
Der Antisemitismus stellt in Deutschland nach wie vor ein alarmierendes Problem dar. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 2.480 antisemitische Vorfälle registriert, das entspricht etwa sieben Vorfällen pro Tag, so der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) in seinem Jahresbericht. Trotz eines leichten Rückgangs der Gesamtzahl im Vergleich zum Vorjahr, verzeichnete das Jahr 2022 einen traurigen Rekord von neun extremen Gewalttaten. Zu den Fällen extremer Gewalt gehörte ein Schussangriff im November auf das Wohnhaus eines Rabbiners an der Alten Synagoge in Essen. Einschusslöcher wurden in den Fenstern des Wohnhauses entdeckt.
Fälle von Antisemitismus sind prägend für den Alltag der Betroffenen in Deutschland und ereignen sich in alltäglichen Situationen, wie in Geschäften, im öffentlichen Nahverkehr, vor jüdischen Einrichtungen oder in privaten Wohnungen. Diese Vorfälle zwingen Betroffene oft dazu, sich aus dem gesellschaftlichen Leben zurückzuziehen, um mögliche Tatorte zu meiden.
Viele Betroffene melden die Vorfälle erst gar nicht den Behörden, daher sollte man von einer weitaus höheren Dunkelziffer ausgehen.
Medien und Behörden sind sich einig, dass eine besondere Rolle dem verschwörungsideologischen Hintergrund zufalle, der bei jedem fünften antisemitischen Vorfall festgestellt worden sei. Interessanterweise wurden dem rechtsextremen Hintergrund erstmals nicht die meisten Vorfälle zugeordnet. Insgesamt seien 53 % aller Vorfälle keinem politischen Hintergrund klar zuordenbar. Kritiker mutmaßen, die seit Jahren unkontrollierte Einwanderungswelle aus islamischen Staaten trage zu einer Verschlechterung der Situation bei.
Zusätzlich zu den von RIAS erfassten Vorfällen verzeichnet das Bundesinnenministerium (BMI) einen deutlichen Anstieg der erfassten antisemitischen Delikte in Deutschland, vor allem seit Beginn der Corona-Pandemie. Die massive Zunahme antisemitischer Straftaten um noch einmal 29 Prozent bereitet große Sorgen.
Diese alarmierenden Zahlen unterstreichen die dringende Notwendigkeit, weiterhin entschieden gegen Antisemitismus in all seinen Formen vorzugehen. Es bleibt von entscheidender Bedeutung, die gesellschaftliche Aufklärung zu fördern und für eine sichere und inklusive Gesellschaft zu sorgen.
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