Guten Morgen Israel – Das Normale schätzen

Corona lehrt uns, dass nichts auf dieser Welt selbstverständlich ist

von Dov Eilon | | Themen: Guten Morgen
Foto: Dov Eilon

Boker Tov liebe Leser!

Gestern war ich seit langer Zeit wieder in unserer Redaktion in Jerusalem. Am Eingang des Gebäudes musste ich kurz stehenbleiben, um mich an den Code zu erinnern, mit dem die Tür geöffnet wird. Das passiert eben, wenn man schon seit so langer Zeit von zu Hause aus arbeitet. Aber ich konnte mich dann doch noch an den Code erinnern.

Es war schön, die Kollegen endlich mal wieder nicht nur auf dem Monitor während unserer Zoom Treffen zu sehen, sondern in der Realität. Auch mein Büro konnte ich noch wiedererkennen. Nach unserer wöchentlichen Redaktionssitzung, die nun endlich mal wieder ohne Zoom stattfinden konnte, ging ich noch kurz in die Stadt. Ja, ich hatte etwas Sehnsucht nach meinem Jerusalem. Auch wenn ich schon seit über acht Jahren in Modiin wohne, Jerusalem wird immer “meine” Stadt bleiben.

Jerusalem ist allerdings nicht mehr so, wie es vor Corona war. Auch nach der Lockerung des Lockdowns war es in der Stadt sehr leer und still. Ja, besonders diese ungewöhnliche Stille war mir aufgefallen. Es fuhren kaum Autos auf den Straßen. Und in der sonst immer sehr lebendigen Fußgängerzone herrschte ebenfalls eine traurige Stille. Es waren Menschen unterwegs, aber die ganze Stimmung war so anders. Ich konnte die Schritte von jedem Einzelnen hören, als ich an den geschlossenen und teilweise leeren Geschäften vorbeilief.

Für einen Nachmittag war es ziemlich leer. Jerusalem gestern.

Kurz bevor ich mich dann wieder auf den Weg nach Hause machte, ging ich noch kurz über den Machane Jehuda Markt, um schon für das kommende Wochenende einzukaufen. Denn das wird ein ganz besonderes Wochenende werden. Endlich können wir wieder unseren Sohn aus Tel Aviv sehen. Normalerweise ist der Markt immer sehr voll, aber zu Coronatagen ist alles anders.

Die Fahrt zurück nach Modiin verlief glatt. Es waren relativ wenige Autos unterwegs. Nach nur einer knappen halben Stunde war ich schon zu Hause, gerade rechtzeitig, um bei einem bedeutenden Ereignis dabeisein zu können. Die beste Freundin unserer Tochter war auf dem Weg zu uns. Eigentlich gar nichts Besonderes, mögen Sie jetzt denken. Aber das war ein ganz besonderes Erlebnis. Als ihre Freundin schließlich unsere Wohnung betrat begrüßten wir sie alle mit Applaus. Zum ersten Mal seit vier Wochen bekamen wir wieder Besuch. Was für eine verrückte Zeit, dachte ich mir. Plötzlich wird aus einer ganz normalen Sache ein sehr emotionelles Ereignis. Tja, Corona lehrt uns, normalerweise selbstverständlichen Dinge zu schätzen. Wir sollten nichts als selbstverständlich ansehen.

Und jetzt das Wetter.

 

Das Wetter für morgen in Israel

Auch heute wird es für die Jahreszeit überdurchschnittlich warm werden. Für heute werden folgende Höchsttemperaturen erwartet: Jerusalem 28 Grad, Tel Aviv 30 Grad, Haifa 28 Grad, Tiberias am See Genezareth 36 Grad, am Toten Meer 32 Grad, Beersheva 31 Grad, Eilat am Roten Meer 35 Grad. Der Wasserpegel des See Genezareth ist unverändert und liegt bei – 209.895 m unter dem Meeresspiegel angegeben. Es fehlen 109,5 Zentimeter bis zur oberen Grenze!

Im Namen aller meiner Kollegen von Israel Heute wünsche ich Ihnen einen wundervollen Dienstag. Sie wissen ja, Dienstag ist ein besonders guter Tag. Machen Sie etwas daraus.

 

Schalom aus Modiin!

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