Israel Heute Morgen – Ein Leben hinter Mauern

Als Kind in der DDR mochte ich keine Mauern, die Sicherheitsmauer im Norden Jerusalems stört mich allerdings gar nicht, leider.

von | | Themen: Guten Morgen
Sicherheitsmauer zwischen Pisgat Zeev und Shuafat Foto: Hadas Parush/Flash 90

Boker Tov liebe Leser!

In der DDR aufgewachsen, wussten wir schon als Kinder was Mauern sind. Damals hatte es eine ausschließlich negative Assoziation. Man durfte das Land nicht verlassen, weil… Warum eigentlich? Kein wirklicher Grund.

Heute wohne ich in Israel (Jerusalem) wieder hinter Mauern. Aber dieses Mal bin ich mehr als froh, dass es diese Mauern gibt. Ich wohne im äußersten Norden Jerusalems, ganz nah an den arabischen Vororten von Ramallah. Dorthin sollte man sich als Jude nicht mal aus Versehen verirren, wenn man da gesund wieder rauskommen will.

Von unserer Wohnung aus gut zu sehen – die Sicherheitsmauer

Ich muss immer schmunzeln, wenn wir Praktikantinnen in unserer Redaktion haben, die ganz unbeschwert nach Jericho, Hebron und Ramallah fahren, junge, deutsche Mädchen, denen passiert natürlich nichts, denn Touristen werden nicht angetastet, sie haben den Palästinenser ja auch „nichts getan“. Dann erkläre ich immer, dass ich mich dort nicht rein trauen kann, diese Situation versteht kaum jemand.

Aber zurück zu den Mauern. Als ich 2003 nach Israel eingewandert bin, waren die Terroranschläge noch in vollem Gang, teilweise mehrere Anschläge pro Woche mit dutzenden von Toten. Diese Mauern und Kontrollpunkte haben dem endlich ein Ende gesetzt. Man kommt nicht mehr so einfach sprengstoffbeladen überall durch. Von daher bin ich jetzt sehr froh und beruhigt, dass es diese Mauern gibt und es stört mich überhaupt nicht, diese Mauer täglich zu sehen, sie dient unserem Schutz.

Ah, und noch was zu Corona (seit bald einem halben Jahr geht natürlich NICHTS ohne Corona!). Heute hatte ich mich über die in meinen Augen etwas übertriebenen Corona-Regeln bei meinem Mann beschwert (Sie sehen, ich habe wieder einen Streitpunkt mit meinem Kollegen Dov gefunden… ????), wir halten natürlich alles ein, um dem Gesetz nicht in die Quere zu kommen, aber es gibt so Vorschriften… Na ja. Auf jeden Fall sagte mein Mann, dass in der Mischna (die mündliche Überlieferung der 5 Bücher Mose) steht, dass bei einer Stadt mit 500 Einwohnern und 3 Toten auf 3 aufeinanderfolgenden Tagen mit gleicher Todesursache die „Epidemie“ ausgerufen wird, es wird gefastet, gebetet usw. Ob damals Abstandsregeln und Mundschutz als Maßnahmen einhalten werden mussten, weiß ich nicht. Aber interessant fand ich das auf jeden Fall!

 

Und jetzt ein ganz interessantes Thema:

Das Wetter für heute in Israel

Heiter bis teilweise bedeckt mit und etwas “kühler” als gestern. Für heute werden folgende Höchsttemperaturen erwartet: Jerusalem 30 Grad, Tel Aviv 26 Grad, Haifa 23 Grad, Tiberias am See Genezareth 33 Grad, am Toten Meer 36 Grad, Beersheva 33 Grad, Eilat am Roten Meer 39 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist um einen weiteren Zentimeter gesunken und liegt jetzt bei – 209.02 m unter dem Meeresspiegel, es fehlen nun 22 Zentimeter bis zur oberen Grenze!

Im Namen der gesamten Redaktion von Israel Heute wünsche ich Ihnen einen wunderbaren Dienstag. Bleiben Sie gesund.

 

Schalom aus Jerusalem!

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