
Wenn die Vorbereitungen für einen normalen Schabbat schon stressig sind, dann muss man dies mit der Anzahl seiner kleinen Kinder multiplizieren und kommt so auf eine recht gute Schätzung des Stresswerts eines Schabbats, an dem auch Sukkot stattfindet. Zum normalen Kochen und Putzen kommt noch der Bau der Sukka hinzu, der Kauf der vier Pflanzen, die in der Sukka geschüttelt werden, die Dekorierung der Sukka und viele weitere kleine Details.
Um den Stress etwas zu verteilen, fangen viele bereits am Abend nach Jom Kippur mit dem Bau der Sukka an, sodass seit wir seit Montag ständiges Hämmern bis spät am Abend hören. In den Supermärkten herrscht Weltuntergangsstimmung. Die Regale sind fast leer, die Einkaufswagen der Kunden dafür zum Brechen voll. Hier muss ich meinem Supermarkt in Bet Shemesh ein Kompliment machen, da er es fast schafft, die Regale nachzufüllen, während sie von den Kunden ausgeräumt werden.
Zu Hause herrscht nicht weniger Geschäftigkeit, denn die Kinder bringen selbstgebastelte Kunstwerke aus der Schule mit, die in die Sukka gehängt werden. Hinzu kommt noch weiterer Schmuck für die Wände und das Dach sowie die Installierung der Beleuchtung.
Der Aufwand lohnt sich jedoch. Es macht nicht nur den Kindern Spaß, wenn wir am Abend unser Festmahl in der hübsch geschmückten Laubhütte auf unserem Balkon einnehmen. Diese Änderung der Routine macht das Leben interessanter. Lustig ist auch, den Nachbarn auf den Balkonen nebenan beim Singen zuzuhören. Manchmal stimme ich in die Lieder ein, was meine Kinder jedoch ziemlich peinlich finden.
Eine Schabbat-Zeitschaltuhr schaltet das Licht unserer Sukka nach dem Essen aus und dann ist es eigentlich an der Zeit, in der Sukka schlafen zu gehen. Aber nicht in Israel. Hier wird an Sukkot bis tief in die Nacht gesungen und für jeden kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem er sich entscheiden muss, weiterzusingen, oder zu versuchen, trotz des Lärms zu schlafen.
Bei mir kommt dieser Zeitpunkt normalerweise ziemlich früh. Dieses Jahr möchte ich jedoch einmal versuchen, einen neuen Gesangsrekord aufzustellen und der letzte zu sein, der noch in seiner Sukka feiert. Dafür habe ich mir eine schöne Flasche Wein gekauft und ich werde den Kindern erlauben, solange wach zu bleiben, wie sie wollen. Damit sollte ich schon sehr weit kommen.
Chag Sukkot Sameach!
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