Am gestrigen Mittwochnachmittag kam es nahe des Jerusalemer Damaskus-Tores bei einer Routinekontrolle zu einem tödlichen Angriff auf israelische Sicherheitsbeamte. Zwei Soldatinnen waren gemeinsam mit ihrem Kommandeur auf verdächtige junge Männer zugegangen, um deren Ausweispapiere zu kontrollieren. Trotz vorschriftsmäßigem Sicherheitsabstand gelang es den palästinensischen Männern, auf die Israelis einzustechen. Soldatin Ravit (20) wurde von einem Angreifer am Hals verletzt, die 19-jährige Hadar Cohen schoss auf ihn und konnte ihn neutralisieren.
Derweil versuchte der zweite Terrorist auf den Kommandeur der Truppe zu schießen, dieser konnte sich jedoch erfolgreich wehren und den Terroristen töten. Inzwischen schoss auch Ravit trotz ihrer Verletzung zurück, als der dritte Angreifer sich ihnen von hinten näherte und einige Schüsse abgab. Einer dieser Schüsse traf Hadar tödlich am Kopf. Ein herbeigeeilter Polizeioffizier konnte den dritten Terroristen ausschalten.
Außer den Messern und den Gewehren vom Typ Carl Gustav trugen die Terroristen auch Sprengsätze bei sich. Man kann daher davon ausgehen, dass sie ein größeres Blutbad geplant hatten, das durch die Wachsamkeit der Grenzsoldaten verhindert werden konnte. Doch der Preis war hoch. Die beiden jungen Soldatinnen waren erst seit zwei Monaten im Dienst und noch in der Ausbildung.
Im Hause der Familie Cohen in Or Yehuda trauert man. Nur der Fakt, dass Hadar trotz der Umstände das Leben ihrer Kameradin retten konnte, tröstet. Hadar wollte unbedingt einen vorbildlichen Militärdienst leisten und war eine Kämpfernatur, sagt ihre Familie.
Von palästinensischer Seite wurde gemeldet, dass die drei Attentäter im Alter von 20-21 Jahren, Ahmed Abu Al-Roub, Mohammed Kamil und Mohammed Nazer aus der Gegend von Jenin stammten und zwei von ihnen durch den Sicherheitsdienst Schin Beth Einreiseverbot nach Israel hatten. Sie waren illegal nach Jerusalem gekommen. Einer von ihnen hatte vor einem Monat auf seiner Facebookseite angekündigt, dass er den Tod seines Freundes Ahmed Abu Rub durch Soldaten an einem Kontrollpunkt, wo dieser ein Attentat verüben wollte, durch ein eigenes Attentat rächen wolle.
Die Hamas lobte den Anschlag in Jerusalem und nannte die Täter Helden. Es beweise, dass das palästinensische Volk die Intifada weiter fortführen werde, hieß es. Der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas verurteilte den Anschlag nicht. Stattdessen traf er sich gestern in seinem Büro mit Familienangehörigen der Terroristen, die in den letzten Monaten in Jerusalem Israelis getötet hatten.
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