
Guten Morgen liebe Leser!
Wenn ich mir den heutige Wetterbericht so durchlese, kann ich kaum glauben, dass wir schon Ende Mai haben. In gut drei Wochen beginnt der Sommer und trotzdem soll es heute in einigen Teilen des Landes regnen und gewittern. Sogar vor Blitzfluten in der Wüste wird heute gewarnt. Ausgerechnet dort, wo es am wärmsten ist werden heute Regenfälle erwartet. Davon betroffen sind das Tote Meer, Beersheva und Eilat, wo heute Mittag 37 Grad erreicht werden sollen. Ach ja, auch hier in Jerusalem kann es heute regnen, allerdings wird es hier mit einer Höchsttemperatur von 28 Grad deutlich „kühler“ sein als in Eilat oder am Toten Meer.
Und hier ist das Wetter für heute in Israel:
Teilweise bewölkt mit einem leichten Rückgang der Temperaturen. Im Osten und Süden vereinzelte Regenschauer mit Gewittern, Gefahr von Blitzfluten in den östlichen und südlichen Wadis. Folgende Höchsttemperaturen werden erwartet: Jerusalem 28 Grad, Tel Aviv 27 Grad, Haifa 26 Grad, Tiberias am See Genezareth 35 Grad, am Toten Meer 36 Grad, Beersheva 30 Grad, Eilat am Roten Meer 37 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist um drei Zentimeter gesunken und liegt jetzt bei -213.42 m unter dem Meeresspiegel.
Ich gehe gerne zu Fuss durch die Stadt. Jeden Morgen mache ich dass, ich gehe von der zentralen Busstation bis zu unserer Redaktion im Stadtzentrum. Auch wenn ich höre, wie sich die Straßenbahn nähert, werde ich nicht schwach und gehe weiter zu Fuss. Was ich besonders liebe, ist über den Machane Jehuda Markt zu gehen. Um diese Zeit, um 7 Uhr herum, bereitet man sich dort immer auf den neuen Tag vor.
Heute früh um 7 Uhr auf dem Machane Jehuda Markt, ein neuer Tag beginnt (Foto: Dov Eilon)
Auf meinem Weg zur Redaktion höre ich mir im Radio die morgendlichen Nachrichten an. Heute wurde über die neue Linie der Straßenbahn hier in Jerusalem berichtet. Man arbeitet jetzt an der neuen Linie, der grünen Linie. Sie wird die bisher bestehende rote Linie ergänzen und von der Universität am Skopusberg bis nach Gilo fahren. Dabei fährt sie über den neuen Bahnhof und dem Givat Ran Campus weiter nach Malcha und dann zum Stadtteil Gilo. Dazu soll dann noch eine Erweiterung folgen, die zum Gewerbegebiet im Stadtteil Talpiot führt. Ein Prospekt über die neue Linie gibt es hier.
Die grüne Linie
Dann wurde berichtet, dass die neue Linie schon in sechs Jahren in Betrieb genommen werden solle. Da konnte ich mit ein Lächeln nicht verkneifen. Ich erinnerte mich daran, wie lange an der ersten Linie gearbeitet wurde, was für ein Chaos es in der Stadt gab, das die Geschäftsinhaber in der Innenstadt an den Rand der Verzweiflung und des Bankrotts brachte. Es dauerte alles viel länger als geplant. Das ist eigentlich immer so, und nicht nur hier, wenn ich mal kurz den neuen und fast schon alten Flughafen Berlin erwähnen darf.
Jerusalem ist jetzt, wie Sie im folgenden Video sehen können, eine riesige Baustelle. Sehr interessant ist auch, was unter der Stadt geschieht. Dort wird ein Tunnel gegraben, der die Einfahrt nach Jerusalem von der Saitenbrücke bis zur Agrippas-Straße ersetzen wird. Oben wird damit Platz für die Straßenbahn und neue Hochhäuser mit Büros und Geschäften gemacht. All das im Rahmen des enormen Jerusalem Gateway Projekts, on dem ich Ihnen schon einmal erzählt hatte.
Auf Hebräisch, aber interessant zu sehen: Bericht über die Tunnelarbeiten im Zentrum Jerusalems
So bin ich mir fast sicher, dass es mindestens 10 Jahre dauern wird, bis ich mit der Straßenbahn zum Stadion in Malcha fahren kann, um mir dort ein Spiel anzuschauen. Dort gibt es übrigens bald ein Fußballspiel zwischen Israel und Argentinien, das nur mal so nebenbei. Die Argentinier haben sich von der BDS Bewegung nicht beeinflussen lassen. Eine Straßenbahnverbindung zum Stadion wird es den Fans sehr erleichtern, zu einem Spiel zu gehen. Bis jetzt gibt es immer ein Verkehrschaos, wenn ein wichtiges Spiel ansteht. Wer also Messi aus der Nähe bewundern möchte, muss sich erst einmal mit einem Bus zum Stadion begnügen. Die Straßenbahn ist noch Zukunftsmusik. Es gibt übrigens noch Tickets für das Spiel, sollte sich einer von Ihnen gerade in Jerusalem aufhalten und Lust haben, Israel beim Spiel zu unterstützen.
1998 waren die Argentinier zum letzten Mal zu Gast in Jerusalem und verloren mit 1:2 gegen Gastgeber Israel
Das waren ein paar Worte über die Straßenbahn und die Pläne die Zukunft für Jerusalem. Und das nur, weil ich heute früh Radio gehört habe. Ich bin gespannt, über was ich morgen mit Ihnen sprechen werde. Nun wünsche ich Ihnen einen wunderbaren Montag und einen guten Start in die neue Arbeitswoche. Machen Sie es gut.
Shalom aus Jerusalem!
Dov
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