Die Ruhe vor dem Sturm

Ein Bericht aus dem Norden.

von Judith Jeries | | Themen: Libanon, Hisbollah
Gott
Aussichtspunkt an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon, Nordisrael. Foto: Chaim Goldberg/Flash90

Ich lebe in Galiläa. Wir wissen, was kommt, man kann die Spannung förmlich spüren, man kann die Schwere in der Luft vielerorts fast mit einem Messer zerschneiden. Die Frage ist nicht, ob, sondern wann. Unser Herz bricht beim Anblick der Vorgänge im Süden des Landes. Wir fühlen uns wie gelähmt. Bislang blieben wir in den letzten Jahren von Angriffen verschont, bis auf wenige vereinzelte Vorfälle wie der im April, der nur einige Ortschaften in Westgaliläa betraf.

Ich kenne Familien, die von dem Raketenangriff im April überrascht worden waren und deren Kinder bis heute traumatisiert sind. Sie leben nahe an der Grenze zum Libanon und wissen, dass es bald wieder Raketen regnet. Nicht nur die Kinder haben Angst. Den Erwachsenen ist der Unterschied wohl bewusst: Dieses Mal säße die Hisbollah am Hebel, und die machen erfahrungsgemäß keine halben Sachen. Vielen steckt noch der Krieg von 2006 in den Knochen, der einen Monat dauerte.

UNIFIL hat sich im Südlibanon bereits aus dem Staub gemacht, Einwohner grenznaher israelischer Ortschaften haben eine Nachricht erhalten, sie sollen ihre Häuser evakuieren. In der Ferne kreisen Hubschrauber der Armee, ansonsten herrscht eine gespenstige Ruhe. Es ist die Ruhe vor dem Sturm. Wie geht man mit dieser Situation um?

Ein UN-Wachposten an der israelisch-libanesischen Grenze, Nordisrael, Foto: Chaim Goldberg/Flash90

Man geht auf die Knie. Es sind Situationen wie diese, die einen Gott näher bringen. Weil man erkennt, wie winzig man selbst ist und wie groß Gott sein muss, der alles in der Hand hat, auch die derzeitige Lage. Er kennt die Hintergründe, er weiß, warum was geschieht, wie es weitergeht und wie unsere Zukunft aussieht.

Diese Alles-oder-Nichts Situation, in der es im Grunde genommen um die Existenz des Staates Israel geht, zerrt an den Nerven. Verlieren ist keine Option, selbst die meisten israelischen Araber wollen lieber unter jüdischer Herrschaft leben, als unter moslemischer.

Diese existentielle Krise birgt die Chance, dem Schöpfer des Himmels und der Erde wieder näherzukommen. Wenn es uns zu gut geht – entfernt sich unsere sündige Natur nicht leichtfertig von Gott? Und rennen wir nicht erschüttert in die Arme Gottes, wenn wir nicht weiterwissen und uns mit einer Situation konfrontiert sehen, mit der wir total überfordert sind?

Die Antwort ist Gebet.

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