
Boker Tov liebe Leser!
So wie es momentan aussieht, werden wir den Sommer in Israel verbringen. Die Grenzen sind für Israelis geschlossen, es sei denn, man hat einen europäischen Reisepass, mit dem man ins Ausland fliegen kann.
Aber die israelische Regierung denkt sowieso daran, ihren Bürgern im Schatten der zweiten Corona-Welle die Ausreise erst nach dem Sommer zu genehmigen. Wir sollen das Geld für die Ferien hier im Land verschwenden und nicht außerhalb der Grenzen. Und es gibt noch einen weiteren Grund. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu möchte seinen engen Freund in Washington, US-Präsident Donald Trump, nicht verärgern. Es würde nicht gut aussehen, wenn die Regierung in Jerusalem den Israelis die Ausreise nach Europa erlaubt, nicht aber in die Vereinigten Staaten, weil dort die Pandemie noch immer am Toben ist. Doch vor allem sollen wir zuerst den Tourismus hier in Israel unterstützen, der seit dem Ausbruch der Pandemie einen absoluten Knock Out erlitten hat.

Flohmarkt in Jaffo
Anstatt ein verlängertes Wochenende in Amsterdam, Berlin, Barcelona, London, Paris oder Rom, buchen Israelis jetzt Hotels in Tel Aviv, Eilat, Jerusalem, Haifa oder am vollen See Genezareth. Als wir kürzlich für einige Tage in Jaffo waren, hatten wir das Gefühl, im Ausland zu sein. Das Mittelmeer, die fremden Sprachen auf der Straße, die Atmosphäre und die Küche. Die kleinen Straßenrestaurants in Jaffo oder Tel Aviv sind oft traditionelle Familienrestaurants, die leckeres Essen anbieten. Bei diesen Lokalen kommt es immer darauf an, aus welchen Herkunftsländer die Familien nach Israel eingewandert sind. So haben wir in diesen Tagen in Bulgarien (Küche von Sara) gegessen, in Libyen (Gueta), in Italien (Italkia), im Iran (Saluf & Sons), in arabischen Ländern (Babai), in der Türkei (Ouzeria), in Griechenland (Derbi Bar) und bei unseren Söhnen in Tel Aviv (israelische Fusion. Das Beste!!!). Gemeinsam mit unseren Söhnen und ihren Freunden haben wir ein köstliches Abendessen gekocht.

Ohne Flug, ohne Duty Free, ohne Taxi vom und zum Flughafen und ohne weitere Unkosten haben wir in Israel für wenige Tage Ferien im Ausland gespielt. Zudem sind auch die Übernachtungspreise im Land gesunken, um die Israelis in die Hotels zu locken. Die Zeit in Jaffo war einmalig. Wer hätte jemals gedacht, dass wir einige Tage in Jaffo verbringen werden. Auch wenn die Arbeit deswegen nicht aufgehört hat, sondern Online und via Telefon weiterging, haben wir die Zeit in Jaffo genossen. Unterwegs waren wir entweder zu Fuß oder mit meinem E-Scooter, mit dem wir durch alle Straßen und Gassen sausten. An allen Staus vorbei, das war das schönste.

Wir haben eine neue Umgebung kennengelernt, die für uns in Jerusalem oft fremd war. Juden und Araber leben in Jaffo in einer Harmonie zusammen, die im tägliche Leben in Jerusalem nur selten zu sehen ist. In Jaffo leben Juden und Araber gemeinsam in Wohnvierteln und Gebäuden, was in Jerusalem nicht der Fall ist. In Jerusalem leben Juden im westlichen Stadtteil und Araber in Ostjerusalem. Wie sagte uns ein Taxifahrer? „In Jaffo sind die Menschen, Juden und Araber, lockerer als in Jerusalem. In Jerusalem ist alles politisch, extrem und kompliziert. Araber und Juden sind in Jerusalem extremer als bei uns.“

In Tel Aviv und Jaffo wurden wir an die wunderschönen Sonnenuntergänge erinnert, als die Sonne am Horizont in den Wolken verschwand. Der Himmel färbte sich mit roten Farben und überall am Strand entlang verabschieden sich die Menschen von der Sonne, jung oder alt, Juden, Araber oder die im Land gebliebenen Ausländer. Ein leiser Wind weht und ein neuer Tag beginnt. Und wer weiß, vielleicht entdecken wir Dank Corona unser Land Israel wieder.

Das Wetter für heute in Israel
Heiter bis teilweise bewölkt ohne bemerkenswerte Veränderungen der Temperaturen. Für heute werden folgende Höchsttemperaturen erwartet: Jerusalem 30 Grad, Tel Aviv 28 Grad, Haifa 27 Grad, Tiberias am See Genezareth 37 Grad, am Toten Meer 38 Grad, Beersheva 34 Grad, Eilat am Roten Meer 40 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist am Wochenende um weitere anderthalb Zentimeter gesunken und liegt jetzt bei – 209.115 m unter dem Meeresspiegel, es fehlen 31,5 Zentimeter bis zur oberen Grenze!
Im Namen der gesamten Redaktion von Israel Heute wünsche ich Ihnen einen angenehmen Sonntag. Machen Sie es gut.
Schalom aus Jerusalem!
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