Gleich ist Schabbat Schalom – Gottes Rechtsreform

Im heutigen Wochenabschnitt im 3. Buch Mose ist unter anderem die Rede von Gottes Rechtsreform im Volk Israel. Das Volk Israel muss geformt werden und das ist nicht leicht.

von Aviel Schneider | | Themen: Bibel
Israelis protestieren gegen die von der israelischen Regierung geplante Reform der Justiz. Foto von Avshalom Sassoni/Flash90
Israelis protestieren gegen die von der israelischen Regierung geplante Reform der Justiz. Foto von Avshalom Sassoni/Flash90

Zur Erinnerung, das 1. Buch Mose endet mit dem Auszug der Kinder Israels nach Ägypten. Zu dieser Zeit zählte das Volk Israel 70 Menschen. Der Stamm Jakobs, auch Stamm Israels genannt, denn Israel ist sein zweiter Name.

Das nächste Buch in der Thora, das 2. Buch Mose, spricht von hunderttausenden Menschen im Volk Israel. 600.000 oder mehr, es kommt darauf an, wie man die hebräischen Zahlen auslegt. Im 2. Buch will das Volk Israel wieder zurück nach Israel, es will aus Ägypten ausziehen. Dafür setzt Gott Mose ein. Und das ist nicht leicht, denn Mose muss dem Volk zuerst erklären, um welchen Gott es eigentlich geht. Unterwegs gibt Gott Mose Anleitungen, um das Volk für den Einzug in das Gelobte Land vorzubereiten.

Und so heißt es in 3. Mose 18: „Und Gott redete zu Mose und sprach: Rede mit den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Ich, der HERR, bin euer Gott! Ihr sollt nicht tun, was ihr damals im Lande Ägypten getan habt, wo ihr gewohnt habt, und sollt auch nicht das tun, was man in Kanaan tut, wohin ich euch führen will. Nach ihren Gesetzen sollt ihr nicht wandeln. Sondern ihr sollt meine Rechte halten und meine Gesetze behüten, in diesen sollt ihr wandeln, denn ich bin der HERR, euer Gott. Bewahrt meine Gesetzgebungen und meine Rechte, denn der Mensch, der diese tut, wird dadurch leben. Ich bin der HERR!“

וַיְדַבֵּ֥ר יְהֹוָ֖ה אֶל־מֹשֶׁ֥ה לֵּאמֹֽר׃ בדַּבֵּר֙ אֶל־בְּנֵ֣י יִשְׂרָאֵ֔ל וְאָמַרְתָּ֖ אֲלֵהֶ֑ם אֲנִ֖י יְהֹוָ֥ה אֱלֹהֵיכֶֽם׃ גכְּמַעֲשֵׂ֧ה אֶֽרֶץ־מִצְרַ֛יִם אֲשֶׁ֥ר יְשַׁבְתֶּם־בָּ֖הּ לֹ֣א תַעֲשׂ֑וּ וּכְמַעֲשֵׂ֣ה אֶֽרֶץ־כְּנַ֡עַן אֲשֶׁ֣ר אֲנִי֩ מֵבִ֨יא אֶתְכֶ֥ם שָׁ֙מָּה֙ לֹ֣א תַעֲשׂ֔וּ וּבְחֻקֹּתֵיהֶ֖ם לֹ֥א תֵלֵֽכוּ׃ דאֶת־מִשְׁפָּטַ֧י תַּעֲשׂ֛וּ וְאֶת־חֻקֹּתַ֥י תִּשְׁמְר֖וּ לָלֶ֣כֶת בָּהֶ֑ם אֲנִ֖י יְהֹוָ֥ה אֱלֹהֵיכֶֽם׃ הוּשְׁמַרְתֶּ֤ם אֶת־חֻקֹּתַי֙ וְאֶת־מִשְׁפָּטַ֔י אֲשֶׁ֨ר יַעֲשֶׂ֥ה אֹתָ֛ם הָאָדָ֖ם וָחַ֣י בָּהֶ֑ם אֲנִ֖י יְהֹוָֽה׃

Mit anderen Worten sagt Gott, was in Ägypten üblich war und in Kanaan üblich ist, gilt für euch nicht. „Dafür habe ich eigene Regeln, Rechte und Gesetze“, übermittelt Gott Mose. Gott spricht von einer Rechtsreform im Volk Israel. Ein System, das nur für die Kinder Israels gültig sein wird. Die Gesetze der fremden Völker sind nicht mehr gültig, von nun an besteht der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs auf seine eigenen Rechte und Gesetzgebungen.

Gott macht Mose klar und deutlich, dass er auf eine Justizreform besteht, doch dafür muss das Volk Israel umdenken und mitmachen. Und wer Gottes Rechtsreform bewahrt und tut, wird dadurch leben, denn „Ich bin der Herr“. So in diesem Sinne kann ich die ersten fünf Verse in diesem Kapitel verstehen.

Wer Gottes Gesetze befolgt, wird gut leben. Foto von Chen Leopold/Flash 90
Wer Gottes Gesetze befolgt, wird gut leben. Foto von Chen Leopold/Flash 90

Aber auch die Umsetzung der Rechtsreformen Gottes ist nicht leicht. Aus der biblischen Geschichte verstehen wir, dass die Kinder Israels nicht mit Gottes Reformen in ihrem Leben sofort und immer einverstanden waren. Oft haben sie zugesagt, sind dann aber immer wieder abgefallen, denn die Regeln der anderen Völker waren dem Volk Israel oft angenehmer. Und dafür wurden sie bestraft.

Aus der biblischen Vergangenheit können wir lernen, dass Reformen niemals ein einfaches Ding waren, auch nicht für Gott, denn Gott wählte sich ein halsstarriges Volk aus. Ein Volk, das immer etwas an seiner Rechtsreform zu meckern und murren hatte. Und wisst Ihr was, deswegen falle ich wegen dem Meckern und Murren wegen der jetzigen Rechtsreform nicht um. Das ist typisch Israel, wenn das Volk selbst Gottes Rechtsreform nicht immer folgte und diese kritisierte, dann braucht man sich auch nicht zu wundern, dass Menschen im Volk heutzutage Probleme mit der Rechtsreform von Benjamin Netanjahu haben.

Auch wenn Reformen unbeliebt sind, sind sie manchmal notwendig. Foto von Omer Fichman/Flash90
Auch wenn Reformen unbeliebt sind, sind sie manchmal notwendig. Foto von Omer Fichman/Flash90

Natürlich bestehen Unterschiede zwischen Gottes Rechtsreform und der Rechtsreform des Likud. Wer Gottes Rechtsreform bewahrt und tut, lebt, denn hier handelt es sich um Erlösung. Die eine ist geistlich und die andere eine politische Reform. Aber auch die aktuelle Rechtsreform berührt in bestimmter Weise die geistlichen Idee, denn diese formt den Charakter des jüdischen Staates Israel.

Der Punkt ist, wie Menschen auf Reformen reagieren, ob von Gott oder von Politikern auf Erden. Ich mache hier stopp und schicke den Artikel schnell an Michael, damit er diesen noch vor Schabbatbeginn hochlädt. Er ist ein orthodoxer Jude. Ich könnte noch viel darüber schreiben und Vergleiche zwischen damals und heute ziehen. Schabbat Schalom!

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2 Antworten zu “Gleich ist Schabbat Schalom – Gottes Rechtsreform”

  1. j-glaesser sagt:

    Könnte man auch sagen: Wer sein ICH entfalten und ausleben will ist falsch beim Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs?

  2. Serubabel Zadok sagt:

    Die politische Justizreform ist genauso wichtig, wie Gottes Reformen und Gesetze.

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