
Guten Morgen liebe Leser!
Wir haben schon wieder Donnerstag, eine weitere Woche geht ihrem Ende entgegen. Die Tage sind wieder einmal “wie im Fluge” vergangen. Das mag wohl daran liegen, dass wir uns in einem gewissen Alltagstrott befinden. Hier bei uns in der Familie ist Corona so gut wie kein Thema mehr, wir leben einfach unser Leben. Vielleicht hätten wir Corona schon etwas früher ignorieren können, aber alles braucht seine Zeit. Alle Geschäfte haben wieder geöffnet, wir können uns frei bewegen und hingehen, wo wir wollen.
Es ist schon enorm, dass wir uns über doch eigentlich selbstverständliche Dinge heute freuen. Vielleicht können wir dieser Krise auch einige gute Seiten abgewinnen. Wir haben gelernt, nicht mehr alles als selbstverständlich zu nehmen. Das beginnt schon damit, dass wir jetzt, kurz vor Pessach, ohne Probleme Eier kaufen können. Vor einem Jahr mussten wir fast einen Monat lang ohne auskommen. Zu Pessach ist das besonders problematisch. Das Ei ist in der Zeit von Pessach besonders wichtig. So hatten wir die leckeren Matziot, die man aus Matzen und Eiern zubereitet, dann bis tief in den Sommer hinein genossen, als es wieder ohne Probleme Eier zu kaufen gab. Aber ich wollte jetzt eigentlich nicht über die jüdische Küche zu Pessach schreiben. Dafür gibt es unser Kochbuch, auch wir benutzen es, wenn wir einmal etwas besonders Nettes zubereiten wollen.
In etwas mehr als einer Woche ist es schon wieder so weit, dann werden wir am Festtagstisch sitzen und die Haggada lesen. Und so wie es aussieht, werden wir das diesmal wieder zusammen im erweiterten Familienkreis machen können, nachdem wir das letzte Pessachfest nur zu dritt zu Hause begangen hatten. Mit der Rückkehr ins normale Leben kommt dann also auch wieder etwas Stress. Ich sage das einfach mal so im positiven Sinne. Wir haben fast vergessen, wie es ist, einen Feiertag mit vielen Menschen zu feiern. Nicht, dass ich das nicht mag, aber diese Ruhe im letzten Jahr hatte auch ihre guten Seiten. Aber nein, verstehen Sie mich nicht falsch, ich freue mich, endliche wieder zusammen mit unserer ganzen Familie zusammen sitzen zu können. Ich denke, Sie verstehen, wie ich das meine ;).

In den Supermärkten bereitet man sich schon eifrig auf Pessach vor. Es gibt dann besondere Regale, in denen man die Waren finden kann, die als koscher für Pessach gelten. Sie wissen ja, zu Pessach darf nichts Gesäuertes gegessen werden, alles Gesäuerte muss sogar aus dem Haus entfernt werden. Ich muss zugeben, dass wir es damit vielleicht nicht ganz so genau nehmen. Wir sammeln wohl alles ein, was nicht koscher für Pessach ist, und legen es in eine Tüte, aber wir schmeißen es nicht weg. Stattdessen wird die Tüte einfach bei uns im Keller versteckt, so, als wären die Dinge nicht mehr im Haus. Dabei kommt es dann immer wieder zu Diskussionen, was nun auch zu Pessach benutzt werden kann und was nicht. Ein Fehler könnte durchaus unangenehm werden, denn mein Schwager nimmt es in dieser Hinsicht deutlich ernster als ich. Er liest auch die Haggada immer bis zum Ende, was bedeutet, dass auch nach dem üppigen Essen weiter gelesen wird. Wenn man mit vielen Menschen zusammen ist, macht das auch Spaß. Aber ich gebe zu, dass ich die Haggada vor einem Jahr nur bis zu den Punkt gelesen habe, wo man an den Tisch gebeten wird. Diesmal weiß ich übrigens, wo ich die Haggadot (Plural von Haggada) nach dem letzten Pessach hingelegt habe. In den Jahren davor kaufte ich immer wieder ein paar neue Haggadot, da ich n eine einfach nicht finden konnte. Ein nicht nur bei uns sehr bekanntes Problem.
Und jetzt noch ein paar Worte zum heutigen Titelbild. Es stammt vom letzten Montag, als ich wieder in Jerusalem war, um an unserer Redaktionssitzung teilzunehmen. Diesmal fand ich die Zeit, noch etwas in der Stadt spazieren zu gehen und gleichzeitig ein Paar Erledigungen zu machen. Die Stadt erinnerte mich endlich wieder an die Zeit vor Corona. Viele Menschen waren auf den Straßen, die Geschäfte waren offen und auch die Cafés und Restaurants konnten endliche wieder Gäste empfangen. Ich habe sogar ein kurzes Video für Sie mitgebracht:
Letzter Montag in Jerusalem
Wie Sie sicher in unseren Artikeln der vergangenen Tage sehen konnten, gibt es bei uns eine Vielzahl von Meinungen und wir sind stolz darauf, dass wir es jedem ermöglichen, seine persönlichen Ansichten zu veröffentlichen. So sollte es sein. Das heißt nicht, dass wir in der Redaktion nicht diskutieren, das tun wir und das sogar sehr gerne, aber wir respektieren immer die Meinung des Anderen. Trotz meines Optimismus, den ich an den Tag lege, ist auch mit klar, dass wir noch lange nicht aus der Krise heraus sind. Aber wir sind, meiner Meinung nach, auf dem Weg. Und natürlich werden auch Fehler gemacht. Aber, wie ich schon oft geschrieben hatte, für uns alle war diese Coronakrise etwas Neues. Und nun kommen wir zum Wetter.
Das Wetter für heute in Israel
Teilweise bewölkt und etwas kühler. Bis zum Mittag kann im Norden und Zentrum des Landes noch zu vereinzelten leichten Regenschauern kommen. Für heute werden folgende Höchsttemperaturen erwartet: Jerusalem 14 Grad, Tel Aviv 18 Grad, Haifa 16 Grad, Tiberias am See Genezareth 21 Grad, am Toten Meer 24 Grad, Beersheva 20 Grad, Eilat am Roten Meer 26 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist um einen Zentimeter gestiegen und liegt jetzt bei – 209,215 m unter dem Meeresspiegel. Es fehlen noch 41,5 Zentimeter bis zur oberen Grenze.
Im Namen der gesamten Redaktion von Israel Heute wünsche ich Ihnen einen angenehmen Donnerstag und schon jetzt ein wunderbares Wochenende und einen gesegneten Schabbat. Bleiben Sie gesund.
Schalom aus Modiin!
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