Partytime in der Laubhütte

Sukkot ist ein Fest der Freude, alles andere ist Nebensache. Vor allem der Schlaf kommt in diesen sieben Tagen zu kurz.

von Michael Selutin | | Themen: Laubhüttenfest
Laubhütte
Foto: David Cohen/Flash90

In der biblischen Beschreibung des Laubhüttenfests steht ein Vers, der im Laufe der Geschichte schreckliche Konsequenzen für das jüdische Volk hatte:

„…und ihr sollt euch sieben Tage lang freuen vor dem Herrn, eurem Gott.“

(3. Mose 23:40)

Dieser unschuldige Vers verpflichtet die Juden sich während des Laubhüttenfestes (Sukkot) zu freuen und wie es Brauch ist, wird das durchaus wörtlich genommen. Das bedeutet, dass man sich Juden besondere Mühe geben, fröhlich zu sein. Und wie wird man fröhlich? Richtig, mit lauter Musik und Wein (in meiner Gemeinde darf es auch gerne Whiskey sein).

Dieses Gebot fröhlich zu sein, wird genauso ernst genommen, wie das Gebot, koscher zu essen, oder am Schabbat nicht zu arbeiten. Dementsprechend wird auf allen Balkonen, auf denen eine Laubhütte aufgestellt wurde, laute Musik gespielt und am Abend geht die Party dann richtig los.

Für Menschen wie mich, die einen leichten Schlaf haben, ist Sukkot eine sehr schwere Zeit. Glücklicherweise ist es ebenso ein Gebot, nicht in der Laubhütte zu schlafen, wenn es einem nicht möglich ist, und ich nutze diese Möglichkeit gerne. Aber das bedeutet nicht, dass ich gut schlafen kann. Denn die Musik von den Partys in den Laubhütten meiner Nachbarn sind auch noch sehr gut in meinem Schlafzimmer zu hören.

Ich habe also die Sukkot-Nächte mit Ohrenstöpseln in meinem Schlafzimmer geschlafen und es hat ziemlich gut funktioniert. Am Mittwochabend war das Wetter jedoch sehr angenehm und ich nahm mir vor, zu versuchen, in meiner Laubhütte zu schlafen. Kaum hatte ich der überraschtesten Ehefrau von allen von meinem gewagten Vorhaben erzählt, machte unser Haus einen Sprung in die Luft, denn die Nachbarn aus dem Erdgeschoss hatten mit ihrer Party begonnen und die Musik voll aufgedreht.

So laut war es bisher noch nicht in unserem Gebäude und als ich von meinem Balkon herunterschaute, sah ich zu meinem Schreck etwa 20 Teenager in der Laubhütte des Nachbarn. Teenager sind die schlimmsten, wenn es um Partys geht, nicht nur, weil sie Lärm mögen, sondern auch, weil sie schreckliche Musik hören.

Die Laubhütte des Nachbarn steht zwei Stockwerke unter meiner Laubhütte, wo das Bambusdach im Takt der Techno Musik rauf und runter hüpfte. An Schlaf war nicht zu denken und es schien nicht, als ob die Party um 23.00 Uhr enden würde, wie es eigentlich vorgeschrieben ist.

Ich ging also wieder mit Ohrenstöpseln in meinem bequemen Schlafzimmer ins Bett, aber die Musik drang trotzdem durch meine Stöpsel. Irgendwann wurden die Lautsprecher ausgeschaltet, vielleicht hatte sich jemand beschwert, aber es wurde weiter gesungen und Lärm gemacht. Die Nacht war also ziemlich kurz, aber das hindert niemanden daran, weiterhin fröhlich zu sein.

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