Bürgermeister gegen Schließung orthodoxer Viertel Jerusalems

8018 Israelis am Corona-Virus erkrankt. Besonders stark sind orthodoxe Städte und Viertel betroffen.

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Polizei kontrolliert Einhaltung der Beschränkungen in Mea Shearim Foto: Olivier Fitoussi/Flash90

Bild: Im orthodoxen Stadtteil Mea Shearim kontrolliert die Polizei verstärkt die Einhaltung der Anordnungen. Nicht alle halten sich an die Bewegungsbeschränkungen.

 

Die Zahl der an Corona-Erkrankten in Israel ist auf 8,018 angestiegen, 127 davon befinden sich in einem kritischen Zustand. 106 Patienten müssen mit Atemgeräten am Leben gehalten werden. 46 sind an den Auswirkungen des COVID-19 verstorben. 477 Patienten mittlerweile wieder gesund, wie das israelische Gesundheitsministerium heute erklärte.

Bei diesen Zahlen, handelt es sich jedoch nur um diejenigen, die sich durch die Untersuchungen des israelischen Gesundheitsministeriums ergeben haben. Es wird davon ausgegangen, dass es viel mehr Erkrankte gibt, welche nicht in Krankenhäusern behandelt werden und sich nicht isoliert in Quarantäne befinden.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums Israels an die Stadtgemeinde Jerusalems gäbe es viele unbehandelte Corona-Erkrankte, besonders in den jüdisch-orthodoxen und auch arabischen Vierteln in Jerusalem, wo sich nicht all an die strengen Quarantäne-Vorschriften halten würden.

 

Plan zur Schließung von Stadtteilen

Die Polizei hat nun zusammen mit der Stadtverwaltung Jerusalems einen Plan entwickelt, der jetzt vom Gesundheitsministerium und vom Büro des Premierministers diskutiert wird. Darin geht es um die Schließung von fünf orthodoxen und arabischen Nachbarschaften in Jerusalem, ähnlich, wie es bereits in der Stadt Bnei Brak geschieht. Unter den Stadtvierteln befinden sich Meah She`arim, Geula, Har Nof, Beit Hanna und Beit Safafa.

Bnei Brak

Die orthodoxe Stadt Bnei Brak wurde hermetisch abgeriegelt

 

Bürgermeister ist dagegen

Überraschenderweise hat sich nun ausgerechnet Jerusalems Bürgermeister Moshe Leon gegen diese Schließungen der Stadtviertel ausgesprochen. Er begründet dies, indem er auf die vielen Kinder der orthodoxen Familien hinweist. Für orthodoxe Großfamilien sei es besonders schwierig oder fast unmöglich, erkrankte Kinder zu isolieren.

Moshe Leon

Sein Lösungsvorschlag ist, einige der an COVID-19—erkrankten Orthodoxen in zwei Hotels zu verlegen, welche zu Corona-Hotels umgebaut werden. Dafür wurde von der Stadtverwaltung eine neue zentrale Leitungsstelle eröffnet. Dann könnten die Großfamilien Platz und Raum haben, um einige Familienangehörige zu isolieren; so sein Gedankengang.

Der Bürgermeister von Jerusalem, Moshe Leon, steht in dieser Frage in engem Kontakt mit allen Regierungsstellen und äußerte sich gegen jede Aufhetzung gegen den einen oder anderen Sektor“, hieß es in einer Erklärung der Stadtverwaltung. Der Bürgermeister fordere die gesamte Öffentlichkeit auf, die Richtlinien des Gesundheitsministeriums strikt einzuhalten. Dies seien Richtlinien, die Leben retten.

Zurzeit befinden sich 639 der 8,018 Erkrankten in den sogenannten Corona-Hotels. Krankenhäuser behandeln 739 Patienten, weitere 4,897 Kranke befinden sich in der häuslichen Quarantäne.

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