Großbritanniens beschämender Verrat

Christen drücken ihr Bedauern über die Inhaftierung von Juden auf Mauritius aus.

von Charles Gardner | | Themen: Großbritannien
Jüdische Flüchtlinge, die vor dem Völkermord der Nazis flohen, wurden von Großbritannien davon abgehalten, in ihrem biblischen Heimatland Zuflucht zu suchen. Foto von Chaim Goldberg/Flash90

Britische Christen bereiten derzeit eine Erklärung vor, in der sie ihr tiefes Bedauern und ihre Scham darüber zum Ausdruck bringen, dass jüdische Menschen, die während des Zweiten Weltkriegs aus dem von den Nazis besetzten Europa geflohen waren, auf einer abgelegenen Insel festgehalten wurden. Vom 6. bis 8. September findet auf Mauritius im Indischen Ozean eine Gedenk- und Wiedersehensfeier statt, die an das Trauma erinnert, das 1580 jüdische Flüchtlinge dort zwischen 1940 und 1945 erlebten.

Zu dieser Zeit hatten sie bereits eine lange Reise nach Haifa überlebt. Dann wurde ihnen die Einreise nach Palästina, das damals unter britischer Kontrolle stand, verweigert. Die Flüchtlinge wurden stattdessen in die Tausende von Kilometern entfernte britische Kolonie Mauritius deportiert.

Dort verbrachten sie vier Jahre und sieben Monate im Gefängnis von Beau Bassin, bevor sie die Insel im August 1945 verlassen durften.

Die Entscheidung, die jüdische Einwanderung nach Palästina stark einzuschränken, wurde 1939 von der britischen Regierung getroffen, um den arabischen Widerstand gegen den entstehenden jüdischen Staat zu beschwichtigen.

Großbritanniens ehemaliger Außenminister Jeremy Hunt hat die Ereignisse bereits als einen “schwarzen Moment” in unserer Geschichte bezeichnete, dennoch gab es bislang keine formelle Entschuldigung.

In einem Brief an die an der Wiedervereinigung Beteiligten, der im Namen von Love Never Fails, einer Koalition britischer christlicher Pro-Israel-Organisationen, verfasst wurde, erklärt der Vorsitzende Brian Greenaway, dass man sich “zutiefst für die groben Fehler Großbritanniens bei der Verwaltung des Mandats für Palästina schämt, die unsägliches Leid über das jüdische Volk gebracht haben”.

Großbritannien hatte die Aufgabe, eine jüdische nationale Heimstätte zu schaffen und die jüdische Einwanderung zu erleichtern, so dass die Flüchtlinge in ihrer alten Heimat willkommen sein sollten.

Doch im Einklang mit dem berüchtigten Weißbuch von 1939 sollte die Deportation nach Mauritius weitere Juden, die aus Nazi-Europa flohen, davon abhalten, nach Palästina zu gelangen.

In der Erklärung heißt es desweiteren:

“Wir bedauern zutiefst die großen Enttäuschungen und die vielen Ungerechtigkeiten, die diese jüdischen Flüchtlinge erlitten haben; für das Trauma, aus dem Internierungslager Atlit in der Nähe von Haifa verschleppt und auf Schiffe nach Mauritius gebracht zu werden; für die Ungewissheit, in Kriegszeiten auf eine weit entfernte Insel geschickt zu werden, ohne zu wissen, wann ihre Tortur enden würde; dafür, dass sie ihrer Freiheit, ihres Familienlebens und ihrer grundlegenden Menschenrechte beraubt wurden; für die Krankheit, den Tod und die vielen Härten, die sie in der Haft erlitten.

“Vor allem aber für die Ungerechtigkeit, dass ihnen die Einreise in das Land Israel gemäß dem Mandat für Palästina und dem Willen Gottes für das jüdische Volk verweigert wurde.”

Zu der Gedenkfeier werden mehr als 30 ehemalige Häftlinge und ihre Angehörigen sowie eine ähnliche Anzahl von Diplomaten, darunter die britische Hochkommissarin Charlotte Pierre, erwartet.

Auf dem Programm stehen Besuche des Gefängnisses Beau Bassin, einer Synagoge, des Friedhofs, auf dem die 127 auf der Insel verstorbenen Häftlinge begraben sind, und einer Gedenkstätte, die an ihre Zeit dort erinnert.

Rosie Ross und Anne Heelis, die beide seit langem an Kampagnen zur Wiedergutmachung des britischen Vorgehens gegen das jüdische Volk beteiligt sind, werden Love Never Fails vertreten.

Das Mandat stammt aus dem Jahr 1922 und folgte auf den Vertrag von San Remo aus dem Jahr 1920, der Großbritannien die ehrenvolle Aufgabe zuteil werden ließ, Israel gemäß seinem Versprechen in der Balfour-Erklärung von 1917 auf die Staatlichkeit vorzubereiten.

Damit erfüllten sich viele uralte biblische Prophezeiungen wie Jesaja 11:12 – “Er wird ein Banner für die Nationen aufrichten und die Verbannten Israels sammeln; er wird das zerstreute Volk Judas aus den vier Enden der Erde versammeln.”

 


Charles Gardner ist Autor folgender Bücher: „Israel the Chosen“, erhältlich bei Amazon; „Peace in Jerusalem“, erhältlich bei olivepresspublisher.com und „A Nation Reborn“, erhältlich bei Christian Publications International.

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