
Was hat ein Siegel mit der Hebräischen Inschrift Eljaschiv in der russischen Stadt Rostow am Don verloren? Vor fünf Jahren war im Zuge archäologischer Ausgrabungen 50 Kilometer von der Mündung des Don in das Asowsche Meer (Nebenmeer des Schwarzen Meeres) entfernt ein Siegel gefunden worden, und zwar in einem 2000 Jahre alten Grab einer Kämpferin. Wie ist dieses Siegel aus Tel Arad nach Russland gekommen?
Bei Ausgrabungen am Südrand der judäischen Wüste wurde vor 50 Jahren eine wichtige Stadt in der Antike auf dem Weg zum Toten Meer entdeckt. Eine starke Festung aus dem siebten Jahrhundert v. Chr., in der Wohnungen, verschiedene Werkstätten, Lagerhäuser und ein Heiligtum ausgegraben wurden. Diese Festung diente bis zum Ende der Zeit des Ersten Tempels als Grenzfestung des Königreiches Juda. Der Tempel umfasste eine breite Halle sowie eine kleine angrenzende Halle. Unter den Artefakten wurde ein Meter hoher Steinaltar ausgegraben, der auf einer mit Stein gepflasterten Bühne in der kleinen Halle stand. Die Überreste deuten auf den jüdischen Tempel in Jerusalem. Der Tempel in Arad war sozusagen wie ein Tempel für die dort stationierten Soldaten, bis König Hiskia seine geistlichen Reformen durchsetzte und alle Heiligtümer und Tempel außerhalb des Tempels in Jerusalem vernichtete. Damit zentralisierte er das Ritual in Jerusalem.
Der Name Eljaschiv bedeutet „Gott bringt dir zurück“. Er findet in der Bibel Erwähnung. Eljaschiv war ein Priester nach der Rückkehr der Juden aus Babylon, während des Aufbaues des Zweiten Tempels. Also war dies ein üblicher Name im Volk der Kinder Israels.
In der Festung wurden mehr als hundert Tonscherben mit hebräischen Inschriften entdeckt, Zertifikate, die an einen Mann namens Eljaschiv geschrieben wurden und auf denen präzise Mengenanweisungen für Brot, Wein und Olivenöl angegeben waren. Eljaschiv war wahrscheinlich für die Lagerhäuser verantwortlich und möglicherweise sogar der Kommandeur der Festung in der judäischen Wüste. Die Empfänger der Lebensmittel hatten alles fremde Namen, darunter Katim. Wahrscheinlich handelt es sich gemäß der Archäologen um Söldner, die in der Armee des Königreichs Juda dienten.

Ein Siegel mit derselben Inschrift und hebräischen Namen wurde jetzt 2000 Kilometer nördlich von Israel gefunden. Nun überlegt man sich, ob dies eventuell mehr Licht auf die jüngsten Entdeckungen in Tel Arad wirft, wo neuerdings zum ersten Mal Rückstände von Cannabis auf dem Altar im Allerheiligsten nachgewiesen werden konnten (Israel Heute berichtete). Existierte zwischen Rostow und Tel Arad eine Handelsverbindung, worüber das Cannabis mit Söldnern nach Eretz Israel kam? In der Antike war das Cannabis im fernen Osten Asiens bekannt, aber auch im Raum des heutigen Russlands. In Mesopotamien, Israel und Ägypten hat es bisher noch keine archäologischen Hinweise auf Cannabis gegeben.
Die Tatsache, dass ein Grab einer Kriegerin in Russland mit einem hebräischen Souvenir aus Tel Arad entdeckt wurde und gleichzeitig in Tel Arad Söldner aus fernen Ländern die Grenze des Königreiches Juda beschützt haben sollen, ist spannend. So kann es gut möglich sein, dass die gefundenen Überreste des Cannabis von den Söldnern stammen, die ihre Götter vor Ort verehren wollten. Zudem ist es faszinierend, dass das Siegel mit Eljaschiv im Grab einer Kriegerin gefunden wurden und nicht eines Kriegers. Haben schon damals Frauen in der Armee gedient, sogar als Söldnerinnen? Weist dies sogar darauf hin, dass sie eine mögliche Verbindung mit Eljaschiv in Eretz Israel hatte? Das sind alles offene Fragen, worauf wir noch keine Antworten haben und wahrscheinlich auch nicht finden werden.
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