
Boker Tov liebe Leser!
Es ist kaum zu glauben, aber die Woche neigt sich schon wieder ihrem Ende entgegen. Für uns verging sie wie immer sehr schnell, es ist einfach nie langweilig bei uns und das nicht nur wegen Corona, auch ohne dieses Virus ist immer etwas los. Seit unsere Tochter mit ihrem Studium begonnen hat, hat sich der Alltag zu Hause verändert. Das Studium findet momentan nicht in der Hochschule in Ramat Gan, sondern hier bei uns zu Hause statt, per Zoom, was natürlich bei Vorträgen sehr bequem ist, aber bei praktischen Unterrichtsstunden, die es in dem Studiengang unserer Tochter gibt, kann ein Fernstudium zu einer echten Herausforderung werden.
Am Montag fuhr ich meine Tochter nach Ramat Gan, wo sie für die Hochschule einen Englischtest machen sollte. Dieser Test wird für viele Studiengänge gemacht und von einem externen Institut durchgeführt. Der Test fand im “Blich” – Gymnasium statt, die riesige Schule im ganzen Land bekannt. Und das aus einem interessanten Grund. Irgendwie ist es zur Tradition geworden, vor anstehenden Knesset-Wahlen eine “Testwahl” unter den Schülern des Blich-Gymnasiums durchzuführen. Warum gerade dort? Ich gebe zu, ich weiß es nicht. Vielleicht begann es im Rahmen des Unterrichts. Doch warum ist gerade Blich so berühmt geworden? Auch in anderen Schulen werden mittlerweile “Wahlen” unter den Schülern durchgeführt, aber die Schülerwahlen im Blich-Gymnasium sind landesweit bekannt. Denn in den Jahren hat es sich gezeigt, dass die Schüler dort einen guten Riecher zu haben scheinen, oft haben sie die Ergebnisse der echten Wahlen vorausgesehen. Und mit der Zeit sind die Wahlen vom Blich-Gymnasium zu einer festen Institution geworden. Sogar die Politiker der verschiedenen Parteien besuchen das Gymnasium im Rahmen ihres Wahlkampfes, schließlich möchte man dort ein gutes Wahlergebnis erzielen. Aber nicht immer tippen die Schüler auf dem richtigen Wahlsieger. Beim letzten Mal gewann Blau-Weiß dort die Wahlen. Die Realität sieht anders aus. Aber immerhin dort wäre Benny Gantz Premierminister geworden.
“Wahlkampf” im Blich-Gymnasium 2015
So wie es aussieht, können sich die Gymnasiasten von Blich wohl bald wieder auf eine neue Wahl vorbereiten. Denn politisch ist es bei uns wieder kräftig am Brodeln. Sollte nicht noch ein verspätetes Chanukka-Wunder geschehen, wird sich die Knesset in der nächsten Woche auflösen und damit den Weg zu den vierten Wahlen innerhalb von zwei Jahren ebnen. Und sollte es tatsächlich dazu kommen, bin ich sehr gespannt, wer das Rennen machen wird. Den letzten Umfragen zufolge kann sich Benny Gantz vielleicht schon auf den politischen Ruhestand vorbereiten, seiner Blau-Weiß-Partei werden gerade Mal sechs Sitze in der nächsten Knesset vorausgesagt. Gideon Saar hat mit der Gründung seiner Partei und seinem Abschied von der Likud-Partei die Karten neu gemischt. Plötzlich gibt es eine Alternative für Netanjahu. Er hat den richtigen Moment für diesen Schachzug gewählt und bei den letzten Umfragen schon 21 Sitze erhalten, sehr zum Leid vom Yamina-Vorsitzenden Naftali Bennet, der bisher als einzige Alternative zu “Bibi” gesehen wurde. Ich bin gespannt, ob die Schüler von Blich mit dieser neuen Situation bei ihrer eventuellen nächsten Stimmabgabe in der Schule klarkommen werden. Wählen sie besser als wir? Ich selbst weiß noch nicht, wem ich bei den kommenden Wahlen meine Stimme geben werde.

Nach knappen zwei Stunden hatte meine Tochter ihren Englischtest beendet. Wir gingen noch ein wenig durch die Straßen neben der Schule. Sie liegt in einem Villenviertel, nicht weit vom Nationalpark von Ramat Gan entfernt. Bei unserem kurzen Spaziergang erzählte ich meiner Tochter von der Bedeutung der Schule, in der sie gerade war. Was mir sofort auffiel, war die Tatsache, dass es hier keine Parkplatznöte zu geben scheint, jedenfalls nicht in der Gegend, wo wir uns befanden. Die Villen, die wir sahen, waren zum Teil sehr beeindruckend, was ihre Größe betrifft.

Nach unserem kurzen Spaziergang fuhren wir dann wieder nach Hause, pünktlich zu einer weiteren Zoom-Vorlesung meiner Tochter.
Und jetzt das Wetter:
Das Wetter für heute in Israel
Vereinzelte Regenschauer und Gewitter vom Norden bis zum nördlichen Negev. Gefahr von Blitzfluten in den Wadis im Osten. Für heute werden folgende Höchsttemperaturen erwartet: Jerusalem 13 Grad, Tel Aviv 18 Grad, Haifa 15 Grad, Tiberias am See Genezareth 19 Grad, am Toten Meer 22 Grad, Beersheva 16 Grad, Eilat am Roten Meer 21 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist dank der Regenfälle um weitere drei Zentimeter gestiegen und liegt jetzt bei – 209.905 m unter dem Meeresspiegel. Es fehlen 110,5 Zentimeter bis zur oberen Grenze.
Im ganzen Land gab es in den letzten Tagen starke Regenfälle
Im Namen der gesamten Redaktion von Israel Heute wünsche ich Ihnen einen wunderbaren Donnerstag. Bleiben Sie gesund.

Schalom aus Modiin!
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