Guten Morgen Israel – Alte Eltern lachen mehr

von Michael Selutin

„Und Abraham war 100 Jahre alt, als ihm sein Sohn Isaak geboren wurde.“ (1. Mose 21, 5)

| Themen: Guten Morgen
Foto: Yonatan Sindel/Flash90

Boker Tov lieber Leser!

Michael und Kinder

Wer spät Kinder bekommt, hat es nicht einfach. Natürlich hat man mehr Lebenserfahrung, die man dem Kind weitergeben kann, aber ich glaube im Alter hat man weniger Geduld für Geschrei, Gezanke und schlaflose Nächte. Ich bin über 40 Jahre alt und denke oft, dass es mir mit meinen drei kleinen Mädchen vor zehn Jahren viel einfacher gefallen wäre. Nicht nur, dass ich manchmal alle drei gleichzeitig hochheben muss, wenn ich zur Tür hereinkomme und sie sich auf mich stürzen, ich erkenne auch immer mehr die Schönheit der Ruhe, die ich nicht mehr habe.

Nach jüdischer Sicht bin ich sogar 20 Jahre zu spät dran mit meinen Kindern. In den guten alten Zeiten hat man geheiratet, bevor man 20 wurde, aber da heutzutage lange Schuljahre, Uni und Armee anfallen, empfehlen die meisten Rabbis, im Alter zwischen 20 und 24 zu heiraten. Dann hat man viel Energie, wenn die Kinder größer werden, ist der Altersunterschied zu den Eltern nicht ganz so groß und man hat eine mehr freundschaftliche Beziehung. Die großen Kinder helfen später im Haus und kümmern sich um die kleineren, und wenn man dann Mitte 40 ist und keine Geduld für den ganzen Lärm mehr hat, hat man bereits große Kinder, die den Haushalt managen.

In unserem Thora-Wochenabschnitt „Wajera“ wird die Geburt Isaaks beschrieben. Es handelt sich natürlich um eine wundersame Geburt, da Sarah das gebärfähige Alter mit 90 bereits lange überschritten hatte. Dementsprechend wird das Kind Jitzhak genannt – er wird lachen, denn später sagt Sarah über die Geburt:

„Und Sarah sprach: Gott hat mir ein Lachen bereitet; wer es hören wird, der wird mir zulachen!“

(1. Mose 21, 6)

Interessanterweise hat die Wurzel des Worts „Zachak“ jedoch eine etwas negative Bedeutung, der Begriff beschreibt ein Lachen, das durch die Wahrnehmung von etwas Lächerlichem hervorgerufen wird. Rabbi Hirsch hat einen sehr schönen Kommentar zu diesem Namen, in dem er den tieferen Sinn des Wortes beschreibt:

„Der ganze Anfang des jüdischen Volks ist lächerlich, seine Geschichte, seine Erwartungen, seine Hoffnungen, sein von diesen Hoffnungen getragenes, ganzes Leben erscheint dem nur die gewöhnlichen, natürlichen Kausalitätsverhältnisse berechnenden Verstande als eine ungeheuerliche, lächerliche Prätention. Sie wird nur vernünftig, ja sie gewinnt den allerhöchsten berechtigsten Ernst, wenn sie diese erste und höchste Kausalität, wenn sie dieses eingreifende, frei allmächtige Wollen und frei allmächtige Vollbringen eines frei allmächtigen Gottes zu Basis der Beurteilung nimmt.

Das sollte von vornherein zum Bewusstsein kommen, das sollte allen ihren Nachkommen im Bewusstsein bleiben. Darum wartete Gott mit der Keimlegung dieses Volkes bis zu diesem „lächerlichen“ Alter seiner Stammeltern, darum begann er erst die Realisierung Seiner Verheißung zu pflanzen, nachdem alle menschliche Hoffnung zu Ende gekommen waren.

Denn es galt ja ein Volk zu schaffen, das von Anfang bis Ende seines Lebens und Strebens mit seinem ganzen Dasein im Gegensatz zu allen in die Erscheinung tretenden welthistorischen Potenzen ein Fingerzeig Gottes in der Mitte der Menschen werden sollte, und daher bis auf den heutigen Tag jeder Gott leugnenden Beschränktheit als die lächerlichste Lächerlichkeit erscheinen muss. Das dem Juden in seinem Wege durch die Geschichte nachhallende Gelächter ist die vollgültigste Werdung der Göttlichkeit dieses Weges. Es berührt ihn nicht, weil er von vornherein auf dieses Gelächter vorbereitet war.“

Regenbogen über einem Feld in der Nähe von Kiriat Tiv’on, im Norden Israels

Und nun das Wetter:

Das Wetter für heute in Israel

Im Norden und an der Küste kann es auch heute noch zu vereinzelten Regenschauern und Gewittern kommen. Es bleibt für die Jahreszeit etwas zu kühl. Für heute werden folgende Höchsttemperaturen erwartet: Jerusalem 17 Grad, Tel Aviv 21 Grad, Haifa 20 Grad, Tiberias am See Genezareth 25 Grad, am Toten Meer 25 Grad, Beersheva 22 Grad, Eilat am Roten Meer 27 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist unverändert und liegt bei  – 209.975 m unter dem Meeresspiegel angegeben. Endlich geht es wieder aufwärts. Es fehlen 117,5 Zentimeter bis zur oberen Grenze!

Im Namen der gesamten Redaktion von Israel Heute wünsche ich Ihnen ein angenehmes Wochenende und einen gesegneten Schabbat. Machen Sie es gut.

 

Schabbat Schalom aus Bet Schemesch!

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