Israel Heute Morgen – Ein trauriges Wochenende

Gerne hätte ich heute über schöne Dinge geschrieben. Denn heute ist Tu B’Av, der jüdische Tag der Liebe. Gestern Abend erreichte mich dann die Meldung einer Messerattacke in Adam. Das Wochenende beginnt mit einer Tragödie.

von | | Themen: Guten Morgen

Guten Morgen liebe Leser!

Gerne hätte ich heute über schöne Dinge geschrieben. Gerade heute, am Tu B’Av , dem „Tag der Liebe“, unsere jüdische Version des Valentinstag. Viele Restaurants boten gestern Abend, am Abend des Tu B’Av, besondere Menüs für die liebenden Paare an. Dass diese dann etwas teurer waren als sonst, das sollte klar sein. Besonders für die jungen und frisch verliebten Paare ist dieser Tag ein ganz besonderer Tag.

Doch leider hat dieser Tag der Liebe gestern alles andere als schön begonnen. Draussen im Garten bewunderte ich noch den wunderschönen Vollmond, doch dann war es vorbei mit dem schönen Beginn des Wochenendes.

Einfach toll der Mond über unserem Garten, gestern (Foto: Dov Eilon).

Kurz danach begann mein Handy zu vibrieren, es kamen Nachrichten der Messerattacke in Adam. Kurz darauf wurde darüber auch im Fernsehen berichtet. Es war das erste Mal seit recht langer Zeit, dass es wieder eine Messerattacke gab. Die Siedlung Adam kenne ich recht gut, denn sie befindet sich direkt gegenüber des Stadtteils Pisgat Zeev, wo ich 19 Jahre lang gewohnt hatte.Von meinem Fenster aus konnte ich auf die Siedlung schauen, in der religiöse und nichtreligiöse Menschen zusammen leben. Auch früher hatte es ab und zu mal Vorfälle gegeben, aber nie ist dort jemand wirklich zu Schaden gekommen.

Ich habe ein Video gesucht, das die Siedlung Adam zeigt. Die Musik ist heute etwas unpassend, stellen Sie einfach auf leise:

Die Siedlung Adam (Geva Binjamin)

Die Nachrichten berichteten von einem noch nicht einmal 17 jährigen „Terroristen“, der in die Siedlung über einen Zaun eingedrungen war und dann auf den ersten Menschen, den er sah, eingestochen hatte. Dann wurde ein weiterer Mann angegriffen, bis dann ein Augenzeuge den Mut hatte, einzugreifen. Es gelang ihm, seine Waffe zu ziehen und den Angreifer zu erschießen, dabei wurde auch er leicht verletzt. Heute früh wurde dann gemeldet, dass ein 31 Jahre alter Mann seinen schweren Verletzungen erlegen sei. Yotam Ovadia, so der Name des Opfers war verheiratet und Vater von Zwillingen. Für gestern hatte er einen romantischen Abend in einem Restaurant mit seiner Frau geplant, es war ja Tu B’Av. Was für ein trauriger Tag ist dieser Tag der Liebe geworden. Statt ihn zusammen in einem Restaurant zu begehen wird die junge Witwe sich heute von ihrem Mann auf dem Friedhof verabschieden müssen, die Zwillinge werden ohne ihren Vater aufwachsen

Und dann frage ich mich auch, was den noch nicht einmal 17 Jahre alten Jungen, es fällt mir schwer, ihn einen Terroristen zu nennen, obwohl er das ist, dazu gebracht hatte, diese Tat zu begehen. War es die Gehirnwäsche, die die Jugend dort von Geburt an über sich ergehen lassen muss, oder hatte er persönliche Gründe? Ich saי ein Bild von ihm, kurz nachdem er erschossen wurde, für was hat dieser junge Mensch auf sein Leben verzichtet?

Das Wochenende beginnt also mit der Trauer. Die Familie das Opfers wird heute wegen des Shabbats ihre Shiva, die Trauerwoche unterbrechen. Erst morgen Abend wird sie dann richtig beginnen. Was für ein trauriger Shabbat.

Dabei ist es draußen so angenehm geworden. Die Temperáturen sind gesunken und es gibt endlich wieder etwas frische Luft. Schade, dass man dieses Wochenende nicht einfach nur geniessen kann.

Und hier ist das Wetter für heute in Israel:

Teils wolkig bis heiter mit einem weiteren Rückgang der Temperaturen. Folgende Höchsttemperaturen werden erwartet: Jerusalem 29 Grad, Tel Aviv 30 Grad, Haifa 29 Grad, Tiberias am See Genezareth 37 Grad, am Toten Meer 39 Grad, Beersheva 34 Grad, Eilat am Roten Meer 40 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist um zwei Zentimeter gesunken und liegt jetzt bei -213.90 m unter dem Meeresspiegel.

Auch im Norden und im Süden ist die Lage angespannt. Dennoch hoffe ich auf eine bessere Fortsetzung des Wochenendes, auf einen ruhigen Shabbat. Heute Abend werde ich mir noch einmal den Mond anschauen, dann wird er sich im Schatten der Erde verstecken. Die Mondfinsternis ist angesagt. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen und gesegneten Shabbat, machen SIe es gut.

Shalom aus Jerusalem!

Dov

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