mich anzustecken. Die Busse dürfen auch jetzt nur halbvoll fahren, d.h. man sitzt immer alleine im Bus und nicht nebeneinander.
Der Bus war relativ leer, was wohl auch daran liegen mag, dass viele Eltern noch zu Hause bleiben müssen, da die Schulen weiterhin geschlossen sind. Man kann die Kinder ja nicht alleine lassen. Dieses Problem habe ich zum Glück als Vater erwachsener Kinder nicht mehr. Einige meiner lieben Kollegen können da eine andere Geschichte erzählen, wie Sie auch in dem letzten Artikel von Ayala nachlesen konnten. Wir als Eltern erwachsener Kinder haben andere Probleme, dass können einige von Ihnen sicherlich bestätigen.

Plötzlich stand ein Hochhaus vor mir
Die Busfahrt nach Jerusalem verlief zügig und ohne die sonst bekannten Staus vor der Einfahrt in die Stadt, Ich war richtig aufgeregt, mein Jerusalem nach mehr als anderthalb Monaten wiederzusehen. Auf meinem Fußweg zum Büro war ich dann total überrascht, ein sich noch im Bau befindliches neues Hochhaus zu sehen. Ich war ja seit dem Sommer nicht mehr mit dem Bus gefahren und bin daher auch seitdem nicht in der Umgebung der zentralen Busstation gewesen.
Auf meinem weiteren Weg zum Büro dachte ich mir, dass es vielleicht eine nette Idee wäre, die Gelegenheit zu nutzen und auch Sie, liebe Leser, an meinem Gang durch die Straßen Jerusalem teilhaben zu lassen. Das Ergebnis ist das folgende Video:
Wie Sie sehen konnten, war die Stadt nicht so, wie wir sie sonst kennen. Die meisten Geschäfte sind weiterhin geschlossen, einige wickelten den Verkauf ihrer Waren am Eingang ab, denn momentan ist nur “Take Away” erlaubt. Leider sah ich auch viele leerstehende Geschäfte, Opfer der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus, die leider nicht sehr viel gebracht haben.

Ich gebe zu, es war ein komisches Gefühl durch die Stadt zu gehen. Trotz der Freude, endlich wieder in Jerusalem zu sein, war es auch irgendwie traurig. Das letzte Mal, wo ich ähnliches empfand, war zur Zeit der zweiten Intifada zwischen den Jahren 2001 und 2005. Da war die Stadt wegen der ständigen Terroranschläge wie ausgestorben und viele Geschäfte, besonders Cafés und Restaurants, die immer wieder Ziel der Anschläge waren, machten pleite.
Aber bleiben wir optimistisch. Irgendwann werden wir auch diese Krise hinter uns bringen, die Touristen werden wieder auf den Straßen zu sehen sein und das Land wird sich langsam wieder erholen.
Auf meinem Rückweg zum Bus ging ich wie immer an dem Falafel-Stand von “Shalom” vorbei, der schon seit dem Jahr 1947 besteht. Doch dann drehte ich mich um und bestellte beim Verkäufer eine Pita mit Falafel. Das war etwas, dass vor drei Tagen noch verboten war. Der Verkäufer und ich waren beide irgendwie glücklich, ich spürte das.

Das Wetter war gestern übrigens einfach fantastisch mit fast sommerlichen Temperaturen. Und so soll es auch in den nächsten Tagen bleiben.
Das Wetter für heute in Israel
Teil heiter, teils wolkig mit für die Jahreszeit ungewöhnlich hohen Temperaturen. Für heute werden folgende Höchsttemperaturen erwartet: Jerusalem 20 Grad, Tel Aviv 23 Grad, Haifa 22 Grad, Tiberias am See Genezareth 23 Grad, am Toten Meer 23 Grad, Beersheva 25 Grad, Eilat am Roten Meer 26 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist um einen weiteren halben Zentimeter gestiegen und liegt jetzt bei – 209,60 m unter dem Meeresspiegel. Es fehlen nur noch 80 Zentimeter bis zur oberen Grenze!
Ich hoffe, der kleine Spaziergang durch Jerusalem hat Ihnen gefallen. Im Namen der gesamten Redaktion von Israel heute wünsche ich Ihnen einen wunderbaren Dienstag, machen Sie es gut.
Schalom aus Modiin!
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