Guten Morgen Israel – Es geht weiter

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Die Knesset hat ihre Auflösung im letzten Moment verhindert. Jetzt kann in Ruhe weiter gestritten werden.

Foto: Oren Ben Hakoon/POOL

Boker Tov liebe Leser!

Gestern Abend ist hier bei uns ein weiteres politisches Drama beendet worden. Gerade noch rechtzeitig verabschiedete die Knesset ein Gesetz, das ihre automatische Auflösung und damit neue Wahlen verhinderte, oder wenigstens auf einen späteren Zeitpunkt verschob.

So langsam habe ich verstanden, wie unsere Politiker arbeiten. Gesetze sind dazu da, geändert zu werden. Wenn irgendetwas nicht passt, dann wird es einfach passend gemacht. Diesmal ging es um das Gesetz, das vorschreibt, dass sich die Knesset automatisch auflöst, wenn bis zu einem bestimmten Datum kein neuer Haushalt verabschiedet wird. Dieser Tag war gestern. Dem ursprünglichen Gesetz zufolge hätte sich die Knesset um Mitternacht auflösen müssen, wir hätten zum vierten Mal ein neues Parlament wählen müssen. Aber das wollte dann doch keiner von unseren Politikern, die sich seit Bestehen der Einheitsregierung, die größte Regierung, die Israel jemals hatte, eigentlich nur gestritten haben. Netanjahu und Gantz haben sich zusammengetan, um gemeinsam mit ihrer riesigen „Corona-Regierung“ wie die Koalition auch genannt wird, das Virus und seine Folgen zu bekämpfen. Doch leider haben sie sich nur gegenseitig bekämpft, Corona scheint nicht wichtig genug zu sein. Auch nicht die fast täglichen Demonstrationen vor dem Amtssitz des Ministerpräsidenten oder die fast eine Million Menschen ohne Arbeit. Ach ja, dann haben wir auch noch täglich um die 1500 Neuinfizierungen mit dem Virus.

Corona wurde zu einer Nebensache, in den letzten Tagen ging es nur noch um die möglichen vierten Wahlen, da eine Einigung zwischen Likud und Blau-Weiß einfach nicht in Sicht war. Im Fernsehen wurden Videos von der letzten Zeit gezeigt, in denen sich Netanjahu und Gantz gegenseitig beschuldigten.

 

Können sich jetzt in Ruhe weiter streiten – Gantz und Netanjahu gestern in der Knesset.

Es wurden Umfrageergebnisse veröffentlicht, die vielleicht der Grund dafür waren, dass wir nicht noch einmal wählen müssen. Einer letzten Umfrage zufolge hätte der Likud 31 Mandate bekommen, was gar nicht so schlecht klingt, denn Blau-Weiß würde mit nur 11 Abgeordneten in die Knesset ziehen. Für Netanjahu eigentlich eine tolle Sache, oder? Aber dann haben wir noch Naftali Bennet von Yamina, der heute außerhalb der Regierung ist. Doch der letzten Umfrage zufolge hätte Yamina ihre Kraft verdreifacht. 18 Sitze hätte Bennet mit seiner Partei bekommen, wenn jetzt noch einmal gewählt werden würde. Damit wäre er auf einmal die zweitstärkste Kraft in der Knesset, zusammen mit Jesh Atid von Jair Lapid, die ebenfalls 18 Sitze bekommen würde. Und das wäre für Netanjahu eine Katastrophe. Er sieht in Bennet seinen gefährlichsten Konkurrenten, auch wenn er dem rechten Block angehört.

So scheint sich Netanjahu lieber weiter mit einem geschwächten Benny Gantz streiten zu wollen, denn dieser kann sich neue Wahlen überhaupt nicht leisten, sie würden seinen Traum, Ministerpräsident von Israel zu werden, endgültig zerstören. Daher war auch klar, dass man sich in der 90. Minute einigen und vierte Wahlen verhindern würde. Und das ging eben ganz einfach. Wenn einem etwas nicht passt, dann wird eben ein neues Gesetz ins Leben gerufen, damit es wieder passt.

Nun ist erstmal wieder Ruhe, alles ist gut. Es darf sich wieder gestritten werden. Und nun zum Wetter:

Das Wetter für heute in Israel

Teilweise bewölkt bis heiter mit einem leichten Rückgang der Temperaturen. Für heute werden folgende Höchsttemperaturen erwartet: Jerusalem 30 Grad, Tel Aviv 32 Grad, Haifa 28 Grad, Tiberias am See Genezareth 37 Grad, am Toten Meer 38 Grad, Beersheva 35 Grad, Eilat am Roten Meer 40 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist um einen halben Zentimeter gesunken und liegt bei – 209.515 m unter dem Meeresspiegel, es fehlen 71,5 Zentimeter bis zur oberen Grenze!

Das Tote Meer

Und nun beginnt ein neuer Tag. Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Vielleicht werde ich ja überrascht und unsere Regierung kümmert sich ab jetzt um die wirklich wichtigen Dinge, es gibt so viel zu tun. Im Namen der gesamten Redaktion von Israel Heute wünsche ich Ihnen einen wunderbaren Dienstag. Bleiben Sie gesund.

 

Schalom aus Modiin!

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