
Berichten zufolge geht Israel davon aus, dass der eskalierende Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und dem Iran auch auf den jüdischen Staat überschwappen wird.
Nachdem Premierminister Netanjahu am Mittwoch an einer größeren israelischen Militär-Übung auf den Golanhöhen teilnahm, gab er eine ernste Warnung an Israels Feinde heraus, das israelische Militär nicht zu provozieren.
„Ich höre unsere Nachbarn aus dem Norden, Süden und Osten, die unsere Zerstörung forcieren. Ich sage zu unseren Feinden: Die israelische Armee hat eine sehr große Schlagkraft. Testen Sie uns nicht“, sagte Netanjahu in seiner Erklärung.
Netanjahus Warnung kam, nachdem Ha’aretz-Analyst Amos Harel berichtete, dass israelische und westliche Geheimdienste den Iran davor gewarnt hätten, seine Verbündeten in Gaza, Libanon und Syrien gegen Israel zu mobilisieren, um den Druck auf die USA im Nahen Osten zu erhöhen.
Die israelische Regierung und das Militär sind sich dieses Szenarios jedoch bewusst und bereiten sich, laut Harel, auf diese Möglichkeit vor.
Netanjahu berief sein Sicherheitskabinett bereits zweimal in dieser Woche ein, um die Situation am Persischen Golf zu analysieren, wo der Iran bereits seine Verbündeten im Irak und im Jemen mobilisierte, Angriffe auf amerikanische Ziele und Saudi-Arabien durchzuführen.
Der verdeckte Krieg zwischen den USA und dem Iran eskalierte letzte Woche, als die Iranische Revolutionsgarde (IRGC) zwei riesige Öltanker im Golf von Oman attackierte.
Die Angriffe auf die Tanker Kokuka Courageous und Front Altair verursachten erhebliche Schäden an den Schiffen, die Besatzungen beider Tanker blieben jedoch unversehrt.
Die Löcher im Rumpf der Tanker deuten darauf hin, dass Haftminen (manuell an den Rumpf angebrachte Minen) eingesetzt wurden, während die Besatzung der Front Altair ursprünglich berichtete, dass das Schiff von einem Torpedo oder einer Unterwasserdrohne getroffen wurde.
CENTCOM, das Zentralkommando der USA im Nahen Osten, veröffentlichte später ein Video, das ein Glasbodenschiff voller IRGC-Mitglieder zeigt, die eine nicht explodierte Haftmine vom Rumpf des japanischen Tankers Kokuka Courageous entfernen.
Sean Kido, Kommandeur einer Sprengstoffeinsatzgruppe für Tauch- und Bergungsaufgaben im Zentralkommando der Marinestreitkräfte der USA (NAVCENT), deutete an, dass die für den Angriff auf die Kokuka Courageous verwendeten Minen im Iran hergestellt wurden.
„Die bei dem Angriff verwendete Haftmine weist eine erkennbar auffallende Ähnlichkeit mit iranischen Minen, die bereits im Rahmen iranischer Militärparaden öffentlich gezeigt wurden, auf“, sagte Kido gegenüber Reportern.
Er fügte hinzu, dass seine Einheit auch Finger- und Handabdrücke vom Rumpf des in japanischem Besitz befindlichen Schiffes sicherstellen konnte.
Die IRGC-Einheiten versuchten später erfolglos, eine bewaffnete MQ-9-Drohne der USA abzuschießen, die die Aktionen der Iraner mit Misagh-2 MANPADS (Einmann-Flugabwehr-Lenkwaffen) überwachte, berichtete CENTCOM.
Im Irak hat der Iran offenbar seine Stellvertreterarmee Hashd al-Shaabi angewiesen, Angriffe auf die sogenannte „Grüne Zone“ in Bagdad, in der sich die amerikanische Botschaft befindet, und auf andere Ziele in Verbindung mit den USA im Land durchzuführen.
Die Grüne Zone wurde in der vergangenen Woche zweimal von Mörsergranaten und einer Katjuscha-Rakete getroffen, aber die Geschosse trafen die amerikanische Botschaft nicht.
Im Jemen zielen der iranische Verbündete Ansar Allah und die Houthi-Miliz ständig mit bewaffneten Drohnen und ballistischen Raketen auf Saudi-Arabien, während es der Miliz am 6. Juni auch gelang, eine amerikanische Drohne (UAV) abzuschießen.
So verschärfte sich die Situation am Donnerstag, als die IRGC eine amerikanische UAV über internationalen Gewässern in der Straße von Hormus abschoss.
Die Drohne MQ-4C Triton der US-Marine flog über der iranischen Provinz Hormusgan. Der Abschuss des Spionageflugzeugs sei laut IRGC eine „Botschaft an Washington“.
Die Frage ist nun, was die Trump-Administration tun wird.
Unbestätigten Berichten zufolge bereitet sich die Trump-Administration auf einen taktischen Angriff auf ein nukleares Ziel im Iran vor.
US-Außenminister Mike Pompeo schließt Militäraktionen gegen den Iran prinzipiell nicht aus. Er hat klargestellt, dass der Tod eines einzigen amerikanischen Soldaten eine militärische Reaktion zur Folge hätte, so die Washington Post.
Derzeit scheint die Regierung jedoch andere Mittel einzusetzen, um den Druck auf den Iran zu erhöhen.
Eines dieser Mittel ist der Aufbau einer globalen Koalition gegen den Iran, nachdem dieser Angriffe auf unbewaffnete Handelsschiffe in internationalen Gewässern durchgeführt hat.
Chinas Energieverbrauch beispielsweise baut zu 80 Prozent auf das Öl aus dem Persischen Golf.
Die amerikanische Regierung könnte auch mit Ölimportstaaten zusammenarbeiten, um Tankschiffe im Golf zu schützen.
Weiter wäre es möglich, dass die Amerikaner und ihre Verbündeten die Cyber-Angriffe auf den iranischen Sicherheitsapparat verstärken. Da der Iran berichtete, er habe am Mittwoch einen Cyber-Spionageangriff der CIA vereitelt, scheint dies bereits geschehen zu sein.
Um die amerikanischen Interessen zu schützen, ordnete die Trump-Administration außerdem den zusätzlichen Einsatz von 1.000 Soldaten im Nahen Osten an.
Der Iran setzt die europäischen Länder zunehmend unter Druck, sich im Konflikt mit den USA für seine Seite zu entscheiden.
Bis jetzt hat die Europäische Union alles getan, um den Handel mit und die Investitionen in den Iran fortzusetzen, aber die EU scheint machtlos zu sein, europäische Unternehmen zu neuen Investitionen in die Islamische Republik zu bewegen.
Wenn europäische Unternehmen weiterhin Geschäfte mit dem Iran machen wollen, werden sie unter die amerikanischen Sanktionen fallen, was bis jetzt kein europäisches Unternehmen riskieren will.
Der Iran hat der EU nun bis zum 27. Juni Zeit gegeben, ihnen zu helfen, sich von dem bösen Sanktionsregime zu befreien, oder sie werden das Atomabkommen (JCPOA) mit drei europäischen Ländern, sowie mit Russland und China, aufkündigen.
Das islamistische Regime in Teheran sagt, dass es dann beginnen wird, Uran über die von der JCPOA festgelegten Grenzen hinaus anzureichern, wenn die EU den Forderungen nicht nachkommt.
Die EU scheint jedoch plötzlich zu begreifen, auf welcher Seite sie sich im eskalierenden Konflikt zwischen den USA und dem Iran befinden sollte.
Nachdem die Islamische Republik ihre terroristischen Aktivitäten in europäischen Ländern verstärkt habe, gab die EU am Donnerstag bekannt, dass neue Sanktionen gegen den Iran verhängt werden.
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