Israel Heute Morgen – Der schwarze Süden

Was im Frühling noch grün und mit wunderschönen roten Anemonen, der “Kalaniot”, geschmückt war, ist heute fast nur noch schwarz. Im Süden brennt es jeden Tag. Warum fordert uns die Hamas schon wieder ausgerechnet zur Fußball-WM heraus?

von | | Themen: Guten Morgen

Guten Morgen liebe Leser!
Es lohnt sich zur Zeit nicht, zu viel über das Wetter zu sprechen. Heute beginnt der Sommer und im Sommer gibt es normalerweise keine dramatischen Wetteraussichten, mal ist es wärmer, dann sogar mal sehr heiß und danach wieder etwas „weniger warm“. Mehr nicht. Es ist warm, wie es eben im Sommer sein muss. Hier im Büro läuft die Klimaanlage standardmäßig, sonst könnte ich nicht hier sitzen und Ihnen diese Zeilen schreiben.

Und hier ist das Wetter für heute in Israel, kurz und bündig:

Heiter mit für die Jahreszeit normalen Temperaturen. Folgende Höchsttemperaturen werden erwartet: Jerusalem 29 Grad, Tel Aviv 29 Grad, Haifa 27 Grad, Tiberias am See Genezareth 36 Grad, am Toten Meer 39 Grad, Beersheva 33 Grad, Eilat am Roten Meer 40 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist um einen weiteren halben Zentimeter gesunken und liegt nun bei -213.58 m unter dem Meeresspiegel.

Im Süden ist es nicht so toll. Je mehr man sich den Orten im Grenzgebiet zum Gazastreifen nähert, desto schärfer wird der Brandgeruch, dieser scharfe Geruch, wie, als würde etwas geräuchert werden. Und dann sieht man schwarz, dort, wo wir noch im Frühling den sogenannten “Roten Süden” gefeiert haben mit der wunderbaren Blüte der “Kalaniot”, der Kronen-Anemone, wie sie auf Deutsch heißt. Es ist die in Israel beliebteste Blume, sie steht unter Naturschutz und darf daher nicht gepflückt werden. Im Frühling werden die dann grünen Felder mit dieser wunderbaren roten Blüte geschmückt. Auch bei uns in Modiin blüht diese Blume gegenüber unseres Hauses. Es gibt ein sehr berühmtes hebräisches Lied, dass den Namen dieser Blume trägt: “Kalaniot”, die Worte stammen vom Dichter Nathan Alterman, die Musik von Moshe Vilensky. Es wurde zur Zeit des zweiten Weltkrieges geschrieben. Es geht in dem Lied um diese Blume, wie sie immer wieder zurückkommt und blüht, jedes Jahr. Zur Zeit des Britischen Mandats wurden allerdings auch britische Soldaten einer Division, die im September 1945 in Israel stationiert war, mit dem Namen Kalaniot bezeichnet, da sie ein rotes Barett trugen. Die Soldaten fühlten sich beleidigt, so dass das Lied sogar für eine gewisse Zeit verboten war. Doch heute hören und singen wir dieses Lied nur wegen der wunderbaren Blüte dieser Blume. Das Lied ist durch die Sängerin Shoshana Damari berühmt geworden, sie hat es später bei jedem öffentlichen Auftritt gesungen. Und nun wollen auch Sie sicherlich dieses schöne Lied hören:

Die aus Jemen stammende Sängerin kam als fünfjährige im Jahr 1925 nach Israel. Sie war eine der berühmtesten und beliebtesten Sängerinnen Israels, sie starb im Jahr 2006. Hier können SIe das Lied zusammen mit ihr geniessen.

Und nun zurück zur traurige Realität im Süden. Statt rot und grün hat nun die schwarze Farbe die Oberhand gewonnen. Jeden Tag hat man dort mit um die 20 Bränden zu kämpfen, die durch die Drachen und Ballons ausgelöst werden. Weizenfelder und Wälder sind den Flammen zum Opfer gefallen. Hier bei uns werden diese Drachen- und Ballon-Angriffe, die die Existenz der Landwirte in der Region gefährden, als Terror bezeichnet. Die Welt scheint da anders zu sehen. Was sind schon ein paar Feuer, denkt man sich dort, deswegen dürfe man nicht auf die Menschen schießen, die diese Drachen und Ballons steigen lassen. Die Hammas hat da wirklich einen kreativen Weg gefunden, Israel weiter zu schaden. Die Frage ist, ob wir uns damit abfinden müssen.

Die Zeitung „Jediot Achronot“ hat heute auf einer ihrer Seiten Bilder vom Süden veröffentlicht, vor und nach den Angriffen der Feuerdrachen.

“Der Schwarzwald“ nennt die Zeitung diese Seite, die die „Sehnsucht nach grün im verbrannten Landstrich“ beschreibt. Ein Klick auf das Bild bringt Sie zu den einzelnen Bildern auf der Internetseite der Zeitung

Ja, es ist sehr traurig, aber wir werden uns nicht unterkriegen lassen. Ich frage mich nur, warum die Hamas immer erst bis zur Fußball-WM warten muss, um uns mit ihren Raketen, Mörsergranaten usw. herauszufordern.

Und nun wünsche ich Ihnen einen angenehmen und ruhigen Donnerstag, morgen ist dann schon wieder Wochenende. Machen Sie es gut.

Shalom aus Jerusalem!

Dov

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