Guten Morgen Israel – Der Ladysalon

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Das Leben in Israel ist vielfältig und interessant, aber manchmal auch schwer, worüber nicht viele Leute gern reden. Auf einem Frauenabend haben wir es dann doch getan.

| Themen: Guten Morgen
Foto: Miriam Alster/Flash90

Boker Tov liebe Leser,

Neulich hatte mich meine liebe Freundin Iris zusammen mit ein paar ihrer Freunde zu sich nach Hause eingeladen, und zwar zu einem Abend, den sie den „Salon“ nennt. Das ist eine Art Frauenabend, bei dem man sich kennenlernen kann und über Familie, Finanzen oder das Leben in Israel diskutiert.

Das Thema an diesem Abend war kein leichtes. Es ging um sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Auch wir in Israel haben dieses Problem. Leider gibt es auch hier Machtmenschen, die ihre hohe Position ausnutzen und Frauen zu Opfern machen. Und das geht bis in die höchsten Kreise, wie man am Fall des verurteilten ehemaligen israelischen Präsidenten Moshe Katzav sehen kann, der sogar zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden ist.

So trafen wir Frauen also pünktlich um 18 Uhr zu unserem „Salon“ ein. Etliche waren direkt von ihrer Arbeit aus gekommen. Alle kennen das Problem, um das es ging. Wisst Ihr, eines der Dinge, die ich über Israel so liebe, ist, dass die Menschen hier so offen sind und auch gern aus ihrem Leben erzählen. Es gibt eine natürliche Kameradschaft zwischen Israelis, die weltweit nur schwer zu finden ist. Selbst in unserer kleinen Gruppe waren wir erstaunt, wie schnell wir Zugang zueinander fanden, nachdem wir uns über einer Mahlzeit gerade eben erst kennengelernt hatten. Ist es nicht schön, wie eine Mahlzeit Gemeinschaft bildet?

„Salon”

Der Frauenabend

Nachdem wir gegessen hatten, sahen wir den israelischen Film „Eine arbeitende Frau“. In diesem Film geht es um eine junge verheiratete Mutter von drei kleinen Kindern, die unter finanziellen Problemen leidet. Sie findet eine neue Arbeit, der Firmenchef verspricht ihr ein hohes Gehalt, wenn sie sich ganz ihrer Arbeit verschreibt. Dann wird er immer besitzergreifender und schon bald gibt es kleine Übergriffe, die schließlich in einer Vergewaltigung enden.

Sicherlich gibt es in Israel schon lange Gesetze gegen sexuelle Belästigung, nur lesen wir heute leider immer noch von Fällen, sogar in der israelischen Armee. Wobei auch schon verbale Entgleisungen oder unangebrachte Berührungen dazu zählen.

In der im Anschluss an den Film geführten Diskussion in unserem „Salon“ ging es vor allem darum, warum die Frauen denn nicht einfach ihre Arbeit aufgeben oder etwas dagegen unternehmen. Wir erkannten, dass solche Situationen nicht einfach sind. Ein Urteil dürfen wir uns nicht erlauben, denn wer steckt schon in den Schuhen dieser Frauen.

Einige Frauen in unserer Runde konnten sich zum ersten Mal in ihrem Leben öffnen, als sie auf bestimmte Ereignisse in ihrem Leben zurückblickten und erkannten, dass auch ihnen schon Unrecht widerfahren war. Wir redeten noch über Kindererziehung und Bildung, besonders der von Jungen. Auch Männer scheinen unter diesem Phänomen zu leiden und stehen ständig unter Druck, ja keinen Anlass für Missverständnisse zu bieten.

Es ist äußerst wertvoll, wenn man mit Menschen auch über solche Themen offen reden kann. Man erhält neue Perspektiven und vielen wird dieser Abend auch bei dem ein oder anderen Heilungsprozess geholfen haben. Schon bald wollen wir uns wieder treffen. Wenn Sie möchten, berichte ich Ihnen dann gern darüber, denn das Leben in Israel ist vielfältig und interessant, aber manchmal auch schwer, worüber nicht viele Leute gern reden.

 

Und hier noch ein ganz anderes Thema, das eigentlich immer beliebt ist, das Wetter. So soll es heute werden:

Vom Norden bis zum nördlichen Negev kann es zu vereinzelten Regenschauern kommen, die im Norden auch von Gewittern begleitet werden können. Es wird etwas kühler. Für heute werden folgende Höchsttemperaturen erwartet: Jerusalem 11 Grad, Tel Aviv 17 Grad, Haifa 15 Grad, Tiberias am See Genezareth 19 Grad, am Toten Meer 19 Grad, Beersheva 16 Grad, Eilat am Roten Meer 21 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist um weitere zweieinhalb Zentimeter gestiegen und liegt jetzt bei –210.345 m unter dem Meeresspiegel.

Das heutige Titelbild zeigt die neue „Jehudit Brücke“ in Tel Aviv, die vor kurzem eingeweiht wurde. Und nun wünsche ich Ihnen im Namen aller Mitarbeiter von Israel Heute einen wunderbaren Mittwoch.

Schalom aus Jerusalem!

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