Israel selbst ist für die Raketenangriffe verantwortlich

Irgendwie ist Israel selbst schuld an der Eskalation. Und es sind Israels Feinde, die von dem Chaos im jüdischen Volk profitieren, die Hamas und die Hisbollah.

| Themen: Hisbollah, Libanon, Hamas
Raketenangriffe
Überreste einer Rakete aus dem Libanon, Foto: Fadi Amun/Flash90

Während wir gestern mit Freunden zusammen saßen, um das Pessachfest zu feiern, verkündete das israelische Radio wiederholt Raketenwarnungen. Schon einen Tag zuvor waren Raketen aus dem Gazastreifen auf den Süden Israels abgefeuert worden, und als es dann am Nachmittag erneut Raketenalarm gab, brauchten wir ein paar Minuten, bis bei uns der Groschen fiel. Wir werden vom Libanon aus beschossen, und zwar mit 34 Raketen. Außerdem scherzte ein Freund von mir, der in der Stadt Schlomi in Galiläa lebt, dass er gerade mit seiner Familie in den Bunker gerannt sei. Die Familie hat Pessach überlebt. Später erfuhren wir, dass die Hamas hinter den Raketenangriffe aus dem Südlibanon steckt, natürlich unter der Aufsicht der Hisbollah.

Ein von einer Rakete aus dem Libanon beschädigtes Gebäude. Foto: Ayal Margolin/Flash90

Irgendwie ist Israel selbst schuld an der Eskalation

In den letzten Wochen, oder besser gesagt seit dem Regierungswechsel im Land, haben die arabischen Medien das Verhalten Israels und die innenpolitischen Auseinandersetzungen beobachtet. Wie oft haben wir davor gewarnt, dass die arabischen Feinde die Unruhe im Volk als Schwäche auslegen. Die Regierung war so sehr mit den Justizreformen beschäftigt, dass sich niemand in der Koalition wirklich Gedanken über die einzelnen Raketenangriffe aus dem Gazastreifen in den letzten Wochen gemacht hat. Nur Verteidigungsminister Yoav Galant warnte vor der tatsächlichen Eskalation. Aber auch hochrangige Generäle und unter anderem die Chefs des israelischen Sicherheitsdienstes Shin Bet und des Mossad sowie der Polizeichef warnten die Regierung und die Bevölkerung vor einer möglichen Eskalation. Auf politischer Ebene wurde dies jedoch nicht besonders wahrgenommen. Der Regierung ging es gewissermaßen nur um die Umsetzung der Justizreformen, weshalb Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und sein Justizminister Yariv Levin in den Reihen der Koalition heftig kritisiert wurden. Hinzu kommt, dass Netanjahu in einer solch riskanten Situation die Entlassung seines Verteidigungsministers verkündete, wobei Netanjahu sich der Gefahr bewusst war.

Wer von dem Chaos im jüdischen Volk profitierte, waren Israels Feinde, die Hamas und die Hisbollah. Die Hamas hat in den letzten Nächten die Palästinenser aufgehetzt, als wenn Israel den Muslimen nicht erlauben will, in der Al-Aksa-Moschee auf dem jüdischen Tempelplatz zu beten. Dutzende von Palästinensern verschanzten sich nach Mitternacht mit Steinen und Feuerwerkskörpern in der Gebetshalle und verriegelten die Tür zur Halle von innen. Nachdem sich die “frommen Muslime” weigerten, die Türen zum Gebetssaal zu öffnen, stürmten israelische Polizisten in den Gebetssaal. Steine und Feuerwerkskörper wurden geworfen und auf die israelischen Polizisten abgefeuert. Es gab Verletzte auf beiden Seiten.

Auf den Videos sieht das Ganze natürlich sehr schlimm aus. Hunderte von Palästinensern wurden verhaftet. Später stellte sich heraus, dass auch zahlreiche Palästinenser gegen ihren Willen eingesperrt wurden. Sie wurden von Hamas-Anhängern dazu gezwungen. Die Videos verbreiteten sich weltweit und Israel wurde von arabischen Regierungen dafür verurteilt, dass es Muslime während ihrer Gebetszeit in der Al-Aksa-Moschee verprügelt hat. Die Hamas spielte dies in den Weltmedien hoch, was die Gemüter der palästinensischen Bevölkerung weiter erhitzte. Es kam zu Protesten in arabischen Ortschaften in Israel, auch in palästinensischen Gebieten in Judäa und Samaria. Das Gleiche wiederholte sich am nächsten Abend, als die Kinder Israels um den gedeckten Tisch saßen und das biblische Pessachfest feierten.

 

Foto: Familie Schneider und Familie Tzidkiyahu feiern zusammen den Pessachabend, gleichzeitig gibt es Berichte über Raketenangriffe.

Wieder hat die Hamas Raketen auf den Süden Israels abgefeuert, um die “muslimischen Gläubigen” in Jerusalem zu unterstützen. Und in der Gebetshalle der Al-Aksa-Moschee ist es wiederholt zu Ausschreitungen gekommen. Wieder das gleiche Schauspiel auf dem Tempelplatz und in den Medien. Die arabische Welt prangert Israel an. Am nächsten Morgen geht der Raketenbeschuss auf Israels Süden weiter, ohne dass Israel darauf reagierte. Später am Nachmittag begann der Raketenbeschuss aus dem Libanon. In ihrer Erklärung droht die Hisbollah Israel:

“Wir werden den Palästinensern bei jedem Schritt zur Seite stehen, um die muslimischen Gläubigen in der Al-Aksa-Moschee zu schützen und den Feind abzuschrecken. Wir verurteilen die israelische Invasion der Al-Aksa-Moschee, die Verletzung der muslimischen Gläubigen und die Verhaftung von Hunderten von Palästinensern, nur damit die (jüdischen) Siedler die Al-Aksa-Moschee (jüdischer Tempelplatz) betreten können. Wir stehen voll und ganz an der Seite des palästinensischen Volkes und unterstützen seinen Widerstand gegen Israel”.

Ein neuer Libanonkrieg?

Israels Sicherheitsapparat warnte vor einer solchen Entwicklung. Die Hamas im Gazastreifen wird von der Hisbollah im Libanon taktisch unterstützt, wie schon im Sommer 2006, als der zweite Libanonkrieg ausbrach. Im Juni töteten Hamas-Terroristen zwei israelische Soldaten am Grenzzaun und entführten den israelischen Soldaten Gilad Schalit. Die Hisbollah griff Israel im Norden mit Raketen an, um den Druck der israelischen Armee auf die Hamas in Gaza zu verringern. Das verwickelte Israel in den zweiten Libanonkrieg. Das wird nun wieder befürchtet, nur hat die Hisbollah dieses Mal viel modernere Raketen, was Israel neue Sorgen bereitet. Außerdem hoffen die Feinde, dass der Streit innerhalb der jüdischen Bevölkerung ihnen zugutekommen kann. Aber das wird nicht funktionieren.

Der Führer der christlichen Miliz und Parteichef (FL – Libanesische Kraft) Samir Geagea kritisierte auf seinem Twitter-Konto die libanesische Regierung:

“Was ist die Rechtfertigung dafür, gerade jetzt Dutzende von Raketen aus dem Südlibanon auf Israel zu feuern? Wie wird die libanesische Regierung nach ihrer Verpflichtung zur UN-Resolution 1701 (Waffenstillstand nach dem zweiten Libanonkrieg 2006 mit Israel) reagieren? Wenn die Regierung ihre strategischen Interessen zugunsten der Achse des Widerstands (Hisbollah) aufgegeben hat, dann hat sie ihre Verantwortung für die Sicherheit unserer Heimat und der Bürger aufgegeben.”

Im Libanon wird die Hisbollah für ihre Raketenangriffe auf Israel heftig kritisiert.

In dem letzten Zoom-Treffen habe ich deutlich betont, dass das, was Israel versöhnt und eint, immer Kriege waren. Das ist nicht das, was ich mir wünsche, aber das ist oft die einzige Lösung, um das jüdische Volk aufzuwecken. Das einzige Problem ist, dass die rechtsnationalistische Regierung sich nicht als solche verhält, weshalb sie von den rechtsgerichteten Wählern kritisiert wird. Sie hat bisher nicht so auf Raketenangriffe und Terroranschläge reagiert, wie es ihren Wählern vor den Wahlen versprochen wurde. Die Regierung muss eine Antwort auf die Raketenangriffe erfinden, die ihre Wähler endlich davon überzeugt, dass es sich um eine wirkliche rechtsgerichtete Koalitionsregierung handelt, aber andererseits muss die Regierung auch darauf achten, den Nahen Osten nicht in einen Krieg zu ziehen.

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5 Antworten zu “Israel selbst ist für die Raketenangriffe verantwortlich”

  1. repok sagt:

    Warum hat man die verschanzten Palästinenser in der Moschee nicht einfach in Ruhe gelassen? Wozu musste die Polozei da unbedingt hinein? Verstehe ich nicht.

  2. Harald Klingelhöfer sagt:

    Weil die radikalen Palästinenser aus den Moscheen heraus mit Gewalt drohen und Unruhe stiften wollten. Sie, die arabischen Gewalttäter haben nichts anderes vor, als zu provozieren, dabei Schrecken sie vor Mord nicht zurück. Dies geschieht momentan, während des jüdischen Pessachfestes, als auch zu Karfreitag den Tag, an dem Christen an das Leiden und sterben Jesu erinnern.

  3. udin sagt:

    @ repok

    Nicht einzugreifen hätte bedeutet, dass die Palästinenser sich zu einer noch stärkeren Stufe der Aggression ermutigt fühlen. Es darf auch für Vorstufen des Terrors keine rechtsfreien Räume geben.

  4. Serubabel Zadok sagt:

    Es ist Zeit für den dritten Libanonkrieg. Diesmal muss der Libanon aber endlich komplett eingenommen werden und es darf kein Waffenstillstand vorher unterzeichnet werden, bis der Libanon in israelischer Hand ist und die Hisbollah aus dem Libanon vertrieben wurde. Dann kann die libanesische Bevölkerung endlich aufatmen, weil sie dann von den dort herrschenden Terroristen befreit wurden. Das Gasabkommen muss auch wieder umgehend rückgängig gemacht werden. Israel darf sich nicht erpressen und seiner Bodenschätze berauben lassen, die wiederum zur Terrorfinanzierung verwendet werden. Israel muss zusätzlich gegen die linksradikalen Terroristen im Land vorgehen, deren Anführer Lapid ist, und diese aus dem Land entfernen. Diese linksradikalen Israelis wollen ihre israelischen Mitbürger nur enteignen und bestehlen, so wie Lapid es mit dem Gasabkommen gemacht hat.

  5. Serubabel Zadok sagt:

    Diese Terroristen schaden dem Land genauso, wie die Hisbollah und die Hamas. Sie sind ein Schandfleck für Israel, den Zionismus und die Demokratie. Diese Justizanhänger und Anarchistenfreunde sind sehr gefährlich, weil sie mit dem Feind kooperieren und ihre Mitbürger verraten.

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