
In den israelischen Medien ging es kürzlich um eine evangelikale christliche Gruppe, die es geschafft hat, Visa für ihre ausländischen Freiwilligen zu beschaffen, und das in einer Zeit, in der die Grenzen des Landes für Nicht-Staatsbürger eigentlich geschlossen sind.
HaYovel ist ein in den USA ansässiges Ministerium (auch wenn der Kern der Belegschaft die meiste Zeit des Jahres in Israel wohnt), dessen Hauptaufgabe darin besteht, israelischen Landwirten in Judäa und Samaria (der sogenannten “Westbank”) während der jährlichen Wein- und Olivenerntezeit zu helfen. Während dieser Zeit werden die Freiwilligen der Gruppe auch ausgebildet und ausgerüstet, um Botschafter dessen zu werden, was Gott heute in Israel tut. (Israel Heute berichtete)
Für die Vision und Mission von HaYovel ist die derzeitige Coronavirus-Politik, die Israel für alle außer den zurückkehrenden israelischen Bürgern abgeschottet hat, eigentlich ein verheerender Schlag. Allerdings wurde eine Lösung gefunden, die man als ein gewaltiges Zeugnis betrachten könnte.
“Wir waren besorgt darüber, dass wir den Betrieb einstellen mussten, da wir nur acht unserer Mitarbeiter im Land hatten. Normalerweise kommen für eine Erntesaison zusätzlich zu den Mitarbeitern 300 Freiwillige zu uns”, erklärte HaYovels Exekutivdirektor Zac Waller gegenüber Israel Heute. “Also sprachen wir mit den Weinbergbesitzern, um eine Lösung zu finden, und irgendwann zogen wir sogar in Erwägung, eine mechanische Erntemaschine einzusetzen. Wir wandten uns auch an unsere Kontakte in der Regierung und sahen schließlich ein Wunder nach dem anderen. Letzten Endes konnten wir 50 Freiwillige hierherholen.
Die Verwendung des Wortes “Wunder” ist hier keine Übertreibung. Wie bereits erwähnt, hat Israel seine Grenzen für alle Nicht-Staatsbürger geschlossen. Das größte offensichtliche Opfer dieser Politik ist die Tourismusindustrie. Aber nicht weniger betroffen sind die israelischen Kleinbauern, von denen viele auf ausländische Freiwillige und Arbeitskräfte angewiesen sind, um die saisonale Ernte zu pflegen und einzubringen. In den besten Zeiten schenkt die israelische Regierung diesen Bauern nur unzureichende Aufmerksamkeit. Wenn die Petition von HaYovel also auf den richtigen Schreibtisch gelangt, geschweige denn geprüft und angenommen wird, ist das in der Tat ein Wunder.
Selbst mit einer göttlichen Hand, die Türen öffnet, von denen jeder annahm, sie seien verschlossen, muss man bedenken, dies ist immer noch Israel. Die Bürokratie ist gewaltig, und oft werden Entscheidungen hinausgezögert. Obwohl nun die Genehmigung für die HaYovel-Freiwilligen so zeitnah ausgestellt worden ist, was viele als Rekordzeit für eine Visa-Angelegenheit ansehen würden, bedeutete die obligatorische Quarantäne für alle ankommenden Passagiere immer noch, dass sie nicht ganz rechtzeitig an den Weinstöcken ankommen würden. Doch dann geschah ein weiteres Wunder – die Trauben warteten auf die Freiwilligen.
“Wir richten den Zeitpunkt der Weinlese immer nach den biblischen Festen”, erklärte Waller. “Und jedes Jahr trafen wir genau den richtigen Zeitpunkt, aber dieses Jahr waren die Trauben einfach noch nicht bereit. Sie waren etwa drei Wochen später als normal reif. Aber wie es der Zufall wollte, war der erste Tag der roten Weinlese der erste Tag, an dem unsere Freiwilligen nach ihrer Ankunft im Land aus der obligatorischen zweiwöchigen Quarantäne entlassen wurden. Gott sei Dank, es kommt einfach alles zusammen”.

“Wir brauchen auch Freiwillige!”
Die unglaubliche Geschichte von HaYovel blieb nicht unbemerkt. Leider war das Einzige, worauf sich die säkularen israelischen Medien konzentrierten, die Frage, wie diese Christen irgendwie die Beschränkungen umgehen konnten, unter denen andere stöhnend zurückgelassen wurden.
Und das erregte die Aufmerksamkeit anderer christlicher Institutionen, die ebenfalls Freiwilligenprogramme durchführen und die angesichts des Erfolgs von HaYovel das Gefühl hatten, dass ihnen vom israelischen Innenministerium zu Unrecht Visa verweigert wurden.
“Wir brauchen auch Visa” lautete die Überschrift eines Briefes, den die Versammlung der katholischen Ordinarien des Heiligen Landes an die israelische Regierung geschickt hatte.
Die katholischen Geistlichen sagten, sie seien “erstaunt”, dass amerikanische evangelikale Freiwillige Visa erhalten hätten, während sie nicht in der Lage gewesen seien, dasselbe für Freiwillige zu tun, die normalerweise in Krankenhäusern, Schulen und Altenheimen arbeiten, die von der katholischen Kirche verwaltet werden.
“Uns ist wiederholt gesagt worden, dass wegen der COVID-19-Pandemie keine Visa erteilt werden können”, beklagten sich die Katholiken und schienen anzudeuten, dass die israelische Regierung mehr pro-israelischen Christen eine Vorzugsbehandlung zukommen lasse.
Für Waller ist die Antwort einfach: “Die Landwirtschaft ist eine Art Sonderkategorie”, bemerkte er. “Sogar in Zeiten der Abriegelung muss die Landwirtschaft weiter betrieben werden, damit die Läden ihre Lager füllen können. Hinzu kommt, dass wir in ländlichen Gebieten leben und arbeiten, keine Touren machen, nicht unter vielen Leuten sind oder in bewohnte Gebiete fahren. Unser Risiko ist minimal”.
Israel Heute kann in der Tat bestätigen, dass den Israel unterstützenden evangelikalen Diensten und Werken in Bezug auf Freiwilligenvisa keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Viele der evangelikalen Dienste mit Sitz in Jerusalem und Tel Aviv mussten in dieser Zeit aufgrund des generellen Verbots von Einreisevisa mit stark reduziertem Personalbestand arbeiten.
Israel Heute Mitgliedschaft
JährlichMitgliedschaft
JährlichMitgliedschaft
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Nur Mitglieder können Kommentare lesen und schreiben.