
Guten Morgen liebe Leser!
Ein weiteres Wochenende steht vor der Tür, jede Woche beginnt der Shabbat etwas früher als in der Woche davor. in etwas mehr all einen Monat beginnt bereits das neue jüdische Jahr. in den Wetterberichten wird immer von „für die Jahreszeit zu kühlen“ Temperaturen gesprochen. Ich kann das bei Temperaturen von 30 Grad bei uns und 40 Grad am Toten Meer kaum nachvollziehen. Allerdings hatte es gestern am Ben Gurion Flughafen und auch in Tel Aviv etwas getröpfelt. Gerne hätte ich auch in Jerusalem etwas Regen erlebt. Ab heute soll es wieder wärmer werden. Ist eigentich egal, im Sommer ist es hier bei uns nun mal warm.
Und hier nun das Wetter für heute in Israel:
Teilweise bewölkt mit einem leichten Anstieg der Temperaturen. Im Norden und an der Küste können einige Regentropfen fallen. Folgende Höchsttemperaturen werden erwartet: Jerusalem 28 Grad, Tel Aviv 30 Grad, Haifa 29 Grad, Tiberias am See Genezareth 38 Grad, am Toten Meer 40 Grad, Beersheva 33 Grad, Eilat am Roten Meer 39 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist unverändert und liegt bei -213.95 m unter dem Meeresspiegel.
Als ich gestern nach der Arbeit zu meinem Auto ging, verspürte ich einen scharfen und sehr unangenehmen Geruch. Je mehr ich mich dem Parkplatz näherte, je stärker wurde der Geruch, der Gestank. Ich sah Menschen, die sich die Nase zuhielten, einige Frauen holten ihr Parfum aus der Tasche und rochen daran. Ich kannte diesen Geruch. Es ist der Geruch von diesem “Stinkwasser”, das die Polizei verwendet, um Demonstranten zu vertreiben. Denn gestern hatte die Polizei nicht nur mit der “Pride-Parade” zu tun, die am Abend friedlich vonstatten ging. Gegen Mittag begann in der Jaffa Straße direkt vor meinem Parkplatz unweit der zentralen Busstation eine erneute Demonstration der ultra-orthodoxen Juden, der sogenannten Jerusalem-Gruppe, die bekannt für ihre aggressiven Proteste und Straßenblockaden ist, immer dann, wenn wieder mal einer ihrer Jugendlichen von der Militärpolizei festgenommen wurde, nachdem dieser sich nicht am Rekrutierungsbüro gemeldet hatte. Sie kennen die Geschichte. Der Protest gestern war besonders heftig, mehr als 30 Demonstranten sollen festgenommen worden sein. Und es wurde reichlich Stinkwasser eingesetzt.
Gestern in Jerusalem, ultra-orthodoxe Demonstranten werden mit Stinkwasser von der Straße geholt (Foto: Yonatan Sindel/Flash90)
Zu meinem Glück war die Demonstration schon vorbei, als ich zu meinem Auto gig, so dass ich ohne Probleme nachhause fahren konnte. Die Fahrt dauerte weniger als eine halbe Stunde.
Und wenn die Polizei gestern nicht genug zu tun hatte, musste sie sich mit einer weiteren Demonstration an der Saitenbrücke auseinandersetzen, wo religiöse Juden gegen die Pride-Parade protestierten. Kein einfacher Tag für unsere Polizei. Ihr gebührt ein großer Lob, die hatte die Lage im Griff. Am frühen Abend nahmen dann rund 15.000 Menschen an der Parade durch die Stadt teil, die friedlich verlief.
In den Zeitungen haben die Artikel zur „Rückkehr in die Schule“ begonnen. Ich habe nie verstanden, warum man die Kinder schon jetzt, mitten in den Sommerferien, daran erinnern muss, das bald schon wieder Schluss damit ist. Jetzt sind Ferien, die Sommerlager sind gerade zuende gegangen, August ist der Monat, wo sich die Eltern selbst den Kopf darüber zerbrechen müssen, wie sie den letzten Monat der Sommerferien für ihre Kinder gestalten. Viele nehmen sich jetzt ihren Jahresurlaub, der Ben Gurion Flughafen ist voll. Aber nicht alle haben Urlaub. Jetzt ist die Zeit, wo die Großeltern mit eingespannt werden, damit die Eltern weiter zur Arbeit gehen können. Größere Kinder kommen natürlich auch ohne die Oma oder den Opa aus. Kein einfacher Monat und auch kein billiger. Denn die Kinder sollen ja unterhalten und beschäftigt werden. Zum Glück kostet nicht alles Geld, es gibt viele Möglichkeiten, etwas mit den Kindern zu unternehmen, ohne das es den Geldbeutel zu sehr belastet.
Einfach mal kurz nach Tel Aviv fahren und auf Urlaub umschalten, der Strand ist umsonst.
Hier bei uns zuhause ist das alles kein Thema mehr. Die Tochter ist bei der Armee, der älteste Sohn ist ausgezogen und unser Jüngster beginnt sein letztes Schuljahr und wird in einigen Monaten auch volljährig sein. Ich bin oft erstaunt, wie schnell die Zeit vergangen ist. Ich hatte doch gerade erst bei jeder Fahrt in die Stadt die Kinderwagen die Treppen runter zum Auto schleppen müssen. Heute steigt unser Sohn einfach in sein Auto. Im nächsten Monat ist nicht nur Neujahr, auch ich begehe dann einen besonderen Jahrestag, 30 Jahre in Israel, enorm. Und in all den 30 Jahren habe ich es nicht ein einziges Mal bereut, nach Israel eingewandert zu sein. Ich würde es immer wieder machen.
Und nun wünsche ich Ihnen ein an genehmes Wochenende und einen gesegneten Shabbat, machen Sie es gut.
Shabbat Shalom aus Modiin!
Dov
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