
Guten Morgen liebe Leser!
Und wieder ist es soweit, wir haben Freitag, der Beginn des ersten Wochenendes des Jahres 2019. Wenn ich jetzt aus dem Fenster scheue, scheint es ein sonniges Wochenende zu werden. Aber es bleibt relativ kühl, besonders in der Nacht sind die Temperaturen, auch hier in Modiin, sehr niedrig. Als niedrig bezeichne ich Temperaturen von 7 bis 8 Grad. Hier in Israel gilt das als kalt. Dass die Temperaturen jetzt einstellige Werte erreicht haben, liegt wohl daran, dass der Himmel völlig klar ist. Aber keine Sorge, der nächste Regen kommt bestimmt.
Den Shabbat werden wir diesmal wieder in minimaler Besetzung begehen. Unsere Tochter darf an diesem Wochenende in der Basis bleiben und unser ältester Sohn verbringt den Shabbat diesmal bei den Eltern seiner Freundin. Das habe auch ich damals gemacht, mit dem einzigen Unterschied, dass meine Familie nicht in Israel war. Aber ich bin schon begeistert, dass unser Sohn jetzt schon in dem Stadium ist, dass er am Wochenende den Shabbat mit seiner Freundin bei ihren Eltern verbringt.
Ich hatte Ihnen ja schon einmal erzählt, dass es bei uns in Israel sehr üblich ist, die Familien zu besuchen. So sind auch die noch relativ jungen Nachbarn von uns am Wochenende sehr oft nicht zu Hause. So wie wir es damals auch nicht waren, als wir fast zu jedem Shabbat zu meinen Schwiegereltern fuhren. Ja, und nun übernehmen wir die Rolle der Eltern, die besucht werden. Wie schnell die Zeit doch vergeht.
Und nach diesen Erinnerungen und Gedanken wird es Zeit für das Wetter für heute in Israel:
Teilweise bewölkt bis heiter mit einem leichten Anstieg der Temperaturen. Folgende Höchsttemperaturen werden erwartet: Jerusalem 14 Grad, Tel Aviv 18 Grad, Haifa 16 Grad, Tiberias am See Genezareth 18 Grad, am Toten Meer 21 Grad, Beersheva 18 Grad, Eilat am Roten Meer 23 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist um einen weiteren halben Zentimeter gestiegen und liegt jetzt bei -214.45 m unter dem Meeresspiegel.
Während ich diese Zeilen schreibe, höre ich im Hintergrund wieder das Radioprogramm von “Emily und dem Professor”, von dem ich Ihnen vor zwei Wochen erzählt hatte. Die beiden sind Teil meines Freitagmorgen geworden. Als würden sie mit mir am Tisch sitzen und über die Ereignisse der vergangenen Woche sprechen. Diesmal ging es natürlich erst einmal über die Art und Weise wie der Vorsitzende der Arbeitspartei Avi Gabai seine Partnerin in der sogenannten “Zionistischen Union” vor laufender Kamera rausgeschmissen und vielleicht auch gedemütigt hatte. Emily und der Professor sind sich nicht immer einig, aber beide kamen zu dem Schluss, dass der Plan Gabais, durch seinen Schritt die Gunst der Wähler zurückzugewinnen, ein Schuss ins Bein gewesen war. Tzippi Livni würde es letzten Umfragen zufolge mit ihrer Tnua-Partei wohl nicht mehr in die Knesset schaffen, aber auch Avi Gabai und seine Arbeitspartei scheint mit 7 Sitzen am Boden zu sein. Bei den letzten Wahlen 2015 bekam die “Zionistische Union” 24 Sitze, nur sechs weniger als der Likud. So unmöglich es ausgesehen haben mag, wie Avi Gabai die Partnerschaft mit Tzippi Livni beendete und ihr viel Erfolg wünschte, in welcher Partei auch immer sie sein würde, so ist auch Livni “nicht ohne”. Auch sie verstand es , sich durchzusetzen, wenn sie etwas verlangte. So scheint es Avi Gabai ganz und gar nicht gefallen zu haben, wie sie den Posten der Oppositionsführerin forderte, den si dann auch bekam. Kein Politiker hat in seiner Laufbahn so viele Parteien gewechselt wie Tzippi Livni. Auch sie scheint in einer Partei nur einen Weg zu sehen, die eigenen Ziele zu verwirklichen. Daher sollte man diese so dramatisch aussehende Trennung vielleicht gar nicht so ernst nehmen. Um Tzippi Livni braucht man sich keine Sorgen zu machen. Das war der Ton des Gespräches im Radio. Auch ich denke, dass wir Livni auch in der nächsten Knesset wiedersehen werden. Ich wäre schon sehr überrascht, wenn nicht.
Fast jeden Freitag meine Gäste, “Emily und der Professor” (Foto der Sendung: Dov Eilon)
Aber wirklich, Avi Gabai und Tzippi Livni, das war DIE Geschichte der Woche. Die Medien haben sich auch jetzt noch nicht beruhigt. Und das ist erst der Anfang des Wahlkampfes, bis zum 9. April haben wir noch viel Zeit, wer weiß, was bis dann noch alles passiert. Eine tolle Zeit, unterhaltsam und nie langweilig, die beste Vorstellung der Stadt, wie man sagt. Mir macht es Spaß. Ich hoffe aber, dass wir am Ende eine anständige Regierung bekommen werden, dies es verstehen wird, mit den Herausforderungen zurecht zu kommen. Einfach wird es nicht sein.
Und zum Schluss noch einen Blick in den Norden, nach Tiberias. Dort wirde heute früh der „Marathon Tiberias 2019“ gestartet. 6000 Menschen waren an der Startlinie. Besseres Wetter hätte man sich für einen Marathon nicht vorstellen können. Tiberias ist eine besondere Stadt. Schade nur, dass sie sich meiner Meinung nach nicht genug entwickelt. Sie hat so viel Potential, sie könnte das Eilat des Nordens sein. Schade, dass es nicht so ist.
Start Marathon Tiberias
Und nun wünsche ich Ihnen ein angenehmes und ruhiges Wochenende und einen gesegneten Shabbat. Machen Sie es gut.
Shabbat Shalom aus Modiin!
Dov
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Nur Mitglieder können Kommentare lesen und schreiben.