
Guten Morgen, liebe Leser!

Alle lieben Brot. Es ist lecker, passt zu jedem Aufstrich und zu jeder Tageszeit. Es gibt nichts Schöneres, als ein ofenfrisches Brot vom Bäcker. Brot ist ein Grundnahrungsmittel, dass auch um jüdischen Glauben einen hohen Stellenwert hat. So segnen wir jeden Freitagabend die Challah-Brote zum Schabbat. Wir danken Gott, dass er uns das Brot von der Erde gegeben hat (Baruch atah Adonai, Eloheinu Melech Ha’Olam Hamotzi lechem min haaretz – Gesegnet seist Du, G-TT, unser G-tt, König des Universums, der das Brot aus der Erde hervorbringt). Das Abendessen zum Schabbatbeginn wird mit der Verteilung der Challah begonnen.
Überhaupt wird Brot hier im Nahen Osten zu jeder Mahlzeit gegessen, oft ist es die Basis der Mahlzeit. Es gibt nichts Leckeres (für mich jedenfalls) als eine Pita mit Falafel oder Schawarma. Und auf den Märkten sind die Bäckereien die mit am meisten besuchten Geschäfte. Auf meinem Weg vom Büro zum Bus gehe ich oft noch schnell durch den Machane Jehuda Markt, um ein paar warme Brötchen mit nach Hause zu nehmen. Und da das Brot als Grundnahrungsmittel gilt, werden die Preise für einfaches Weißbrot, für Mischbrot und auch die einfache Challah vom Staat subventioniert.

Nun soll das subventionierte Brot um ganze 20 Prozent teurer werden. Überrascht waren wir nicht, schließlich wird momentan fast alles teurer. Auch Milch und Eier sind gerade erst teurer geworden, auch hier werden die Preise vom Staat subventioniert. Kaum jemand hat sich aufgeregt, denn wie gesagt, es wird alles teurer momentan. Aber als jetzt die Erhöhung der Preise für Brot angekündigt wurden, war die Aufregung groß. Es wurde eine Notsitzung in der Knesset einberufen, um zu beraten, was gegen die Erhöhung der Preise für das Brot unternommen werden könnte. Man bat die Supermärkte, die Preissteigerungen erst einmal alleine zu tragen und sie nicht auf den Bürger zu übertragen. Jetzt wurde die Preiserhöhung erst einmal um vier Wochen verschoben. Bei uns werden Entscheidungen gerne aufgeschoben, Sie kennen sicher den Satz “aufgeschoben ist nicht aufgehoben”. Und wer weiß, vielleicht könnte man mit der Preiserhöhung sogar noch bis “nach den Feiertagen” warten.
In letzter Zeit wurden immer mehr Stimmern laut, die fragten, ob die Panik in Bezug auf die Brotpreise überhaupt gerechtfertigt sei. Und ob es sein könnte, dass unsere Politiker nur derart eifrig gegen die Verteuerung des Brotes einsetzen, weil wir wieder einmal vor Wahlen stehen? Das Brot hat heute tatsächlich nicht mehr den Stellenwert in unserer täglichen Ernährung, wie vielleicht in der Vergangenheit. Der Anteil des Brots in unseren monatlichen Ausgaben ist so minimal, dass die geplante Preiserhöhung für eine Durchschnittsfamilie nur etwa 5 Schekel ausmachen würde. Wegen 5 Schekel diesen Aufruhr?

Gut, auch gegen die hohen Benzinpreise hat sich unsere Übergangsregierung etwas ausgedacht und eine weitere Senkung der Benzinsteuer angekündigt. Zusammen mit dem Fall des Ölpreises auf der Welt wird das Benzin zum 1. August um mehr als einen Schekel billiger werden. Aber was ist mit den anderen Preiserhöhungen? Was ist mit den Zinsen, die nun schon seit zwei Monaten ständig erhöht werden und sich viel stärker auf unsere monatlichen Ausgaben auswirken als das Brot? Fast jeder Israeli, der es geschafft hat, eine Wohnung zu kaufen, hat dafür eine Hypothek aufgenommen und zahlt diese dann fast ein ganzes Leben lang ab. Für uns ist die monatliche Rate in den zwei Monaten schon um 200 Schekel gestiegen, das sind schon etwas mehr als die so gefürchteten 5 Schekel wegen des Brotes, oder? Ach ja, auch der Strom soll um 13 bis 16 Prozent teurer werden.
Da wir uns mitten im israelischen Sommer befinden, steigen nicht nur die Preise, sondern auch die Temperaturen. Das Wetter für heute:
Das Wetter für heute in Israel
Es wird wärmer, besonders im Landesinneren. An der Küste wird es unangenehm schwül. Das ist der israelische Sommer. Für heute werden folgende Höchsttemperaturen erwartet: Jerusalem 31 Grad, Tel Aviv 30 Grad, Haifa 28 Grad, Tiberias am See Genezareth 38 Grad, am Toten Meer 39 Grad, Beersheva 36 Grad, Eilat am Roten Meer 41 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist natürlich weiter am Sinken, er liegt jetzt bei -209.445 m unter dem Meeresspiegel. Es fehlen 0,645 Meter bis zur obersten Grenze!
Im Namen der gesamten Redaktion von Israel Heute wünsche ich Ihnen einen wunderbaren Dienstag. Machen Sie es gut.
Schalom aus Modiin!
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