
Diese Geschichte handelt von zwei Jungs aus meiner Nachbarschaft in Jerusalems Stadtteil Talpiot, in dem wir aufgewachsen sind. Beide waren drei Jahre älter als ich und einer davon, der Fallschirmjäger, lernte in derselben Grundschule Salman Aran in der Hebron Straße, wo auch ich Schüler war. Zu dieser Zeit war ich noch in der Hochschule und wir verfolgten den Libanonkrieg mit dem Radio in der Schulklasse. Die Tragödie von den zwei Yuvals mit demselben Familiennamen Harel hat uns damals erschüttert.
Ich möchte euch von einer fast unglaublichen und doppelten Tragödie von zwei Jerusalemer Familien erzählen, die sich vorher nicht kannten. Im Krieg gibt es viele Tragödien, die mit Verlust und ewigem Schmerz verbunden sind. Manchmal gibt es ungewöhnliche Tragödien, die mit unrealistischen Zufällen verbunden sind. Hier geht um zwei israelische Soldaten mit demselben Namen, die in meiner Nachbarschaft Talpiot in Jerusalem wohnten und beide in derselben Woche im Libanonkrieg 1982 gefallen sind. Beide trugen denselben Namen Yuval Harel. Ein Yuval Harel diente bei den Panzerkorps und der andere Yuval Harel war in der Fallschirmjägertruppe. Beide waren 19 Jahre alt.
Yuval vom Panzerkorps wurde am Dienstag, dem 8. Juni 1982 um 14.30 Uhr bei Sidon getötet, als eine Rakete seinen Panzer traf. Der andere Yuval, der Fallschirmjäger, wurde am Donnerstag, dem 10. Juni 1982, um 12.55 Uhr getötet, als israelische Luftwaffenflugzeuge versehentlich seine Einheit im Osten von Ein al-Hilweh bei Sidon bombardierten. 34 israelische Soldaten wurden bei diesem Bombardement getötet.

Die schlimme Nachricht, dass ihr Sohn Yuval von der Panzerkorps gefallen ist, sollte der Familie Harel am Freitagmorgen, den 11. Juni, in Talpiot mitgeteilt werden. Als das Team in Talpiot ankam, um den Eltern die traurige Nachricht zu überbringen, haben sie nicht die Adresse gefunden und haben die Nachbarn gefragt, wo Yuval Harel wohnt. Die Nachbarn führten sie jedoch fälschlicherweise zum Haus von Yuval, dem Fallschirmjäger, das sich zufälligerweise nur wenige Häuserblocks des Hauses von Yuval vom Panzerkorps befand. Die Tatsache, dass die beiden Soldaten denselben Namen trugen und im selben Viertel wohnten, hatte sie verwirrt. Die Armeebeamten klopften an die Tür der Familie von Yuval, dem Fallschirmjäger, und teilten ihnen die schreckliche Nachricht mit. Die Familie brach in Tränen aus und begann um ihren toten Sohn Yuval zu trauern.
Eine Stunde später, stellten die Armeebeamten fest, dass sie versehentlich das falsche Haus aufgesucht hatten. Sie eilten sofort zum Haus der Familie des Fallschirmjägers zurück, informierten die trauernde Familie und entschuldigten sich bei ihr für ihren schrecklichen Fehler und gingen sofort zum Haus von Yuval vom Panzerkorps und informierten seine Familie über den Tod ihres Sohnes.

Fünf Stunden später, während sich die Familie Harel des Fallschirmjägers noch von dem schockierenden Irrtum erholte, aber dennoch erleichtert und hocherfreut war, als sie erfuhr, dass ihr Sohn nicht tot war, traf ein anderes Team von Armeebeamten bei ihrem Haus ein. Als sie an die Tür klopften, schrie die Mutter sie an: „Ein Team war bereits hier und hat uns gesagt, dass es sich um einen Irrtum handelt und dass mein Yuval nicht getötet wurde! Dass es ein anderer Yuval Harel aus der Nachbarschaft war“. Aber das Team, bei dem auch ein Arzt und eine Krankenschwester dabei waren, ahnten von dem Schock, den die Mutter zu ertragen hatte, umarmte die Mutter und sagte ihr: „Es stimmt, es gab einen Fehler am Morgen, es war ein anderer Yuval Harel, der getötet wurde, aber leider wurde auch dein Sohn Yuval getötet“.
In all den Jahren, die seitdem vergangen sind, und auch heute noch, kann ich nicht aufhören, daran zu denken, was diese Familie an diesem Freitag vor 40 Jahren durchgemacht hat. Die beiden jungen Soldaten aus meiner Nachbarschaft Talpiot, die den gleichen Namen trugen, wurden nebeneinander in der gleichen Reihe auf dem Soldatenfriedhof auf dem Berg Herzl in Jerusalem beigesetzt. Diese Tragödie ist eine von vielen, die Israels Existenz prägt und am Gedenktag immer wieder erwacht.
Es wurde ein Lied über die Tragödie der beiden Yuvals geschrieben, das „Brit Damim“ heißt, „Blutbund“:
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