
Umfrage: 43 Prozent der Israelis sind optimistisch, was Israels zukünftige Sicherheit angeht. Dies ist ein deutlicher Anstieg gegenüber der letzten veröffentlichten Umfrage, in der nur 34 Prozent optimistisch waren. Der Israeli fühlt sich grundsätzlich sicher, denn die Mehrheit der israelischen Bürger haben alle in der Armee gedient und wissen Israels Wehrpflicht zu schätzen, manchmal mehr, manchmal weniger. Das Problem ist weniger der Feind von außen, sondern der Feind von innen. Und dies haben wir im letzten Jahr mehrmals betont. Jede Seite im Volk ist in ihren Weltanschauungen festgefahren und das führt zur Spaltung, heute, wie damals. Hier ein Barometer der israelischen Situation.
Das wahre Problem ist die Unsicherheit im Volk, die Uneinigkeit unter den Menschen. Ungefähr 44 Prozent der Israelis glauben, dass es der aktuellen rechtsnationalen Regierung gelingen wird, ihre Amtszeit voll zu beenden, verglichen mit einer ähnlichen Zahl (43,5 Prozent), die sicher sind, dass die Regierungskoalition vor dem Ende ihrer Amtszeit zerfallen wird. Durchgeführt wurde die nationale Umfrage vom Viterbi Family Center for Public Opinion and Policy Research, das über die größte und umfassendste Datenbank zu Meinungsumfragen in Israel verfügt. Das Zentrum erfragt Einstellungen und misst soziale Indikatoren, um politischen Entscheidungsträgern dabei zu helfen, Trends in der israelischen Gesellschaft zu verstehen und eine solide, auf Daten basierende Politik zu entwickeln.

Mehr Vertrauen in die Knesset
Auch ist das Vertrauen in das israelische Parlament, die Knesset, im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, als die Bennett-Lapid-Regierung in Jerusalem herrschte. Heute vertrauen 26 Prozent den israelischen Politikern in der Knesset, im letzten Jahr waren es nur 14 Prozent. Natürlich gibt es zwischen den Wählern der rechten und religiösen Koalitionsparteien (39 Prozent) und den übrigen Wählern der Oppositionsparteien (16 Prozent) einen deutlichen Unterschied im Vertrauen. Während der vorigen Amtszeit der Bennet-Lapid-Regierung war das Bild umgekehrt. Der Ruf oder das Image der israelischen Politiker im Land ist grundsätzlich negativ. Wenn man den Knesset-Kanal Live im Fernsehen verfolgt, dann sind Israels Volksvertreter alles anderes als ein Vorbild. Geschrei, gegenseitige Verfluchen bis zur Gewalt gehören oft zum typischen Ablauf im Plenum.
43 Prozent der gesamten Israelis äußern ihr Vertrauen in den Obersten Gerichtshof in Jerusalem, ein stabiler Wert in den letzten zwei Jahren. Unter den Wählern der rechten bis orthodoxe Koalitionsparteien haben nur 16,5 Prozent Vertrauen in Israels Rechtssystem, verglichen mit 72 Prozent der Wähler der Oppositionsparteien. Diese Zahlen erklären, weshalb die rechtsreligiöse Koalition unbedingt die Rechtsreform durchsetzen möchte. Israels linkes Rechtssystem unter der Obhut des Obersten Gerichtshofes in Jerusalem wird als Konkurrent zu all dem aufgefasst, was den religiösen und orthodoxen Juden im Leben wichtig ist. Zudem sind natürlich auch die rechten Wähler nicht mit der linken Agenda der israelischen Justiz einverstanden. Dieser Fall symbolisiert zwei Weltanschauungen im Land, über die sich das Volk zurzeit vollkommen uneinig ist. Daher seht ihr die Menschen wöchentlich auf den Straßen protestieren.

Dies verbindet uns wiederum mit dem historischen Problem Israels. Darüber haben wir auch schön öfters geschrieben, denn was heute im Land vorgeht, ist biblisch nichts Neues. Zwei Jahre nach dem Königreich Salomos, spaltete sich das Königreich in zwei Königreiche. Zehn Stämme im Norden und Westen des Landes, das Königreich Israel und um Jerusalem das Königreich Juda, zu dem auch der Stamm Benjamin gehörte. Die Definition der Trennung war dieselbe wie heute im Volk. Um den Tempel in Jerusalem herrschte das konservative und religiöse Israel und im übrigen Land das liberale und eher säkulare Israel.
Israel – ein gespaltenes Land?
73 Prozent der Israelis sind gegen die Idee einer Trennung Israels in zwei Kantone, liberal und säkular, genannt Israel, und konservativ-religiös, genannt Juda. Nur 15 Prozent unterstützen diese Idee. Die biblische Vergangenheit ist also immer noch eine mögliche Situation in unseren Tagen. 67 Prozent der Israelis glauben, dass die Beziehungen zwischen rechts und links schlecht sind. Selbst unter religiösen und säkularen Juden ist dies die häufige Antwort, wenn auch nicht in der Mehrheit, 45 Prozent. Andererseits sind 39 Prozent der Meinung, dass die Beziehungen zwischen aschkenasischen und sephardischen Juden gut sind. Zudem glauben die meisten Befragten, dass auch die Beziehungen zwischen Juden und Arabern in Israel schlecht sind, 57 Prozent.
In einem anderen heiklen Thema geht es um die Finanzierung der ultraorthodoxen Juden im Land, die nicht wie die Mehrheit der Bürger ihre dreijährige Wehrpflicht absolvieren, aber dennoch auf dieselben Rechte wie alle anderen Bürger bestehen. 93,5 Prozent der Ultraorthodoxen bestehen auf die staatliche Finanzierung der Jeschiwa-Schulen, die kaum Kernfächer wie Mathematik, englisch und Geschichte unterrichten.

Unter den säkularen Israelis stimmen dafür nur 13 Prozent. Auf der anderen Seite sehen sich die ultraorthodoxen Juden als eine Ausnahme und die meisten (76,5 Prozent) wollen nicht, dass sich der Staat in die religiösen Angelegenheiten ihrer Gemeinschaft einmischt. Dies verärgert natürlich die anderen im Volk noch mehr, denn einerseits wollen sie das Geld, aber andererseits lehnen sie jegliches Einmischen darüber ab, was in den Schulen gelernt werden soll.
Die Herausgeber der Studie Prof. Tamar Herman und Dr. Or Anebi weisen darauf hin, dass Israel in eine Art negative Stagnation geraten ist. Die Daten zeigen, dass jede Partei im Volk in seiner Vorstellung und Weltanschauung festgefahren ist und es kaum Brücken zu einem Dialog gibt. Darunter leidet das Vertrauen in die Institutionen, wie Justiz und Knesset, und die Hoffnung, dass im Land eine Regierung endlich einmal bis zum Ende regiert. Darüber hinaus sind alle zwischen rechts und links festgefahren, keiner hört dem anderen zu. Nur eine Führung mit einer umfassenden Vision oder alternativ ein realitätsveränderndes Ereignis kann diese Stagnation ändern. Ohne Vision wird Israel keine Zukunft haben. Das verstehen die meisten im Land, aber das Problem ist, dass jeder eine andere Vision für das Volk Israel sehen möchte.
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4 Antworten zu “Israel braucht dringend eine neue Vision”
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Am Ursprung aller Misere in Israel ist die Hamas.
Diese muss vernichtet werden, wenn sie sich nicht in nützlicher Frist Israel unterordnet.
Jehoschua
Die linke Agenda dient dem Feind Israels und schadet den Bürgern Israels. Das war früher nach Salomo genauso. Schlussendlich wurden alle Stämme von den Feinden besiegt und gingen in die 2000 Jahre andauernde Gefangenschaft. Alles nur wegen 10 abgefallenen Stämmen.
Seit Salomo, also seit 3000 Jahren dasselbe Muster, das nicht funktioniert. Warum sollte das in fünf Jahren anders sein? Es hängt am Muster! Das Muster muss beseitigt werden. Es muss nicht verbessert werden, da ein bisschen, dort ein bisschen: Es muss durch ein anderes Muster ersetzt werden.
Gerade messianische Juden sollten das Wort von Jesus ernst nehmen: ‘Wer mein Wort hört und es tut…’
Und was hat Jesus vor 2000 Jahren gesagt? ‘Reißt den Tempel (das alte Muster) ab, ich werde einen neuen Tempel bauen’.
Im neuen Testament steht: ‘…ich werde ihn wieder aufbauen, in drei Tagen’, aber das ist eine Fälschung! Es ergibt keinen Sinn, den gleichen Tempel wieder aufzubauen!
Israel braucht dringend eine neue Vision?
Genau das braucht Israel nicht! Eine Vision ist nichts anderes als eine Vorstellung, braucht Israel, braucht die Menschheit noch mehr Vorstellung/Vision.
Alles was sich Visualisieren lässt, leben wir oder haben wir schon gelebt!
Wir (die ganze Schöpfung) braucht eine Führung, jedoch brauchen wir keinen Führer. Der Schöpfer aller Dinge hat uns einen Fahrplan gegeben und dazu hat ER uns SEINEN Sohn gesandt, damit wir IHN verstehen!
Alles wird sich in der Sekunde ändern, in der der Mensch seine Sichtweise ändert, in uns beginnt der Wandel…. Shalom