Netanjahus Likud-Partei wird unbeliebter

Der regierende Ministerpräsident Benjamin Netanjahu scheint innerhalb der israelischen Bevölkerung stark an Sympathiepunkten zu verlieren. Die führende Likud-Partei wird schwächer, Yair Lapids Jesch Atid Partei wird stärker, die Partei des Finanzministers Mosche Kachlon, Kulanu, ändert sich dagegen nicht.

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Der regierende Ministerpräsident Benjamin Netanjahu scheint innerhalb der israelischen Bevölkerung stark an Sympathiepunkten zu verlieren. Die führende Likud-Partei wird schwächer, Yair Lapids Jesch Atid Partei wird stärker, die Partei des Finanzministers Mosche Kachlon, Kulanu, ändert sich dagegen nicht.

Eine am gestrigen Donnerstag von der israelischen Tageszeitung Jediot Achronot veröffentlichte Umfrage zeigt auf, wie das Volk heute wählen würde. Netanjahus Likud-Partei würde in diesen Wahlen sieben Knessetsitze von ihren 30 insgesamt Mandaten verlieren, Lapid würde neun Mandate dazu gewinnen und damit auf 20 Sitze im israelischen Parlament kommen.

Die sozialistische Arbeiterpartei unter Itzchak Herzog, die sich Zionistisches Lager nennt, würde von 24 auf 16 Knessetsitze fallen und die nationalreligiöse Siedlerpartei von Nafatali Bennett, Beit Ha Jehudi, von 8 auf 13 Mandate steigen. Kachlon würde eines seiner 10 Mandate verlieren. Israel Beteinu von Avigdor Lieberman würde von 6 auf 8 Knessetsitze und die linksliberale Meretz von 5 auf 7 steigen. Die orthodoxen Knessetparteien Schass und Vereinte Thorapartei würden zusammen einen Sitz verlieren und bei 12 Mandaten verbleiben, ebenso die Vereinte Liste der arabischen Parteien.

Likudwähler betonten gegenüber Israel Heute, dass Netanjahu ein brillanter Politiker sei. Er wisse, wie man Wahlen gewinne, doch in der Zwischenzeit müsse das Volk regiert werden und darin scheitere er immer wieder. Selbst innerhalb der Likud Partei ist der Parteichef unbeliebt, heißt es. Alle die ihm auf der politischen Ebene zu nahekommen und ihm eventuell zur Konkurrenz werden, drängt er aus der Partei. So geschehen mit Mosche Kachlon, Gideon Saar und beinahe auch mit dem Minister für Innere Sicherheit, Gilad Erdan.

Auf der anderen Seite ist zu beobachten, wie Lapid sich im Volk beliebt macht. Anstatt Netanjahu öffentlich zu kritisieren, setzt er sich im Ausland für Israel ein und verteidigt die israelische Politik, auch wenn er mit Netanjahu nicht in allem übereinstimmt. Lapid mag nachgesagt werden, dass er aus der linken Ecke der Politik Israels kommt, doch signalisiert er dem Volk etwas Staatliches und Verantwortliches, womit er ein breites Spektrum im Volk anspricht.

Bennett scheint wieder die Knessetmandate zurückzugewinnen, die er in den letzten Wahlen zugunsten der Likud verloren hat. Die Unzufriedenheit mit Netanjahus Politik drängt religiöse Wähler wieder in den Schoss der nationalreligiösen Siedlerpartei. In den letzten Wahlen verlor Bennett einige Mandate, weil man den Likud gegenüber den linken Parteien stärken wollte. Doch solange das Volk nicht wirklich wählt, bleibt alles nur Theorie.

Aus diesem Grund ist die enge Regierungskoalition von Netanjahu (61 Mandate) sehr vorsichtig. Man versucht, keinen taktischen Fehler zu machen, wodurch es zu vorverlegten Wahlen kommen könnte. Aber sollte es dennoch dazu kommen, da sind sich die Likudwähler sicher, wird sich Netanjahu wieder einen Zaubertrick überlegen, um auch diese Wahlen wieder zu gewinnen. Auch wenn die Opposition pausenlos davon redet, wie wichtig es ist, Netanjahu aus der Politik loszuwerden, so muss man doch zuerst eine Alternative finden, und diese konnte bislang nicht ausgemacht werden.

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