Das Jerusalemer Bezirksgericht hat gestern den 14-jährigen Achmed Manasra zu einer Freiheitstrafe von 12 Jahren verurteilt. Er hatte im Oktober 2015 zusammen mit seinem Cousin zwei Menschen im Jerusalemer Stadtteil Pisgat Zeev mit dem Messer angegriffen. Dabei wurde der 13 Jahre alte Naor ben Ezra lebensgefährlich verletzt.
Die hohe Haftstrafe wurde von der Verteidigung als zu hoch bezeichnet. Der Verurteilte war zu der Tatzeit 13 Jahre alt gewesen und hätte nicht vorgehabt, jemanden zu töten. Er hatte sich nach der Schule mit seinem Cousin getroffen und über die Lage gesprochen. Laut Staatsanwaltschaft hätten sie sich dann entschlossen, als “Shaid” (Märtyrer) zu sterben, nahmen zwei Messer und machten sich auf dem Weg nach Pisgat Zeev. Dort griff der damals 15 Jahre alte Cousin einen 21-jährigen Israeli mit dem Messer an, er wurde schwer verletzt. Danach erreichten sie ein Geschäft, wo sich der 13-jährige Naor ben Ezra aufhielt. Er wurde von dem Cousin des Verurteilten mit dem Messer lebensgefährlich verletzt. Danach ergriffen sie die Flucht. Der Cousin, der weiterhin das Messer in der Hand hielt, wurde von Sicherheitskräften erschossen.
Video: Der Anschlag von Pisgat Zeev
Seit einem Jahr befand sich Achmed Manasra in einer geschlossenen Anstalt für Jugendliche. Das Gericht hat ihn im Mai des zweifachen versuchten Mordes für schuldig gesprochen und ihn gestern zu einer 12-jährigen Haftstrafe verurteilt.
Naor und der Sanitäter, der ihn rettete
Der Anschlag von Pisgat Zeev hat damals sehr viel Aufsehen erregt. Die Tatsache, dass ein 13-Jähriger versuchte einen ebenfalls erst 13 Jahre alten Jungen zu töten, hat viele geschockt. Es gelang den Ärzten des Hadassah-Krankenhauses am Mount Scopus, das Leben des Jungen zu retten, so dass er nur 2 Monate später seine Bar Mitzva feiern konnte, zusammen mit dem Rettungssanitäter, dem er sein Leben zu verdanken hat.
Video: Clip zur Bar Mitzva von Naor
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