
Guten Morgen liebe Leser!
Und jetzt ist er da, der 31. August. Für die Kinder Israels immer ein besonderes Datum. Der letzte Tag der Sommerferien. Aber diesmal bekommen sie noch einen Ferientag dazu, denn heute morgen ist Shabbat. Dass ich hier sehr viel über den Beginn des neuen Schuljahres schreibe zeigt, wie wichtig dieses Ereignis hier bei uns jedes Jahr genommen wird. Der Beginn des neuen Schuljahres verdrängt alle anderen Nachrichten in den Hintergrund. Eigentlich verstehe ich gar nicht, warum das so ist. Ich erinnere mich nicht, dass es damals in Deutschland so wichtig genommen wurde, wenn die Sommerferien zuende gingen. Das mag daran liegen, dass jedes Bundesland andere Ferientermine hat. Hier in Israel ist das ganze Land in den Ferien. Und der Beginn des Schuljahres wird wie eine militärische Operation behandelt. Es gibt sogar ein Kontrollzentrum, das für einen reibungslosen Beginn des ersten Schultages verantwortlich ist. Alle wichtigen Ereignisse und Probleme einzelner Schulen werden an dieses Kontrollzentrum gemeldet. Dieses Zentrum erinnert mich ein wenig an die NASA. Da gab es bei Starts der Raumfähren und Raketen doch immer diese Reihen mit Tischen, an denen die Menschen mit Kopfhörern vor Monitoren saßen, und mit den Astronauten in Verbindung waren. So ungefähr können Sie sich das Kontrollzentrum des israelischen Bildungsministeriums vorstellen. Aber vielleicht übertreibe ich auch etwas bei dieser Beschreibung.
Sicher ist, dass die Schreibwarengeschäfte heute noch einmal eine gute Kasse machen werden. Sogar mein Sohn bat mich, mit ihm später ein paar Dinge zu besorgen. Für uns ist dieses Jahr fast historische, denn es ist unser letztes Jahr, in der „wir“ uns auf die Schule vorbereiten.
Für viele Eltern kann so ein Einkauf für die Schule auch zu einem Alptraum werden, wie das Video hier humorvoll zeigt. (Auch ohne Hebräischkenntnisse zu verstehen)
Am Ende bittet die Mutter ihre Kinder bis Abend in Geschäft zu lassen, nachdem sie zuvor um finanzielle Hilfe bat, als eine Verkäuferin ihre Hilfe anbot. Sie sehen, hier bei uns fehlt es nicht an Humor, aber vergesse Sie nicht, dass in jedem Witz auch ein Fünkchen Wahrheit steckt.
Im Fernsehen werden gerade ein paar Lehrerinnen interviewt, darunter eine junge Lehrerin, die zum ersten Mal als Lehrerin die Schulklasse betreten wird. Eine weitere Lehrerin war vor einiger Zeit noch Polizistin, jetzt hat sie sich auf das Lehramt umgeschult. So etwas ist bei uns durchaus üblich. Viele Menschen aus anderen Bereichen, wie zum Beispiel dem High Tech entscheiden sich etwas, anderes zu machen und ihr Wissen an die junge Generation weiterzugeben, auch ,wenn sie dann etwas weniger verdienen als in der High Tech Branche. Allerdings sind die Arbeitsbedingungen der israelischen Lehrer in den letzten Jahren deutlich verbessert worden. Die früheren Streiks scheinen Früchte getragen zu haben. Schade, dass diese Streiks nötig waren. In diesem Jahr gab es erstmals seit langer Zeit noch nicht einmal eine Streikdrohung. Ein gutes Zeichen, unser Bildungsminister Bennet wird das sicher gefallen.
Die Schulklassen sind schon für den ersten Tag vorbereitet, wie diese Klasse in Tzfat (Foto: David CohenFlash90)
Allerdings wurde gestern gemeldet, dass die Busfahrer zweier großer Busgesellschaften für Sonntag einen Streik ausgerufen haben. Sollte dieser Streik tatsächlich stattfinden, würden davon nicht weniger als 200.000 Schüler betroffen sein. Dann dürfen die Eltern einspringen, was wiederum mehr Verkehr auf den Straßen bedeuten wird.
Viele Eltern von neuen Erstklässlern nehmen sich für den ersten Schultag frei, oder kommen etwas später zur Arbeit, um ihre ihre Kindern zu ihrem ersten Schultag zu begleiten. Später wiederholt sich diese Situation dann, wenn an sein Kind zur Rekrutierungsstelle der Armee zum Beginn des Militärdienstes begleitet, diesen Gedanken hatte ich gerade.
Und jetzt schulde ich Ihnen noch das Wetter für heute in Israel:
Teilweise bewölkt bis heiter mit einem weiteren leichten Anstieg der Temperaturen, besonders in den Bergen. Folgende Höchsttemperaturen werden erwartet:Jerusalem 31 Grad, Tel Aviv 30 Grad, Haifa 28 Grad, Tiberias am See Genezareth 39 Grad, am Toten Meer 38 Grad, Beersheva 35 Grad, Eilat am Roten Meer 39 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist um einen weiteren halben Zentimeter gesunken und liegt jetzt bei -214.21 m unter dem Meeresspiegel
Was bleibt, ist den Schulkindern Israel zwei letzte angenehme Ferientage zu wünschen. Und Ihnen, liebe Leser, wünsche ich nun ein angenehmes Wochenende und einen gesegneten Shabbat. Machen Sie es gut.
Shabbat Shalom aus Modiin!
Dov
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