Israel und die Ereignisse im Libanon

In der letzten Woche hat sich die Lage im Nahen Osten dramatisch zugespitzt. Was steht hinter dem überraschenden Rücktritt des libanesischen Premiers Saad Al-Hariri? Inwiefern ist Israel in diesem Wirbel verwickelt?

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In der letzten Woche hat sich die Lage im Nahen Osten dramatisch tugespitzt. Was steht hinter dem überraschenden Rücktritt des libanesischen Premiers Saad Al-Hariri? Inwiefern ist Israel in diesem Wirbel verwickelt?

Offiziell ist der libanesische Premierminister Al-Hariri während seiner Visite in Saudi-Arabien zurückgetreten und seitdem nicht mehr in seine Heimat zurückgekehrt. Kürzlich sagte Hariri dem libanesischen Fernsehsender Future TV, dass er nicht gegen seinen Willen in Riad festgehalten wird. „Wenn ich Saudi-Arabien verlassen möchte, dann kann ich das machen.“ Aber er sagte nicht wann. Aus verschiedenen Meldungen geht hervor, dass Hariri nach Riad eingeladen wurde, wo ihm Beweise vorgelegt wurden, dass sein Leben in Gefahr sei. In seiner Ansprache sprach er von Mordplänen gegen ihn und erhob schwere Vorwürfe gegen den Iran, dem Erzfeind Saudi-Arabiens und die mit dem Iran verbündete libanesische Schiitenmiliz Hisbollah, die zur Einheitsregierung des Libanon gehört. „Wo immer der Iran sich niederlässt, verbreitet er Zwietracht, Verheerung und Zerstörung, wie es seine Einmischung in die inneren Angelegenheiten arabischer Staaten zeigt. Doch die Hand der Iraner in dieser Region wird abgehackt werden“, warnte Hariri. Vor 12 Jahren wurde bereits seinen Vater und libanesische Premier Rafiq al-Hariri ermordet, wohinter die Hisbollah gestanden haben soll. Saad ist Sunnit und der zweitälteste Sohn. Neben der libanesischen Staatsbürgerschaft besitzt er auch die saudische.

Al-Hariris plötzlicher Rücktritt vertiefte die Kluft zwischen Riad und Beirut, zwischen Sunniten und Schiiten. Riad beschuldigt die schiitische Miliz Hisbollah für Hariris Rücktritt, wie auch die Untergrabung des politischen Systems im Libanon, was unter Aufsicht aus Teheran von der Hisbollah im Libanon durchgeführt wird. Der iranische Ayatollah Chamenei und Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah betonten, dass Saudi-Arabien durchdreht und einen Krieg gegen die Schiiten ausrufen will. Die Saudis hätten den Rücktritt des libanesischen Ministerpräsidenten Saad al-Hariri erzwungen und provozieren damit eine gefährliche Eskalation um Israel.

Saad Hariri (Foto: Creative Commons)

In Israel spricht man von westlichen Geheimdiensten, die Riad Informationen von Irans Plänen im Libanon vorlegten. Einige Sicherheitsexperten im Land sind sogar der Meinung, dass Israels Geheimdienst den Saudis die Informationen übermittelte. Seit Jahren warnte Israel vor Irans steigender Machtübernahme im Libanon, wie auch in Syrien während des blutigen Bürgerkrieges in den letzten sechs Jahren. „Wer heute im Libanon regiert, ist der Iran“, sagte wenige Tage vor Hariris Rücktritt der israelische Minister Israel Katz. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte bereits im Oktober einen Militärschlag gegen Hisbollah nicht ausgeschlossen, israelische Militäroffiziere drängen ihn zu diesem Schritt. Hassan Nasrallah warnte Israel vor jeglichen Versuch und warf Saudi-Arabien vor, Israel zu einem Krieg gegen den Libanon aufzuhetzen.

Was Israel und Saudi-Arabien verbindet, ist die Feindschaft mit dem Iran. Das hat mit der iranischen Atomaufrüstung begonnen, die für Riad und Jerusalem um jeden Preis gestoppt werden muss. Wiederholt sieht es so aus, als dass Israel wieder die Drecksarbeit für die Saudis im Libanon und Syrien mache. Das sagte unter anderem der ehemalige US-Nahostbeauftragte und Botschafter in Israel, Dan Shapiro.

Seit Jahren ist der Libanon, einmal ein christliches Abendland im Nahen Osten, politisch gelähmt. Wenn man will, kann man den Zwist im Libanon als eine Reflektion des religiösen Machtkampfs zwischen Schiiten und Sunniten betrachten. Laut den arabischen Medien wird dies Konsequenzen für die gesamte Region haben. Israels Nordgrenze, Libanon und Syrien, verwandelte sich in den letzten Jahren zu iranischen Stützpunkten, wovor Israel mehrfach warnte.

Bild: Grenzzaun zum Libanon mit einem Foto von Hassan Nasrallah, Führer der Hisbollah (Foto: Hamad Almakt/Flash90)

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